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Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Titel: Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Satters
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seelenruhig schlafen. „Ich glaube, dass werdet ihr.“ Azur nahm den Schlüssel und drückte ihn Numenez in die Hand. „Geht Ihr schon hoch. Ich komme gleich nach.“
    „Wohin wollt Ihr noch zu dieser späten Stunde?“, fragte Numenez verwundert.
    „Ich brauche etwas frische Luft, um meinen Kopf freizubekommen.“
    Azur ging nach draußen, zu den Pferden. Sanft streichelte er ihre Rücken. Es nieselte leicht. Die kühle Abendluft besänftigte sein Gemüt. Er zeigte es zwar nicht, doch war er niedergeschlagen. Alle Hoffnungen hatte er in diesen Ort gelegt, seine geliebte Frau endlich wiederzusehen. Sie war so nah und doch so fern. Egal was er versuchte, mit jeder seine Taten schien sie nur weiter aus seiner Hand zu entgleiten. Wenigstens wusste er, dass sie noch lebte. Wie lange es auch dauern mochte. Er würde sie finden und sie nie wieder fortlassen.
    Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Azur erinnerte sich nicht mehr, wie lange er in der Stille der Nacht verharrte, als er zurückkehrte. Die Kerzen leuchteten noch immer, doch waren sie bereits ein ganzes Stück heruntergebrannt. Ihre eisernen Behälter garantierten, dass sie nicht umfallen würden. Das Schlimmste, das einem Hausbesitzer passieren konnte, war dieses in den Flammen zu verlieren. Der Wirt saß bei Woshad und schlief wie dieser. Noch immer murmelte der Mann die immer gleichen Worte, obwohl er schlief. Die Weinflasche war bereits mehr als die Hälfte geleert und vermutlich der Grund für ihre Seelenruhe.
    Azur stieg die Treppen hinauf. So leise es ihm möglich war, öffnete er die alte Tür und dennoch quietschten ihre verrosteten Angeln. Der Raum erschien zunächst klein, war er doch verwinkelt. Auch hier leuchtete die Kerze und warf einen Schatten an die Wand. Scheinbar war Numenez noch immer wach, bewegte sich doch der Schatten leicht hin und her. Azur wollte gerade etwas sagen, als der Schatten von einer Wand, auf die nächste sprang, als wäre es selbst ein Tier. Kein Mensch könnte sich so bewegen! Hektisch rannte Azur um die Ecke und sah, wie Numenez starr eine Wand anblickte. Aus ihr heraus ragte eine schwarze Gestalt, ihre Haut so glatt wie flüssiger Teer. Mit ihren Händen umgriff sie sanft Numenez Kopf, streichelte verführerisch an seinem Kinn entlang, zog ihn immer dichter zu sich heran.
    Schattenkriecher! Azur rannte auf ihn zu und schrie, „Numenez, wacht auf!“
    Die Bestie bemerkt Azurs erscheinen, reagiert jedoch zu spät. Azur packte sie an ihren Hände und zog sie mitsamt Numenez in einem Ruck zu sich heran. Der Schattenkriecher ließ von seiner Beute nicht los. Numenez erwachte und schrie bei dem Anblick des Monster, strampelte wild und versuchte sich von ihr zu befreien, doch konnte er die Bestie nicht abschütteln. Mit aller Kraft zog auch er an ihr. Immer weiter trat der Schattenkriecher aus dem Schatten heraus. Seine schwarze Haut spannte sich über seinen Kopf, bis sich kleine Risse durch sie zogen und ihr weißes Antlitz offenbarten. Der Schattenkriecher schrie vor Schmerzen laut auf. Wild schlug es um sich, wurde immer furioser. Mit aller Kraft zog es an ihnen und zog sie mit in den Schatten hinein.
    Langsam kam Azur zu Sinnen. Sie waren im Schattenreich. Der Sand unter ihren Füßen war grau und kühl. Um sie herum verlief eine Hecke, mit dunklen Blättern und Ästen, an denen die Blumen wuchsen. Der Himmel über ihnen pechschwarz, sodass alles düster erschien. Einzig und alleine die Blüten spendeten ein wenig Licht, dass die Umgebung in blauen Glanz hüllte. Trotz ihres Schein, besaß nichts an diesen Ort einen Schatten.
    Azur versuchte aufzustehen. Seine Arme knickten kraftlos bei dem Versuch ein. Die Luft an diesem Ort war stickig und machte es ihm schwer sich zu erholen. Auf dem Boden liegend sah er neben sich das Tor zu ihrer Welt, das mit jeden Augenblick weiter zusammen schrumpfte. Machtlos lag er da und konnte es nicht verhindern, bis es zu Gänze verschwand. Die Blüten die es formten, verschlossen sich wieder zu Knospen.
    Der Schattenkriecher selbst stand nicht weit von ihnen entfernt, wackelig auf seinen dünnen Beinen. Es stöhnte und wimmerte noch immer vor Schmerzen. Anders als zuvor, erkannte Azur, dass sein ganzer Körper weiß war. Seine Statur ähnelte der eines Menschen, doch waren seine Gliedmaßen bedeutend länger und dünner. Es wirkte nahezu schmächtig und kraftlos, doch konnten sie selbst zu zweit seiner Kraft nicht trotzen. Die Augen des Schattenkriechers waren langgezogene Schlitze,

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