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Der Graf von Monte Christo 2

Der Graf von Monte Christo 2

Titel: Der Graf von Monte Christo 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Räume, in den Schuppen standen Wagen, in den Ställen wieherten Pferde. Der Graf fand bei seiner Ankunft seine Bücher, Waff en und Lieblingsgemälde; in dem Vorzimmer die Hunde, die er gern hatte, die Vögel, deren Gesang ihm Freude machte.
    Ein einziges Zimmer war unverändert geblieben; an diesem in der linken Ecke des ersten Stockwerks gelegenen Zimmer, zu dem man über die Haupttreppe hinaufgelangen und das man durch die geheime Treppe wieder verlassen konnte, gingen die Dienstboten mit Neugier und Bertuccio mit Schrecken vorüber.
    Um fünf Uhr war der Graf mit Ali eingetroff en, um sechs Uhr empfi ng er auf der Freitreppe als ersten seiner für heute geladenen Tischgäste Maximilian Morrel, den er mit freundlichem Lächeln begrüßte.
    Bald darauf kamen Herr von Château-Renaud und Herr Debray, beide zu Pferde, und fast gleichzeitig mit ihnen der Wagen der Baronin Danglars. Der Wagen fuhr in den Torweg, beschrieb einen Halbkreis und hielt vor der Freitreppe.
    Debray war sofort abgestiegen. Er trat an den Schlag des Wagens und bot der Baronin die Hand; die Baronin machte ihm beim Aussteigen ein Zeichen, das nur Monte Christo bemerkte. Dem Auge des Grafen entging nichts; er sah einen kleinen weißen Zettel von der Hand der Baronin in die des Sekretärs gleiten, und dieses Manöver wurde mit einer Leichtigkeit ausgeführt, die zeigte, daß es sehr oft geübt worden sein mußte.
    Hinter seiner Frau stieg der Bankier aus, der heute sehr bleich aussah. Frau Danglars warf einen schnellen Blick auf den Hof und das Haus, den Monte Christo allein verstand; sie unterdrückte eine leichte Bewegung, die sich sicher auf ihrem Gesicht ausgeprägt hät-te, wenn es ihrem Gesicht erlaubt gewesen wäre zu erbleichen, und schritt die Freitreppe hinauf.
    Während Monte Christo der Baronin einige prachtvolle chinesische Vasen zeigte, riß Danglars, der kein großer Liebhaber von Kuriositäten war, mechanisch eine Blüte nach der andern von einem Pomeranzenbaum; als er mit diesem Baum fertig war, wollte er die gleiche Unterhaltung bei einem Kaktus fortsetzen, aber der Kaktus war weniger gutwillig als der Pomeranzenbaum und stach ihn heftig.
    Danglars fuhr zusammen und rieb sich die Augen, als ob er ge-träumt hätte.
    »Herr Baron«, sagte Monte Christo lächelnd, »Ihnen, der Sie Liebhaber von Gemälden sind und so schöne Sachen haben, kann ich die meinen nicht empfehlen. Indessen sind hier zwei Hobbema, ein Paul Potter, ein Mieris, zwei Gérard Dow, ein Raff ael, ein van Dyck, ein Zurbarán und einige Murillos, die würdig sind, Ihnen vorgestellt zu werden.«
    »Ah«, sagte Debray, »da ist ein Hobbema, den ich wiedererkenne, weil man ihn uns für das Museum angeboten hat.«
    »Das ja wohl keinen besitzt«, warf Monte Christo ein.
    »Nein, und das den Ankauf dennoch abgelehnt hat.«
    »Warum das?« fragte Château-Renaud.
    »Das ist eine Frage! Weil die Regierung kein Geld dazu hat.«
    »Herr Major Bartolomeo Cavalcanti! Herr Graf Andrea Cavalcanti!«
    meldete Baptistin.
    Ein alter Offi zier von tadelloser Haltung mit drei Sternen und fünf Kreuzen auf der Brust und ein elegant gekleideter junger Mann traten in den Empfangsraum.
    Die Blicke der jungen Leute wandten sich vom Vater auf den Sohn und blieben längere Zeit auf dem letzteren haften.
    »Cavalcanti!« sagte Debray.
    »Ein schöner Name, zum Kuckuck!« meinte Morrel.
    »Ja«, sagte Château-Renaud, »das ist wahr, diese Italiener haben schöne Namen, aber sie kleiden sich schlecht.«
    »Sie sind sehr krittlig, Château-Renaud«, entgegnete Debray; »diese Kleider sind von einem vorzüglichen Schneider und ganz neu.«
    »Das habe ich gerade daran auszusetzen. Der Herr sieht aus, als ob er sich heute zum erstenmal ankleidete.«
    »Was sind das für Herren?« fragte Danglars den Grafen von Monte Christo.
    »Sie haben ja gehört, Cavalcantis.«
    »Da weiß ich noch nichts weiter als den Namen.«
    »Ah, richtig, Sie sind über unsern italienischen Adel nicht auf dem laufenden; wer Cavalcanti sagt, meint ein fürstliches Geschlecht.«
    »Schönes Vermögen?« fragte der Bankier.
    »Ein fabelhaftes.«
    »Was machen sie?«
    »Sie versuchen es zu verbrauchen, ohne zum Ziel zu kommen. Sie haben übrigens Kredite auf Sie, wie sie mir vorgestern, als sie bei mir waren, sagten. Ich habe sie sogar mit Rücksicht auf Sie eingeladen und werde sie Ihnen vorstellen.«
    »Sie scheinen aber ein sehr reines Französisch zu sprechen«, meinte Danglars.
    »Der Sohn ist in einer Schule in

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