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Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers

Titel: Der Greifenmagier 2 - Land des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neumeier Rachel
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hörte er sich immer an, wenn er am gefährlichsten war – wenn er sich auf Kosten einer anderen Person zu amüsieren gedachte.
    »Ihr kennt einander?«, fragte Tehre, aber dann bemerkte sie etwas an Fellestedens Tonfall oder an Gerents Schweigen. Sie sprach nicht mehr weiter, und ihre Augen wurden schmal.
    »Du gewährst Flüchtlingen Unterschlupf, nicht wahr, hochverehrte Dame?«, fragte Fellesteden sie, obwohl er den Blick nicht von Gerent wandte. »Hast du ihm das Brandmal entfernt? Oder jemand anderen damit beauftragt? Natürlich war es so.« Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Wolltest du einen treuen Dienstboten gewinnen, dessen besondere Fähigkeiten vielleicht unbemerkt bleiben? Wie schlau von dir!« Seine Augen wanderten schließlich zu Tehre und erwiderten ihren Blick. »Aber so viel hatte ich schon von dir gehört. Dass du schlau bist.«
    Gerent fand seine Sprache wieder. »Sie weiß nichts darüber.« Er warf einen prüfenden Blick auf die Tür hinter Fellesteden und die Männer, die er mitgebracht hatte ... Perech Fellesteden hatte stets ein Gefolge dabei. Und auch heute war dies der Fall. Es bestand keine Chance, auf diesem Wege an ihm vorbeizukommen. Und das Zimmer hatte keine weitere Tür.
    »Natürlich weiß sie das«, entgegnete Fellesteden sanft. Er lächelte nach wie vor. »Ist es Zufall, dass du hier bist? Ich denke nicht.«
    Gerent wich einen Schritt zurück.
    »Derich«, sagte Fellesteden, und einer seiner Waffenknechte trat blitzschnell vor und legte dabei die Hand auf den Schwertgriff.
    Gerent kannte Derich. Und viel zu viele Männer waren noch hinter ihm. Er blieb stehen. Derich lächelte – kein glattes, höfliches Lächeln wie das seines Herrn: Der Waffenknecht hatte kein großes Interesse an liebenswürdiger Höflichkeit. Er trug den Schädel nach Art der Soldaten rasiert, aber Derich war kein Soldat, wie Gerent sehr wohl wusste.
    Tehre kannte weder Fellesteden noch Derich. Mit schneidender Stimme befahl sie: »Fareine! Ruf die Stadtstreife!«
    »Derich«, sagte Fellesteden sanft, ehe die alte Frau auch nur einen Schritt schaffte, »sei doch so gut und sorge dafür, dass niemand dieses Haus verlässt, bis ich es gestatte. Sollte jemand Zutritt wünschen, so ist das etwas anderes; er wird ganz gewiss willkommen sein.«
    »Mein Fürst«, sagte Derich und hob grinsend eine Hand. Die Männer reagierten, und einer von ihnen packte Fareine am Arm. Sie wurde ganz weiß im Gesicht. Völlig wehrlos verharrte sie im Griff des Waffenknechts und blickte Tehre hilfesuchend an.
    »Das ist absolut illegal!«, rief ihre Herrin entrüstet. Sie war noch nicht verängstigt.
    Fellesteden wirkte nachdenklich. »Eine interessante Auffassung. Ich denke, dass sich das Gegenteil erweisen wird. Das denke ich. Gerent ...« Er stand lange nur da und betrachtete sein Gegenüber forschend. »Zeig mir deine Füße«, verlangte Fellesteden schließlich.
    Gerent rührte sich nicht. Es war ein seltsames Gefühl, sich nicht als Reaktion auf diese aalglatte Stimme zu bewegen. Nicht den geringsten Zwang zu empfinden. Doch das war keine Freiheit, die er noch lange zu genießen hoffen konnte.
    Und es war in einem sehr realen Sinne eine illusionäre Freiheit. Fellesteden seufzte und schüttelte nur ein ganz klein wenig den Kopf. Es war eine Geste genau der Art, wie sie ein müder Vater vielleicht einem störrischen Knaben gegenüber zeigte. »Soll ich meine Männer anweisen, dich zu zwingen?«
    Wortlos bückte sich Gerent und zog die Stiefel aus. Die Fluchgelübde-Ringe, die das Fleisch zwischen Knochen und Sehnen durchborten, glänzten in kaltem Silber. Gerent blickte Tehre Annachudran nicht an. Er schaute niemandem in die Augen.
    »Also doch nicht gebunden«, stellte Fellesteden fest. »Ich bin überrascht.«
    »Ich sagte es Euch schon«, erklärte Gerent. Leicht erfreut – und sehr verwundert – stellte er fest, dass seine Stimme gleichmäßig klang. »Die Dame weiß von mir lediglich, dass ich über die Schaffensgabe verfüge.« Er zwang sich, direkt in Fellestedens Gesicht zu blicken. »Ihr habt hier keine Geschäfte, von mir mal abgesehen.«
    »Oh, na ja«, brummte Fellesteden. Er schwieg kurz, bevor er fortfuhr: »Weißt du, ich kann mir vorstellen, dass das sogar stimmt, denn warum sonst solltest du frei sein? Aber wer sonst würde es glauben?« Sein Blick wanderte von Gerents Gesicht zu dem von Tehre. »Diebstahl eines durch ein Fluchgelübde gebundenen Dieners ... Hochverehrte Dame, ich bin

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