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Der Graben: Thriller (German Edition)

Der Graben: Thriller (German Edition)

Titel: Der Graben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kôji Suzuki
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gefilmt.
    Kagayama sah verwirrt aus. Er schien nicht genau zu wissen, was Hashiba wollte.
    »Ich möchte, dass du Sachen findest, die von den Familienmitgliedern regelmäßig benutzt wurden. Kleidung, einen Kamm, was auch immer. Bring mir von jedem Kind etwas, das ihm gehörte«, erklärte Hashiba es genauer.
    »Kapiert.« Kagayama wollte schon loseilen, doch Hashiba hielt ihn zurück.
    »Einen Augenblick noch. Pass auf, dass du dabei in den Zimmern keine Unordnung machst. Such die nötigen Sachen zusammen, ohne irgendwas anderes anzufassen.«
    »Verstanden.«
    Leichtfüßig rannte Kagayama die Treppe hinauf.
    Hashiba schaute ihm nach und ging dann ins Badezimmer. Dort würde er leicht Gegenstände finden, die von den einzelnen Familienmitgliedern regelmäßig benutzt wurden. Er öffnete die Schiebetür, die vom Flur ins Bad führte. Das Waschbecken befand sich genau gegenüber der Tür. Es war elfenbeinfarben, und darüber hing ein dreiteiliger Spiegel, in dem Hashiba das eigene Konterfei begrüßte. Das Tageslicht, das zu dem kleinen Fenster neben dem Waschbecken hereinfiel, reichte aus, um sowohl den Umkleidebereich als auch den Bereich der Badewanne zu erhellen, sodass Hashiba kein Licht anzumachen brauchte.
    Er öffnete den Badezimmerschrank hinter dem Spiegel, in dem vier Zahnbürsten nebeneinander aufgereiht waren. Das Waschbecken darunter war ziemlich sauber, nur hier und da war ein wenig Zahnpasta festgetrocknet, und im Abfluss befanden sich ein paar einzelne Haare.
    Hashiba wollte schon die vier Zahnbürsten nehmen, doch dann zögerte er und zog ein paar Kosmetiktücher aus der bereitstehenden Box. Er packte die Zahnbürsten in die Tücher, um sie nicht unmittelbar zu berühren. Dabei machte er sich weniger Gedanken darum, dass er Beweismittel an einem potenziellen Tatort zerstören könnte, vielmehr widerstrebte es ihm, Zahnbürsten anzufassen, an denen sich vermutlich noch Speichelspuren der Besitzer befanden.
    Hashiba steckte das dicke Päckchen Kosmetiktücher mit den vier Zahnbürsten in die Tasche. Wenigstens hatte er nun von allen vier Familienmitgliedern etwas, das sie regelmäßig benutzt hatten.
    Neben dem Waschbecken stand eine Waschmaschine, zwischen beiden eingezwängt ein Wäschekorb. In dem Wäschekorb lag Wäsche, die gewaschen, aber noch nicht zum Trocknen aufgehängt worden war. Meist waren es leichte Sache n wie Handtücher und Unterwäsche, und alles war in einem zerknitterten Haufen getrocknet. Als er ein Wäschestück hochhob, behielt es seine Form wie ein Bimsstein.
    Wann waren diese Kleider gewaschen worden? Es erschien mehr als wahrscheinlich, dass die ganze Ladung kurz vor dem Verschwinden der Familie in der Waschmaschine gewesen war. Über der Maschine befanden sich Regalbretter, unter denen eine Neonröhre angebracht war. Hashiba schaltete das Licht an und warf einen Blick in die Waschmaschine. Darin lagen ein paar noch ungewaschene Kleider, schwerere Teile wie Jeans und Jogginghosen. Das Waschmittel war bereits darüber verteilt worden. Irgendetwas musste Frau Fujimura zugestoßen sein, nachdem sie die erste Ladung Wäsche in den Korb befördert hatte und als sie gerade dabei war, eine zweite Maschine zu starten.
    Während er noch vornübergebeugt dastand, um in die Waschmaschine zu schauen, wich Hashiba einen Schritt zurück. Dabei trat er mit dem Absatz auf etwas Dickes, Weiches. Er senkte den Blick und erkannte, dass das, was er für eine Badematte gehalten hatte, in Wirklichkeit ein Kleidungsstück auf dem Boden war. Hashiba stand auf dem Hosenbein einer Jeans, die entweder Herrn Fujimura oder dessen Sohn gehört haben musste.
    Die gepunktete Badematte dagegen hing auf einem Handtuchständer; ganz in der Nähe lehnten zwei Paar Badelatschen. Von sämtlichen Schuhen in diesem Haus schien es immer zwei Paar zu geben.
    Hashiba knipste das Licht im Bereich der Badewanne an und öffnete die nach innen aufgehenden Falttüren, die hineinführten. Die Wanne war blassrosa und wirkte viel neuer als die übrige Einrichtung des Hauses. Wahrscheinlich hatten die Fujimuras das Bad vor nicht allzu langer Zeit renovieren lassen.
    Der Zustand der Badewanne glich dem des Bierglases. Das Badewasser, das vor zehn Monaten nach dem Verschwinden der Familie darin zurückgeblieben war, war abgekühlt und verdunstet, sodass ein Film aus Haaren und Hautschüppchen zurückblieb. Darauf war in einem fleckigen Muster Schimmel gewachsen, der jedoch inzwischen wieder vertrocknet war.
    Hashiba verließ das

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