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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Leclerc versuchte gar nicht erst, sich gegen diese Impertinenz zur Wehr zu setzen. Sie stieß einen Schrei aus und fiel in Ohnmacht: unfehlbares Hilfsmittel aller Frauen in ausweglosen Situationen. 1
    In diesem Augenblick vernahm man einen vorfahrenden Wagen und die Pferde der Eskorte, und der Ruf: »Der Erste Konsul!« lenkte die allgemeine Aufmerksamkeit von der sonderbaren Szene ab, die sich soeben ereignet hatte.
    Doch während sich die in Tränen aufgelöste Madame Leclerc in das Zimmer flüchtete, in dem sie sich angekleidet hatte, und der Erste Konsul den Salon durch die eine Tür betrat, verließ Madame de Contades ihn durch die andere in dem Wissen, wie ungehörig ihr Triumph war, so dass sie dessen Früchte nicht zu genießen wagte.

12
    Das Menuett der Königin
    Madame de Permon trat vor den Ersten Konsul und begrüßte ihn voller Ehrerbietung. Bonaparte jedoch ergriff ihre Hand und küsste diese mit vollendeter Galanterie.
    »Habe ich recht gehört, verehrte Freundin«, sagte er, »dass Sie den Ball nicht vor meiner Ankunft eröffnen wollten? Doch wenn ich erst um ein Uhr morgens hätte kommen können, hätten dann all diese hübschen jungen Leute um meinetwillen warten müssen?«
    Er musterte den Salon mit einem schnellen Blick und sah, dass einige Damen des Faubourg Saint-Germain sich bei seinem Eintreten nicht erhoben hatten. Er runzelte die Stirn, ließ sich jedoch weiter nichts anmerken.
    »Kommen Sie, Madame de Permon«, sagte er, »lassen Sie den Ball beginnen; die jungen Leute sollen sich amüsieren, und der Tanz ist nun einmal
ihr liebster Zeitvertreib. Es heißt, Loulou tanze wie Mademoiselle Chameroi. Wer hat mir das gesagt? Das war Eugène, oder?«
    Eugène errötete bis an die Haarwurzeln, denn er war der Verehrer der jungen Ballerina.
    Bonaparte sprach weiter. »Das möchte ich unbedingt sehen. Wenn es Ihnen recht ist, Madame de Permon, werden wir den Monaco tanzen, denn andere Tänze beherrsche ich nicht.«
    »Belieben Sie zu scherzen?«, erwiderte Madame de Permon. »Seit dreißig Jahren habe ich nicht mehr getanzt.«
    »Jetzt scherzen Sie «, sagte Bonaparte, »denn Sie sehen heute Abend aus, als wären Sie die Schwester Ihrer Tochter«, und da er Monsieur de Talleyrand erblickte: »Ah, Talleyrand, gut, dass ich Sie sehe! Ich muss dringend mit Ihnen sprechen.« Und er verschwand in das kleine Boudoir, in dem Madame Leclerc dem Außenminister ihr Leid geklagt hatte.
    Die Musik setzte ein, die Tänzer eilten zu ihren Tänzerinnen, der Ball begann.
    Mademoiselle de Beauharnais tanzte mit Duroc und führte ihn zu Claire und dem Grafen von Sainte-Hermine. Alles, was ihre Freundin ihr über den jungen Mann erzählt hatte, hatte ihr lebhaftes Interesse geweckt.
    Die Reels, die unseren heutigen Contredanses entsprechen, bestanden wie diese aus vier Figuren; allerdings hatte der tonangebende Tänzer jener Zeit, Monsieur de Trénis, die letzte Figur durch eine eigene Figur ersetzt, die bis zum heutigen Tag trénis genannt wird.
    Monsieur de Sainte-Hermine tat sich als Tänzer nicht minder hervor als auf allen anderen Gebieten. Er war Schüler Vestris II., des legitimen Sohns des Gottes des Tanzes, und machte seinem Meister alle Ehre.
     
    Jene, denen das traurige Los beschieden war, zu Beginn unseres Jahrhunderts zu erleben, was von den eleganten Tänzern der Zeit des Konsulats noch übrig war, können sich vielleicht am ehesten eine Vorstellung davon machen, welche Bedeutung seinerzeit ein eleganter junger Mann der Vervollkommnung der Tanzkunst beimaß. Ich erinnere mich, in meiner Kindheit gegen 1812 oder 1813 die Messieurs Montbreton gesehen zu haben, die auf dem Ball Madame de Permons tanzten, den ich zu schildern versuche, und als ich sie sah, waren sie vierzig Jahre alt. Anlässlich des großen Fests von Villers-Cotterêts fand ein großer Ball statt, Treffpunkt der Aristokratie der Schönheit und der neuen Aristokratie, die in unseren Hinterwäldlerregionen zahlreicher vertreten war als der alte Adel und
von jenen, deren Taten ich berichte, kaum weniger geschätzt wurde als jener. Sei’s drum! Die Messieurs de Montbreton kamen von ihrem Château de Corcy, die Messieurs de Laigle aus Compiègne, die einen aus drei, die anderen aus sieben Wegstunden Entfernung. Raten Sie, auf welche Weise. In ihrem Kabriolett? Gewiss doch, aber in dem Kabriolett saß ihr Lakai, während seine Herren sich hinten am Wagen festhielten und in ihren feinen Tanzschuhen auf dem Brett, das der Platz des Lakaien war,

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