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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Ju­do­trai­ning ha­be ich im­mer die Kraft ki ge­sucht, sie aber nie ge­fun­den. Oh­ne Zwei­fel wa­ren mei­ne Mo­ti­ve nicht lau­ter; ich ha­be an ei­ne Kör­per­kraft ge­dacht, nicht an ei­ne geis­ti­ge.“
    „Das ist die Wur­zel des Schei­terns bei der großen Mehr­heit der Adep­ten.“ Der Swa­mi blieb ste­hen. „Wol­len Sie viel­leicht die­sen Fel­sen zer­trüm­mern?“ frag­te er und wies auf einen auf­ra­gen­den Kris­tall.
    Bru­der Paul be­rühr­te ihn mit den Fin­gern und spür­te die Här­te. „Mit ei­nem Vor­schlag­ham­mer?“
    „Nein. So. Mit ki.“ Und der Swa­mi hob den rech­ten Arm und ließ die Hand hart auf den Fel­sen nie­der­sau­sen.
    Und der Stein zer­brach.
    Bru­der Paul starr­te ihn an. „A7!“ keuch­te er. „Sie ha­ben es!“
    „Ich de­mons­trie­re dies nicht, um Sie zu be­ein­dru­cken“, sag­te der Swa­mi, „son­dern eher als Be­weis, daß mein An­lie­gen erns­ter Na­tur ist. Sie ha­ben mich zwei­felnd an­ge­se­hen, und das ist Ihr gu­tes Recht, aber Sie müs­sen auch die Auf­rich­tig­keit mei­ner War­nung ak­zep­tie­ren.“
    Wie­der sah Bru­der Paul auf den zer­split­ter­ten Kris­tall. Hat­te der Stein einen Sprung ge­habt? Er hat­te vor­her nichts be­merkt, und selbst wenn es so ge­we­sen wä­re, hät­te es wohl ei­nes fes­te­ren Schla­ges be­durft, als den ei­nes mensch­li­chen Ar­mes. Die Kraft ki war wohl die ein­leuch­tends­te Er­klä­rung da­für. Der Mensch, der die­se Kraft be­saß, muß­te durch­aus ernst­ge­nom­men wer­den. Nicht nur, weil sie po­ten­ti­ell tod­brin­gend war; der Swa­mi muß­te auch ein ri­go­ro­ses Trai­ning und Dis­zi­plin hin­ter sich ha­ben so­wie fun­da­men­ta­le Ein­sich­ten über das We­sen des Men­schen und des Uni­ver­sums be­sit­zen.
    „Ich neh­me Sie ernst“, sag­te Bru­der Paul.
    Der Swa­mi nahm den Weg wie­der auf, als sei nichts Be­son­de­res ge­sche­hen. „Nur we­ni­ge er­wei­sen der Su­che nach ih­rer Au­ra den an­ge­mes­se­nen Re­spekt …“
    „Au­ra!“ rief Bru­der Paul, wie­der­um über­rascht, aus.
    Der Swa­mi warf ihm einen Blick von der Sei­te zu. „Er­we­cken die­se Wor­te bei Ih­nen ir­gend­wel­che be­son­de­ren As­so­zia­tio­nen?“
    Bru­der Paul über­leg­te, ob er dem Swa­mi von sei­ner Vi­si­on des We­sens aus der Sphä­re An­ta­res er­zäh­len soll­te, das Bru­der Paul über die Exis­tenz sei­ner ver­mut­lich star­ken Au­ra in­for­miert hat­te. Es be­durf­te nur ei­nes kur­z­en Nach­den­kens, um die­se Re­gung zu un­ter­drücken. Er wuß­te zu we­nig über die­sen Mann und die­se Ge­sell­schaft, um et­was so Per­sön­li­ches zu dis­ku­tie­ren. Wel­che ver­nünf­ti­ge Per­son wür­de an einen Geist in der Ma­schi­ne glau­ben? Oder an einen fremd­ar­ti­gen Kon­takt wäh­rend der Zeit­span­ne der ‚so­for­ti­gen’ Ma­te­rie­über­tra­gung? „Ich ha­be von der Kir­lian­pho­to­gra­phie ge­le­sen.“
    „Nein. Fo­tos sind nicht die Es­senz. Au­ra durch­dringt die Grob­ge­we­be des Kör­pers und ist die Quel­le al­ler le­bens­not­wen­di­gen Ak­ti­vi­tä­ten, Be­we­gung, Wahr­neh­mung, Den­ken und Füh­len ein­ge­schlos­sen. Das Er­wa­chen die­ser Kraft ist das größ­te Un­ter­neh­men und die wun­der­bars­te Er­run­gen­schaft, de­rer der Mensch fä­hig ist. Da­durch wird es mög­lich, den Ab­grund zwi­schen Wis­sen­schaft und Re­li­gi­on, zwi­schen Tech­no­lo­gie und Wahr­heit zu über­brücken. Aber es birgt auch Ge­fah­ren. Ernst­haf­te Ge­fah­ren.“
    Sie be­fan­den sich nun un­ten in der Ebe­ne und gin­gen nach Nor­den durch den Ama­ranth. Kein Wun­der, daß der Wei­zen selt­sam aus­ge­se­hen hat­te! Bru­der Paul wur­de durch Ge­dan­ken an die jun­ge Frau, die er am vo­ri­gen Tag dort ge­trof­fen hat­te, so­wie an sei­ne an­de­ren Aben­teu­er ab­ge­lenkt. „Wenn wir schon von Ge­fahr re­den: Ist es si­cher, oh­ne Waf­fen hier­her­zu­kom­men? Ges­tern bin ich hier in der Nä­he auf ein wil­des Tier ge­sto­ßen.“
    „Ja, die Nach­richt dar­über ist im gan­zen Dorf her­um­ge­gan­gen. Der Kno­chen­bre­cher wird Sie nicht wie­der an­grei­fen, da Sie ihn be­siegt ha­ben. Sonst hät­te ich Sie si­cher nicht über die­sen Weg

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