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Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine

Titel: Der Graf von Sainte-Hermine - Dumas, A: Graf von Sainte-Hermine - Le Chevalier de Sainte-Hermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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Staatsstreich vom 2. Dezember 1851, mit dem Louis-Napoléon sich umfassende Regierungsvollmachten gesichert hatte, war Le Pays offiziöses Organ der Regierungspartei. In der Ausgabe vom 8. Januar 1869 hatte Henry d’Escamps eine heftige Attacke gegen den von ihm nicht mit Namen genannten Verfasser des Romanabdrucks geritten und ihn antibonapartistischer Umtriebe geziehen: »Wir müssen unsere Leser bitten, sich vor dem Eindruck zu hüten, wir verwendeten einen Titel wie
›Joséphines Schulden‹. Das ist der Titel eines Feuilletons, welches in den ersten Ausgaben des Moniteur universel veröffentlicht wurde. Der Verfasser inszeniert darin den Ersten Konsul, seine Ehefrau und seinen Sekretär Monsieur Bourrienne mit so abscheulichem und albernem Sprechen und Fühlen, dass die Geschichte lautstark dagegen protestieren muss. Um die Unangemessenheit einer solchen Veröffentlichung ins rechte Licht zu rücken, genügt es, einige Auszüge zu zitieren.«
    Nach langatmigem Zurückweisen dessen, was Henry d’Escamps als unangemessen empfindet, schließt er mit hymnischen Worten über die historische Joséphine: »Die Erinnerung an die Kaiserin, die sich zunehmend aus den Wolken befreit, mit denen sie bisweilen aus böswilliger Absicht oder aus Dummheit verhüllt werden sollte, wird für alle Zeiten wie eine Aureole des Ruhms und der Milde Napoleons siegreiche Stirn schmücken, und sie selbst wird im Gedenken des französischen Volkes, das sie über alles liebte, seiner Kinder und Kindeskinder ›die gute Joséphine‹ bleiben.«
     
    Man kann sich denken, dass Alexandre Dumas so viel Aufsehen in Zusammenhang mit dem Vorabdruck seines neuen Romans nicht ungelegen kam.
    Gleichzeitig nutzte er seine Antwort an den Bonapartisten, um in dem ausgefeilten Schreiben seine Vorstellung von Geschichtsschreibung darzulegen und das bonapartistische Bild Napoleons III. als Befreier Italiens zu erschüttern. Dieser Brief findet sich in der Ausgabe des Moniteur vom 11. Januar 1869 abgedruckt.
    An den Herausgeber von Le Pays
    Monsieur,
    es gibt zwei Arten von Geschichtsschreibung.
    Die eine ad narrandum – um zu erzählen -, wie bei Monsieur Thiers.
    Die andere ad probandum – um zu beweisen -, wie bei Michelet.
    Letztere scheint uns die Bessere zu sein, und wir sagen gern, warum.
    Erstere zieht offizielle Verlautbarungen zu Rate, den Moniteur , Zeitungen, Briefe und Unterlagen in Archiven, anders gesagt die Ereignisse, wie sie von jenen dargestellt sind, die sie bewirkt haben, und folglich fast ausnahmslos von ihnen zu ihrem Nutzen verdreht.
    So lässt Napoleon sein Leben auf Sankt Helena Revue passieren und arrangiert es für die Nachwelt.

    In Monsieur de Montholons Hand sah ich das Original der Notiz, mit der Hudson Lowe Napoleons Tod mitgeteilt wurde. An drei Stellen hatte Napoleon sie eigenhändig korrigiert.
    So hat der sterbende Napoleon sich einen napoleonischen Tod arrangiert.
    Diese Methode ist unserer Ansicht nach nicht wahrheitsförderlich, sondern wendet Monsieur de Talleyrands Maxime an, die da lautet: Die Sprache ist uns gegeben, um unsere Gedanken zu verbergen.
    Die zweite Methode verfährt völlig anders; sie rekonstruiert die chronologische Reihenfolge der Ereignisse, anders gesagt: der unwiderlegbaren Tatsachen; und erst dann sucht sie nach Ursache und Folgen dieser Ereignisse in den Erinnerungen der Zeitzeugen. Zuletzt zieht sie ihre Schlüsse, Schlüsse, die jenen versagt sind, die nur schreiben, um zu erzählen, und deren sich jene, die schreiben, um zu beweisen, triumphierend bedienen können.
    In der Geschichtsschreibung ad narrandum hieße es beispielsweise: »Italiens Einigung wurde unter der Oberhoheit Napoleons III. in die Tat umgesetzt.«
    In der Geschichtsschreibung ad probandum hieße es hingegen: »Italiens Einigung wurde gegen den Widerstand Napoleons III. durchgesetzt; er musste sich mit Siziliens Eroberung durch Garibaldi abfinden, untersagte es diesem aber, die Meerenge von Messina zu überschreiten, und die Großherzöge der Toskana und anderer Kleinstaaten wurden gestürzt trotz aller Unterstützung, die ihnen unser Konsul in Livorno auf Befehl Monsieur Walewskis zukommen ließ und deren Scheitern der Anlass war, dass er nach Amerika entsandt wurde.«
    Im Geist dieser Methode, im Berücksichtigen kleinster Details, habe ich vierhundert Bände historischer Romane verfasst, die wahrhaftiger sind als die Geschichtsschreibung.
    Und anhand des Romans Hector de Sainte-Hermine , über den sich beunruhigt

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