Der Grabritter (German Edition)
Aktentasche und sah den Grabritter an. »Es sind nicht die Unterlagen, nach denen wir gesucht habe n , aber das was hier drin ist wird den Vigianis das Genick brechen. Ein Teil der Eintragungen ist allerdings verschlüsselt. Wir brauchen dringend Sam. Das ist genau der richtige Job für unser Genie. Aber da ist noch mehr. Im Keller des alten Jagdhauses gibt es eine geheimnisvolle Tür. Ich bin mir sicher, dass hinter dieser Tür die Treffen der Loge stattfinden, und dort werden wir auch Himmlers dunklem Vermächtnis auf die Spur kommen. Nur muss jetzt alles sehr schnell gehen. Sobald Ferruccio Vigiani mein Verschwinden bemerkt, ist er alarmiert. Er wird alles Material von dort wegschaffen. Gestern hat er davon gesprochen, dass er für heute Abend eine Konferenz vorbereiten muss. Wir müssen also bis dahin noch Vieles in die Wege leiten. Jetzt hängt alles von uns ab, Graf Siegfried.«
Während sie auf die beiden anderen warteten, erzählte Kerner dem Grabritter von seiner Unterhaltung mit Ferruccio Vigiani im Kaminzimmer. » Wieso sind wir eigentlich so verdammt sicher, dass wir die Guten sind, Graf Siegfried? Was macht uns so sicher, dass wir das Richtige tun , und nicht die da oben ? « Der Grabritter war überrascht von der Frage, doch dann lachte er auf eine herzhafte Art, die seine blauen Augen strahlen ließ. » Wir wissen es nicht , Marcus, a ber wir glauben fest daran , u nd für diesen Glauben kämpfen wir. Wir glauben an den Wert des Lebens und daran, dass es eine hohe Aufgabe ist, für all diejenigen mitzukämpfen, die es für sich selbst nicht können. Das ist nicht immer logisch zu erklären und schon gar nicht ist es besonders einträglich , … aber genau das macht uns zu Menschen. Wir haben einen Glauben, und wir haben Hoffnung. Und wir geben Hoffnung. W enn daran etwas falsch sein sollte, kann mein Gewissen damit ruhig schlafen , u nd d eines auch, mein Freund. «
Auf dem Uferweg hielt ein Wagen an. Es waren die beiden Grabritter. Graf Siegfried stieß Kerner lachend an. »Also dann los, Marcus. Unser Arm und unser Schwert für die Gerechtigkeit . Nutzen wir die Zeit, die uns noch bleibt.«
55
Die Sonne stand schon tief, als die kleine Gruppe Golfer ins Blue Tip Clubhaus des Riz-Carlton Hotels hineinging. Im Hintergrund hörte man die seichte Dünung der Karibik, die sich am Strand der Cayman Insel kräuselte. Außer der kleinen Gruppe befand sich niemand mehr hier , und als alle an einem Tisch Platz genommen hatten, verschloss Ferruccio Vigiani die Tür. Er zog seine Golftasche vom Rücken und griff hinein. » Alles ist abgewickelt, meine Herrn. Ich habe für uns alle das Konto eingerichtet und gebe jetzt jedem von Ihnen seinen persönlichen Zugangscode. Sie alle können ab sofort für die Zwecke unserer derzeitigen, gemeinsamen Unternehmung darauf zugreifen. Ihren jeweiligen Rechenschaftsbericht stellen Sie bitte mit dem gleichen Code auf die von mir eingerichtete Website, damit Ihre Ausgaben für alle anderen transparent werden. Das Programm ist selbstverständlich verschlüsselt. Die Umschlüsselung geht ebenfalls aus Ihren Unterlagen hervor.«
Ein Mann mittleren Alters hob seine Hand und meldete sich zu Wort. Es war Jürgen Kranz , ein skrupelloser Fondmanager der D eutschen Germania Bank. » Nun, da wir hier jetzt schon einmal zusammensitzen, sollten wir auch die Gelegenheit nutzen und darüber entscheiden , ob wir unseren GWS African Investment Fond für weitere Landkäufe und Pachtungen im Kongo einsetzen sollten. Wir haben derzeit einen Vermittler eingeschaltet, der bereits große Erfahrung auf diesem Gebiet hat. Marc Ravala kennt die Wege, die unser Geld gehen muss, ganz genau. Wir hätten die Möglichkeit , zehntausend Hektar mit gesichertem Wasserzugang zu pachten und das über einen Zeitraum von neunundneunzig Jahren. Unsere einzigen Obliegenheiten würden darin bestehen , innerhalb der nächsten zehn Jahre einhundert Millionen Dollar in die dortige Infrastruktur zu investieren. « James Lambert-Jackson, der ehemalige Präsidentenberater , sah Kranz nachdenklich an. » Was ist mit der Landbevölkerung dort? Ich weiß, dass es da Probleme gibt. Müssen wir uns etwa damit herumschlagen? «
Kranz winkte ab. » Nein, keine Sorge. Das ist alles in unseren Investitionen schon enthalten. Die einheimischen Behörden haben bereits einen Mann vor Ort, der das übernimmt. Man nennt ihn den General . Allein d as Gerücht seiner Anwesenheit in einem Gebiet veranlasst
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