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Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika (German Edition)

Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika (German Edition)

Titel: Der Gringo Trail: Ein absurd komischer Road-Trip durch Südamerika (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Mann
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La Luna, die sie kannte, einen Drink zu nehmen. Dort begannen die Schwierigkeiten. Als wir in Richtung Bar schnauften, drückte Jenny Mark ein kleines Päckchen in die Hand. 
    „Ein Geschenk“, sagte sie. Kokain, vielleicht drei Gramm. Die Art von Geschenk, die Mark zu schätzen wusste. 
    La Luna war ein trendiger Ort, mit sanfter orangener Beleuchtung, Schwarz-Weiß-Fotos alter Filmstars an den Wänden und Kerzen in Weinflaschen auf den Tischen. Es war eine Pariser Rive Gauche Bohème-Atmosphäre. Die Drinks waren teuer, es war noch früh am Abend und der Ort war verlassen. Mark ging aufs Klo. Er kam nicht mehr heraus. Ich folgte ihm. „Du willst wohl etwas von meinem Koks, was?“, schnaubte er. 
    ✷ ✷ ✷ 
Bolivianisches Marschpuder 
    Es war Zeit für ein paar Nasen Kokain. Bolivien verdient wahrscheinlich mehr am Kokain als an allen seinen legalen Exporten zusammen. Obwohl Kolumbien die „Kokain-Hauptstadt“ der Welt ist, wird ein großer Teil des Kokains in den östlichen Dschungelgebieten von Bolivien und Peru angebaut und durch das Amazonasgebiet nach Kolumbien geschmuggelt, wo es verarbeitet und per Schiff oder Flugzeug in die Vereinigten Staaten verschickt wird. 
    Koka wird in den Anden seit 4000 Jahren angebaut. Zunächst hatten die Spanier versucht, es zu verbieten, weil es in religiösen Ritualen zum Einsatz kam. Nachdem man gesehen hatte, dass die Indianer mit Kokain härter arbeiteten, stieg die katholische Kirche selbst in das Drogengeschäft ein. Bald kontrollierte sie das Geschäft mit dem Stoff, den sie einst als „Phantom des Teufels“ bezeichnet hatte. 
    1859 wurde der aktive Inhaltsstoff, Kokain, isoliert und vom Westen entdeckt. (Natürlich war es auch der besondere Inhaltsstoff, der bis 1906 Coca Cola das Leben erweckte. 23 ) 
    ---23   Tatsächlich verwendet man für Coca Cola immer noch kleine Mengen Coca-Blätter, um den Coca-Geschmacksstoff zu extrahieren, nachdem man das Kokain und andere Alkaloide ausgelaugt hat. (Quelle: Clawson, P. und Lee, R. W. The Andes Cocaine Industry )
    Aber aus der Sicht Boliviens ist die Coca-Pflanze ein typisches Exportprodukt, insofern Bolivien das Rohmaterial liefert, während Händler im Westen den größten Profit machen. 24  
    ---24  Neun von zehn Dollar, die für Kokain ausgegeben werden, bleiben in den USA (Quelle: Latin American Newsletters.) Gleichzeitig schätzt die US-Regierung, dass ihre Bevölkerung jährlich 49 Milliarden Dollar für illegale Drogen ausgibt (Latin America Press, 7. März 1996): Boliviens offizielles BIP betrug 1992 nur 6,7 Milliarden Dollar.
    Trotzdem – die Pflanze wächst auf nährstoffarmem Boden, hält bis zu 20 Jahre, erlaubt bis zu vier Ernten pro Jahr und hat ungefähr den zehnfachen Wert dessen, was andere Feldfrüchte einbringen. Heute ist rund ein Drittel aller Bolivianer von der Kokainindustrie abhängig. 
    ✷ ✷ ✷ 
Wer klopft da an der Tür ?  
    Das La Luna war ruhig, also kauften wir ein paar Flaschen Bier und gingen in unser Hotelzimmer zurück, um mit dem Koks weiterzumachen. Ungefähr um Mitternacht wollte Jenny gehen, stellte aber fest, dass sie ihren Geldbeutel verloren hatte. Im Innenhof gab es ein Telefon, also rief sie die Bar an. Der Geldbeutel war dort. Bevor sie ging, gab sie uns ihre Telefonnummer und drückte Mark noch ein weiteres Päckchen Koks in die Hand. Sie hatte definitiv herausgefunden, wie man sich bei ihm beliebt machen konnte. Ich wurde aber plötzlich nervös. 
    „Ist euch klar, dass Jenny, die wir erst vor ein paar Stunden kennen gelernt haben, weiß, wo wir wohnen? Sie weiß, dass wir Kokain haben, weil sie es uns gegeben hat. Riecht das nicht wie eine Falle?“  
    „Dann sollten wir uns beeilen und den Rest noch niedermachen“, sagte Mark, der gerade noch drei dicke Lines vorbereitete. „Wenigstens wird man für Drogendelikte in Bolivien nicht aufgehängt“, sagte Melissa, während sie eine Banknote zusammenrollte. „Ich wusste, dass ich mich auf eure Vernunft verlassen kann.“ „Habt ihr gewusst, dass Robert Louis Stevenson Dr Jekyll und Mr Hyde in sechs Tagen geschrieben hat, während er Kokain nahm?“, erklärte Mark. „Darum geht es auch in der Geschichte.“ „Ich dachte sie ginge um dich“, witzelte Melissa. 
    „Das kommt auf dasselbe heraus“, grinste Mark, der schon wieder eine Line von dem weißen Pulver vorbereitete. „Meine Hände sollten jede Sekunde haarig werden, also passt auf.“ Das Kokain hatte zwar eine sehr angenehme Wirkung,

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