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Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Titel: Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Satters
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einen der großen Kokons vor. Sie erwiesen sich als schwieriger, waren doch dutzende bereits von der Bestie leergesaugt worden. Es war ihr Glück, sonst hätte sich das Biest an den Soldaten vergangen. Als die ersten Pferde erwachten, schickte Azur drei von ihnen los.
    Nicht viel später hatten sie fast die Hälfte der Männer befreit, als der erste Reiter zurückkehrte. „Die Bestie, sie ist auf den Weg hier her.“
    Jetzt mussten sie sich beeilen. Die noch immer bewusstlosen Männer wurden zurückgezogen in die Tiefe der Höhle, um sie vom Kampf fernzuhalten. Die Männer nahmen gerade noch rechtzeitig ihre Stellungen ein, als die Goliathspinne sich näherte. Alle waren angespannt, würde doch der nächste Augenblick über Leben und Tod entscheiden.
    Wie Azur es erwartet hatte, blieb das Biest im Schatten der Höhle stehen. Sie schloss ihre grünen Augen, die sie nur im Licht nutzte, um zu ihren roten zu wechseln. Mit denen konnte sie auch in der tiefsten Dunkelheit klar sehen, so wie sie es schon in der Nacht zuvor tat. Nur für einen kurzen Augenblick, in dem sie zwischen ihnen wechselte, war sie gänzlich blind. Der einzigen Moment, in dem sie zuschlagen konnten.
    „Jetzt!“, rief Azur. Die Männer traten aus den Schatten heraus und schrien, „Für Zantis!“ Ein Pfeilhagel flog auf die sich gerade öffnen Augen und ließen sie erblinden. Fünfzehn Männer standen unter der Bestie auf und stießen ihre Klingen in ihren weichen Unterleib. Es kreischte auf, wand sich vor Schmerzen hin und her, riss dabei einigen der Soldaten ihre Schwerter aus den Händen. Letztendlich waren die Mühen der Bestie vergebens. Es brach in sich zusammen. Kurz zuckten ihre Beine wild, ein letztes aufkreischen vor dem Tod, bevor sie reglos liegen blieb. Selbst die einst schönen, kräftigen Farben ihrer Augen erloschen, bis auch sie so schwarz wie Kohle waren.
    Die Männer streckten ihre Schwerter gen Himmel und jubelten vor Freude über ihren Sieg. Sie hatten die Goliathspinne bezwungen.
    „Hey, was ist das?“, stieß einer von ihnen verwundert aus.
    Die ihm nahestehenden Soldaten verstummten und folgten seinem Zeigefinger. Am Hinterleib der Goliathspinne hing ein Faden, an dem sie einen Kokon hinter sich herzog. Der Soldat ging zum Kokon heran und schnitt ihn mit seiner Klinge auf. Darin lag Sir Ian, seelenruhig schlief er, die Augen fest verschlossen, wie schon alle anderen Soldaten zuvor.
    „Es ist Sir Ian!“, stieß der Soldat erfreut hervor.
    Die Männer versammelten sich um den Kokon, warteten darauf, dass ihr Held erwachte. Sie riefen seinen Namen, um ihn freudig zu begrüßen. Azur trat heran und kniete sich neben ihn nieder. Er griff an Sir Ians Hals und maß seinen Puls. Seine Befürchtung hatte sich bewahrheitet. Er erhob sich wieder und wand sich den Männern zu.
    „Sir Ian Genach war ein tapferer Mann, wie es keinen Zweiten gab. Er gab sein Leben, um das Leben seiner Männer und das Meine zu retten. Ein Jeder von uns sollte stolz sein auf sein edles Opfer“, sprach Azur laut, sodass ihn jeder in der Höhle hören konnte.
    Die Männer schauten ihn verwundert an, verstanden sie die Wahrheit doch nicht. „Was sagt Ihr? Er wird aufwachen, wie wir Anderen zuvor.“
    Für Azur war Sir Ian ein Mann, den er kaum länger als ein paar Stunden kannte, doch selbst ihm fiel es schwer die Wahrheit zu akzeptieren. Für diese Soldaten musste sie jedoch schrecklich sein, denn für sie alle war er mehr als nur ein Anführer. Er war für sie ein Held.
    „Die Goliathspinne hat bisher all ihre Beute lebend eingesponnen“, protestierte ein weiterer von ihnen. Ihr Unmut wuchs. Weitere Stimmen wurden Laut, verunglimpften Azurs absurde Worte.
    Azur schnitt den Kokon weiter auf und offenbarte die klaffende Wunde in Sir Ian Leib. Ein riesiges Loch befand sich dort, wo früher einmal Gedärme waren. Der Protest der Männer verstummte. Niemand konnte beim diesen Anblick mehr die Wahrheit leugnen, selbst wenn sie den Grund nicht verstanden.
    „Wieso hat das Biest ihn getötet?“, brach einer der Männer die Stille.
    „Sir Ian war nicht ihre Beute, sondern ihr gefährlichster Feind“, erläuterte Azur. „Er ist ihr nicht nur als Einziger entkommen, sondern war auch der Erste, der sie jemals verwundet hatte. Ohne seine mutige und heldenhafte Tat, würde keiner von uns mehr leben.“
    Schweigen füllte die Höhle. Erst nach einer Weile, die Azur wie eine Ewigkeit vorkam, schrie einer der Männer. „Sir Ian hat alles für uns getan. Auf

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