Der größte Verlierer der Welt
Picador da
auf dem Pferd
erwischte ihn gut,
er stieß ihm die Lanze rein
hart und tief,
er werkelte sie richtig rein
schraubte sie rein
in diesen Fleischwulst
im Nacken.
Der Stier geht jetzt erst recht
auf das Pferd los,
er denkt vermutlich, das Pferd
würgt ihm da oben einen rein;
und je mehr er sich in das
Pferd reinkniet, desto
tiefer kriegt er die
beschissene Lanze rein.
Der Stier ließ vom Pferd ab,
ging auf die Capa los
und wieder zurück zum Pferd,
und der Pic bohrte ihm wieder
die Lanze rein.
Er sieht schon nicht mehr
ganz so aus wie der Stier,
der vor einer Weile in die
Arena gerannt kam, aber
er ist ihnen noch lange nicht
schwach genug, sie haben
noch etwas anderes für ihn
parat: die Banderillas.
Kurze spitze Stäbe, die in
die Schulter und den Nacken
gestoßen werden. Es scheint so,
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als sei es gefährlich
die Dinger anzubringen.
Es wird ohne Capa gearbeitet,
und diese jungen mexikanischen
Boys, dumpf und mit dreckigen
Ärschen, machen einen Satz
und plazieren die Stäbe,
während der Stier unter ihnen
durch rennt.
Wir sahen ihnen zu,
wie sie es
brachten.
Jetzt war der Stier soweit,
daß der Matador
mutig sein konnte.
Die Nacken- und Schulter-
muskeln waren durch-
getrennt, an vielen Stellen
zerfetzt. Der Schädel
senkte sich.
Harry nahm einen
Schluck aus der Flasche.
»Diese mexikanischen Stiere
taugen nichts. Du müßtest mal
die spanischen sehen. Die haben
solche Hörner.« Er zeigte mir
mit den Händen, was für Hörner
sie hatten. Darauf tranken wir beide
einen Schluck.
Der Matador schien nicht
sehr nahe ranzugehn.
Der Stier machte immer wieder
diese müden und verzweifelten
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Angriffe auf die Capa,
geriet immer mehr außer Atem,
war immer weniger
zu gebrauchen.
Jede Bewegung des Matadors
hatte eine Bedeutung und
einen Namen. Die Mexikaner
kannten das alles. Die besoffenen
Amerikaner im Schatten, mit ihren
guten Jobs und ihren beschränkten
Weibern, hatten von nichts eine
Ahnung. Sie feuerten den Stier
an. Sie wußten nicht
daß auch ein schlechter
Job mit dem Stier
noch Mut verlangt.
Naja, dieser Stier hier
war schlecht, und der
Matador auch, aber der Matador
war noch schlechter als
der Stier, und das dürften so
ziemlich die schlechtesten
Voraussetzungen für eine
Nummer in der Arena sein.
Es sei denn, der Stier
ist erheblich weniger schlecht
als der Matador, und der
Matador wird aufgespießt,
und die Amerikaner gehen
happy nach Hause und
ficken die ganze Nacht
und versuchen den Job zu
vergessen, der am nächsten
Morgen auf sie wartet.
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Es wurde Zeit für den
Kill. Der Matador wußte,
was zu tun war. Er kannte
die Stelle. Es sah aus
als würde er einen glühenden
Bratspieß in ein Faß voll
Lametta stecken.
Der Stier war am Ende,
er blutete aus den Löchern
in Schulter und Nacken,
war restlos ausgepumpt
von all diesen Stößen
nach einem schemenhaften
roten Tuch, das immer nur
nachgab und nachgab
und über die Hörner
wegflatterte. Der Stier war
jetzt auch innerlich ausgepumpt
und stand nur noch da,
mißmutig und geliefert,
und STARRTE vor sich hin.
Wir nahmen noch einen Schluck.
Wir kannten die Handlung, den
Helden, den ganzen öden Zirkus.
Der Degen glitt
hinein.
Aber die Sache war nicht
ausgestanden. Der Stier
blieb stehen. Mit der
Klinge drin.
Jetzt kamen sie an. 4 oder 5
Mexikaner mit dreckigen
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Ärschen. Und der Matador.
Sie wedelten mit Capas
und drehten ihn im Kreis,
schlugen ihm die
Faust auf die Nase.
Half nichts. Er fiel
nicht um. Sie wollten ihn
in den Tod drängeln,
aber er blieb
stur.
Und alle paar Augenblicke
erinnerte sich der Schädel
und stieß wieder
mit den Hörnern zu,
und sie wichen zurück
und erinnerten sich daran,
daß es sie selber noch
erwischen konnte.
Dann ging der Matador hin
zog den Degen heraus und
stieß ihn noch einmal
rein.
Half immer noch nichts.
Der Stier wollte einfach
nicht zu Boden gehen.
Wir nahmen noch einen Schluck.
»Verstehst du«, sagte Harry,
»sie drehen ihn und die
Klinge schneidet in ihn rein.
Und jedesmal, wenn sie ihn
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drehen, schneidet ihn die
Klinge noch weiter auf.«
Schließlich packte ihn einer
am Fuß und zog daran, und
der Stier verlor das
Gleichgewicht und fiel um.
Aber auch das brachte nichts.
Der Stier kickte mit den
Beinen, versuchte hoch-
zukommen. Er wollte nicht
aufgeben.
Naja, und dann kam ein
kleiner
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