Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine
Wasserbüffel erstanden, Männchen und Weibchen, die einen Pflug ziehen sollten, den Remi zu bauen beabsichtigte. Eine Pflugschar aus Teakholz würde die eiserne Pflugschar ersetzen.
Die Rückreise nahm drei Tage in Anspruch, weil die Dienerschaft und die Tiere nur im Schrittempo den Pferden folgen konnten. Der Fluss wurde ohne Zwischenfälle überquert, und man gelangte in Sichtweite der kleinen Behausung.
Kaum hatten die Tiere ihre Besitzer erkannt, sprangen Hund und Hündin ihnen entgegen, gefolgt von den anderen Tieren bis auf den Hahn, der auf dem Zaun sitzen blieb, die Hühner, die weiter ihre Küken begluckten, und Kater und Katze, die so gravitätisch wie ägyptische Gottheiten links und rechts neben der Tür thronten.
Nichts war während der Abwesenheit ihrer Herrschaft vorgefallen, und im Haus wie draußen war alles unangetastet.
Froh über das gute Ende seiner Reise, streckte Remi die Arme aus, um dem Himmel zu danken. Eva, die glaubte, er habe die Arme für sie geöffnet, warf sich unschuldig an seine Brust. Remi drückte sie an sein Herz, und zum ersten Mal fanden sich ihre Lippen, und sie wechselten einen Kuss.
Von diesem Augenblick an wich Remis Menschenscheu nach und nach, er las nicht mehr im Robinson , und die einzige Spur der Lektüre war die, dass einer der zwei Neger den Namen Freitag erhielt.
Von diesem Augenblick an wurde auch die Arbeit verteilt, jeder hatte seine Aufgabe, und die Tage verliefen gleichförmiger.
Remi baute seinen Pflug, spannte seine Ochsen davor und pflügte ein Dutzend Morgen Land, das er bestellte.
Neben einem so schwierigen Werkstück wie einem Pflug war eine Egge ein wahres Kinderspiel. Remi eggte sein Dutzend Morgen, und der Weizen gedieh.
Einer der jungen Männer, die er als Helfer für die Landarbeit angestellt hatte, entdeckte eine sumpfige Stelle, die sie mit Gräben durchzogen und zum Reisfeld machten.
Der Zweite, der sich in der Jagd und im Fischfang geschickt zeigte, wurde mit der Verköstigung des Haushalts beauftragt; da es Wild und Fische im Überfluss gab, verwendete er seine freie Zeit darauf, einer der Negerinnen bei Anbau und Kultivierung der Betelpflanzen zu helfen, in die Remi so große Hoffnungen setzte.
Eva und die zweite Negerin sorgten für die Tiere und den Haushalt.
Dank der zusätzlichen Arbeitskräfte nahm die kleine Kolonie einen raschen Aufschwung. Die Neger, die zuvor unter Zwang nur unwillig unter Schlägen gearbeitet hatten, arbeiteten hier, wo sie eher wie Diener als wie Sklaven ernährt und behandelt wurden, von morgens bis abends, und alle Mienen waren fröhlich bis auf die des Hausherrn; der Grund für Remis finstere Miene war nicht mehr die Menschenscheu, sondern ein schlimmeres Übel, nämlich die Liebe.
Eva ihrerseits liebte Remi mit ganzem Herzen und in aller Unschuld. Weder ihre Zärtlichkeiten noch ihre Worte ließen daran den geringsten Zweifel. Doch gerade diese Erwiderung seiner Gefühle schnitt ihm ins Herz; hätte Eva ihn nicht geliebt, ihm nichts davon gesagt, dann wäre Remi Manns genug gewesen, seine Liebe zu bezwingen; doch die eigene Liebe und Evas Liebe zu bezwingen, ging über seine Kräfte.
Eine Frage beginnt sich auf den Mienen meiner Leser zu malen, die da lautet: Warum...?
Und bevor sie ausgesprochen wird, will ich sie beantworten: Weil Remi als wackerer Mann und guter Christ, ehelicher Sohn des Mathurin Remi und der Claudine Perrot, um nichts in der Welt seinen ältesten Sohn zum Ahnvater illegitimer Sprösslinge machen wollte.
Sein innerer Kampf zwischen Versuchung und Gewissen wogte am erbittertsten, als eines Abends die Hunde anschlugen – nicht aufgeregt, als gelte es eine Gefahr zu melden, sondern sanft, gewissermaßen brüderlich, als wollten sie einen Freund anmelden. Remi ging öffnen. An die Tür klopfte in der Tat ein Bruder, denn es war ein Mönch, ein französischer Jesuit, der in China das Wort Gottes predigen wollte und dort höchstwahrscheinlich den Tod finden würde.
»Seid doppelt willkommen, Pater«, begrüßte Remi ihn freudig, »denn Sie bringen uns gewiss mehr, als wir Ihnen je vergelten könnten.«
»Was kann ich Ihnen Außergewöhnliches bringen, meine lieben Kinder?«, fragte der Mann Gottes.
»Sie bringen dem jungen Mädchen das Seelenheil und mir das Glück; sie ist Heidin, Sie werden sie heute Abend taufen; ich liebe sie, und Sie werden uns morgen trauen.«
Die christliche Unterweisung der Frischbekehrten dauerte nicht lange. Sie wurde gefragt, ob sie an einen
Weitere Kostenlose Bücher