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Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Titel: Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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hingegen hätte viel weniger Gewicht und wäre viel einfacher zu bauen. Siehst du, man kann sehr steile Bögen errichten, solange man die Brücke nur an den Bögen aufhängt, anstatt diese quasi als Fundament zu benutzen. Ihr könnt diese Bögen aus Eisen gießen. Das könnt ihr in Eira machen. Nicht nötig, es vor Ort zu versuchen. Dann stellt ihr sie von beiden Hängen aus auf. Mithilfe von schmiedeeisernen Ketten hängt ihr dann eine Holzbrücke an diesen Bögen auf ...«
    Sicheir nahm die Skizze zur Hand und starrte sie an.
    »Das wird funktionieren«, beharrte Tehre. »Die Theorie ist solide. Nur weil jemand eine solche Konstruktion noch nie ausgeführt hat, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht solide wäre. Hier, sieh nur, ich zeige dir, wie die Mathematik funktioniert. Ich weiß, dass die Mathematik irreführend sein kann; unser Verständnis der Gleichungen ist unvollständig ...« Sie tippte sich mit der Schreibfeder geistesabwesend an die Lippen und dachte über fehlende Größen und Konzepte nach.
    Sicheir unterbrach ihre Gedanken mit einstudiertem Nachdruck. »Oh, ich glaube dir. Es ist nicht so, dass ich dir nicht glauben würde. Tehre, du solltest mich nach Eira begleiten; du solltest mir helfen, diesen Entwurf Prinz Bastreitan persönlich vorzulegen.« Er sah ihre verdutzte Miene und erklärte geduldig: »Der Bruder des Arobarn leitet das ganze Projekt, Tehre; das ist dir doch sicherlich bekannt! Er wäre an dem hier interessiert – und falls noch niemand jemals eine solche Brücke gebaut hat, macht es die Sache für ihn nur interessanter: Er weiß sehr gut, dass sein Bruder nur zu gern spezielle, einzigartige Brücken an dieser Straße sähe. Wenn du mitkommst ...«
    »Das geht nicht!«, entgegnete Tehre überrascht. »Du weißt doch, dass ich auf dem Weg nach Norden bin.« Sie hielt inne und kniff die Augen zusammen. »Du weißt doch nur zu gut, dass ich auf dem Weg nach Norden bin. Sicheir, das ist unfein, so zu tun, als wolltest du, dass ich dich nach Eira begleite, wenn du im Grunde schlicht nicht möchtest, dass ich mit Fürst Bertaud nach Norden reise.«
    Alle stockten und blickten den fremden Herrn an.
    Fürst Bertaud lehnte sich zurück, legte den Kopf fragend auf die Seite und betrachtete Sicheir neugierig mit hochgezogenen Brauen an.
    Sicheir wurde rot. Ebenso erging es Tehre, die gerade bemerkte, dass sie wieder mal etwas sehr Taktloses gesagt hatte. Sie hätte doch lieber Fareine mitnehmen sollen; Fareine hätte gewusst, wann sie sie unterbrechen musste oder was jetzt zu sagen wäre, um die Lage wieder zu entspannen ...
    »Hochverehrte Dame, dein hochverehrter Bruder ist zweifellos gekommen, um deinen Rat zu den Brücken einzuholen«, warf Mairin mit ihrer ruhigen, dünnen Stimme ein. »Es wird viel schwieriger für ihn, dich nach diesen Dingen zu fragen ...«, sie tippte auf die Skizzen, die beide gezeichnet hatten, »... wenn du erst einmal weit vom Haus eures Vaters entfernt bist.« Das Mädchen wandte sich anmutig an Fürst Bertaud und fuhr in reizendem Tonfall und mit vernünftig klingenden Worten fort: »Natürlich ist der hochverehrte Sicheir Annachudran dankbar für Euer Angebot, die Dame Tehre zum Haus ihres Vaters zu geleiten, Fürst Bertaud. Das war so freundlich von Euch. Ihr habt gesehen, was für eine begabte Schaffende die hochverehrte Dame ist; vielleicht zeigt Ihr Euch erneut freundlich und verzeiht dem hochverehrten Sicheir seinen Versuch, seine hochverehrte Schwester zu überreden, sie möge ihn nach Westen begleiten, ja? Natürlich ...«, fuhr sie mit einem verständnisvollen Nicken Richtung Tehre fort, »... wird sie das nicht tun. Ihr solltet wissen ...«, ein tadelnder Blick auf Sicheir, »... dass die Dame Tehre, wenn sie ihre Absicht kundgetan hat, ihre hochgeehrten Eltern zu besuchen, aus keinerlei Grund mehr ihre Meinung ändert.«
    Tehre starrte das Mädchen an. »Du klingst genauso wie Fareine!«
    Mairin senkte bescheiden den Blick. »Danke, hochverehrte Dame. Ich hoffe, dass ich aus den Anweisungen der hochverehrten Fareine Gewinn ziehen konnte.«
    »Ich dachte ...«, hob Tehre an und brach wieder ab. Stattdessen sagte sie warmherzig: »Fareine hat mir allerdings gesagt, wie vernünftig du bist.« Dann wandte sie sich dem Bruder zu und funkelte ihn an: »Ich dachte, auch du wärst vernünftig! Ich möchte erfahren, was im Norden geschieht. Möchtest du das nicht auch wissen?« Als sie Sicheirs ausdruckslosen Blick sah, warf sie die Hände hoch. »Was

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