Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
Wände waren schmierig und überall klebten feine Spinnennetze. Sie brauchen nicht lange, um das Nest der Bestie zu finden. Es befand sich dicht am Eingang, sodass man selbst von Innen noch zum Wald hinausblicken konnte. Von der Decke hingen zahlreiche Kokons in den verschiedensten Größen herab, dass sie selbst die Größe eines Menschen überstiegen. Die kleinsten von ihnen schwangen leicht im Wind und waren groß genug, um die Soldaten zu beherbergen. Die Kokons hingen jedoch zu weit oben, als dass sie die Männer von dort aus herausholen konnten. Die einzige Möglichkeit bestand darin die Stricke abzuschneiden und die Kokons unten erst zu öffnen.
„Ihr müsst mir helfen, damit ich die Kokon herunter holen kann.“
„Und wie gedenkt Ihr dies zu schaffen?“, fragt Numenez verwundert. „Sie hängen viel zu weit oben.“
„Ihr müsst Euch hinhocken, damit auf euch steigen kann und die Stricke der Kokons zerschneiden kann.“
„Ich? Wieso nicht ihr?“ Numenez Blick schweifte durch die Höhle. Überall war es feucht und dreckig.
„Ich bin leichter als Ihr, also seid kein Narr“, flüsterte Azur. „Oder wollt Ihr lieber gefressen werden?“
Widerwillig hockte sich Numenez auf den Boden. Seine Hände berührten das klebrige Netz. Das Gefühl des klebrigen Schleims jagte einen Schauer durch ihn. Azur stellte sich auf Numenez und erreichte die Spitze des Kokons. Mithilfe seines Kurzschwerts erreichte er es und konnte ihn abschneiden. Der Kokon fiel zu Boden. Die Schale war zu weich, als das sie durch den Fall aufbrach.
Azur sprang von Numenez runter und schnitt zaghaft ein Loch in den Kokon, damit er den Mann im Inneren nicht verletzte. Dämpfe stiegen heraus, die Azur fast das Bewusstsein raubten. Es roch nach Schwefel und Pech. Der Soldat im Innern schlief seelenruhig. Soweit Azur es beurteilen konnte, schien er zum Glück unverletzt zu sein, gar samt Rüstung und Schwert gefangen. Er schnitt den Kokon weiter auf. Gemeinsam zogen sie den bewusstlosen Mann heraus. Röchelnd lag er am Boden, als würde er noch immer keine Luft kriegen.
„Helft mir ihn nach draußen zu ziehen, an die frische Luft. Die Dämpfe in der Höhle werden ihn noch ersticken“, sprach Azur hastig. Wer weiß, wie lange Sir Ian die Goliathspinne aufhalten kann?
Beide packten ihn unter die Arme. Zusammen zogen sie den Soldaten zum Eingang der Höhle. Umso weiter sie sich vom Nest entfernten, umso leichter fiel es dem Mann zu atmen. Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder beruhigt hatte und sein Bewusstsein zurück erlangte. Selbst dann gelangte es ihm nur mit Hilfe wieder aufzustehen.
„Geht es Euch gut? Habt Ihr Schmerzen?“, fragte Azur.
„Nein, nur fühle ich müde und schwach. Meine Glieder sind ganz steif.“
Dem Mann fiel es schwer seine Arme zu bewegen. Er hustete heftig und spie schwarzen Schleim aus. Die Gifte des Kokons mussten seinen Körper verunreinigt haben.
„Meint ihr, wir können es wirklich rechtzeitig schaffen?“, fragte Numenez besorgt. Ihr Plan würde scheitern, wenn sie nicht genügend Männer befreien konnten. Sir Ian würde die Goliathspinne nicht ewig aufhalten können. Sie mussten sich beeilen.
„Nur wenn wir die Hilfe aller nutzen.“ Azur wand sich dem Soldaten zu. „Es tut mir Leid, doch bleibt uns nur wenig Zeit, wenn wir alle retten wollen. Hört mir ganz genau zu, denn Ihr werdet unseren Plan den anderen Befreiten erzählen, währenddessen wir uns um die Nächsten kümmern.“
„Natürlich! Ich werde mir die größte Mühe Euch zu helfen.“
Schnell erklärte Azur ihre Situation, bevor sie den nächsten Kokon herunter holten. Dieses Mal zogen sie den Soldaten nur zum Eingang.
Azur bemerkte, dass es den ersten Befreiten es mittlerweile schon merklich besser ging. Er konnte ganz alleine aufstehen, wenngleich er noch wackelig auf den Beinen stand. Gleich danach kümmerte er sich um die Neuen und erläuterte ihnen Plan. Mit jeder vergehenden Minute kamen mehr Männer hinzu. Die Ersten waren mittlerweile bereit Azur und Numenez zu unterstützen und wollte gerade den ersten Kokon herab holen, als Azur sie stoppte.
„Wartet, nehmt als nächstes drei der größten Kokons herunter.“
„Wieso sollten wir diese nehmen, befinden sich die Männer doch alle in den kleinen?“, fragte einer der drei Soldaten verwirrt.
„In den großen befinden sich die Rösser. Wir brauchen einige von ihnen, um den Verbleib der Bestie auszukundschaften.“
„Oh, verstehe.“
Zusammen nahmen sie sich
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