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Der Graf von Monte Christo

Der Graf von Monte Christo

Titel: Der Graf von Monte Christo Kostenlos Bücher Online Lesen
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erstarb auf seiner Zunge.
    Mein Freund, sagte Beauchamp mit dem liebevollsten Tone, glauben Sie mir, ich wäre glücklich, Ihnen meine Entschuldigungen bieten zu können, und ich böte sie Ihnen von ganzem Herzen; aber ach! ...
    Was aber? – Die Meldung hatte recht, mein Freund.
    Wie! der französische Offizier ... dieser Fernand?
    Ja.
    Dieser Verräter, der die Schlösser des Mannes übergeben hat, in dessen Diensten er stand ...
    Verzeihen Sie mir, daß ich Ihnen sage, was ich Ihnen sagen muß, dieser Mann ist Ihr Vater!
    Albert machte eine wütende Bewegung, um sich auf Beauchamp zu stürzen; doch dieser hielt ihn mehr noch durch einen sanften Blick, als durch seine ausgestreckte Hand zurück.
    Hier, mein Freund, sagte er, ein Papier aus seiner Tasche ziehend, hier ist der Beweis.
    Albert öffnete das Papier; es war eine Erklärung von vier angesehenen Bewohnern Janinas, die bestätigten, daß der Oberst Fernand Mondego, Instruktor im Dienste des Wesirs Ali Tependelini, das Schloß von Janina gegen zweitausend Beutel übergeben habe. – Die Unterschriften waren durch den Konsul beglaubigt.
    Albert wankte und fiel wie vernichtet auf einen Stuhl.
    Nach einem kurzen, schmerzlichen Stillschweigen schwoll ihm das Herz und ein Tränenstrom entstürzte seinen Augen.
    Beauchamp schaute den jungen Mann, der sich dem Übermaß des Schmerzes hingab, mit tiefem Mitleid an, näherte sich ihm und sagte: Albert, nicht wahr, Sie begreifen mich nun? Ich wollte alles sehen, alles selbst beurteilen, in der Hoffnung, die Erklärung würde günstig für Ihren Vater ausfallen, und ich könnte ihm volle Gerechtigkeit widerfahren lassen. Doch die Erkundigungen, die ich einzog, bestätigten im Gegenteil, daß dieser von Ali Pascha zum Generalgouverneur erhobene Fernand Mondego kein anderer ist, als der Graf von Morcerf. Da kehrte ich zurück und erinnerte mich der Ehre, die Sie mir angetan, mich unter Ihre Freunde zu zählen, und eilte zu ihnen.
    Auf seinem Lehnstuhle ausgestreckt, hielt Albert seine Hände vor die Augen.
    Ich eilte zu Ihnen, fuhr Beauchamp fort, um Ihnen zu sagen: Albert, die Fehler unserer Väter in diesen wilden Zeiten können die Kinder nicht berühren. Sehr wenige haben die Revolutionen, in deren Mitte wir geboren sind, durchgemacht, ohne daß Kot oder Blut ihre Uniform oder ihr Richterkleid befleckt hätte. Albert, nun, da ich alle Beweise habe, nun, da ich Herr Ihres Geheimnisses bin, kann mich niemand in der Welt zu einem Zweikampfe zwingen, den Ihnen, ich bin davon fest überzeugt, Ihr Gewissen als ein Verbrechen vorwerfen würde; aber was Sie von mir verlangen können, biete ich Ihnen an. Sollen diese Beweise, diese Enthüllungen, diese Erklärungen verschwinden? Soll dieses furchtbare Geheimnis zwischen Ihnen und mir bleiben? Meinem Ehrenwort anvertraut, wird es nie über meine Lippen kommen; reden Sie, Freund, wollen Sie dies?
    Albert warf sich ihm um den Hals und rief: Ah, edles Herz! – Nehmen Sie, sagte Beauchamp, indem er Albert die Papiere überreichte.
    Albert ergriff die Papiere, preßte, zerknitterte sie mit krampfhafter Hand und wollte sie zerreißen; doch in der Furcht, es könnte das kleinste Teilchen, vom Winde fortgeweht, die Kunde weitertragen, verbrannte er sie bis auf das letzte Fetzchen an einer Kerze.
    Teurer Freund! vortrefflicher Freund! murmelte Albert, während er die Papiere verbrannte.
    Möge dies alles wie ein böser Traum vergessen werden, sagte Beauchamp, möge es erlöschen, wie diese Funken, möge alles verschwinden, wie der letzte Rauch, der aus der stummen Asche aufsteigt.
    Ja, ja, sagte Albert, und es bleibe nur die ewige Freundschaft, die ich meinem Retter weihe; eine Freundschaft, die meine Kinder auf die Ihrigen übertragen werden; eine Freundschaft, die mich stets daran erinnern soll, daß ich das Blut meiner Adern, das Leben meines Körpers, die Ehre meines Namens Ihnen zu verdanken habe, denn wenn eine solche Sache bekannt geworden wäre, oh! Beauchamp, ich würde mir die Hirnschale zerschmettert haben, ... oder, nein, arme Mutter, denn ich hätte dich nicht mit demselben Schlage töten wollen, mit dem ich mich von dieser Welt verbannte.
    Doch bald verlor sich wieder diese plötzliche Aufwallung, und Albert verfiel abermals in Traurigkeit.
    Nun? fragte Beauchamp, was gibt es denn noch?
    Es ist mir, als sei mir etwas vom Herzen gebrochen, antwortete Albert. Hören Sie, Beauchamp, man kann sich nicht so im Nu von der Achtung, von dem Vertrauen, von dem Stolze trennen, den

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