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Der große Blowjob (German Edition)

Der große Blowjob (German Edition)

Titel: Der große Blowjob (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Mattei
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den Kopf. «Was zum Teufel stimmt mit euch Jungs eigentlich nicht?», sagte er zu uns, und dann sah er Tim an, der mittlerweile weinte.
    «Ab mit dir ins Bett», sagte er zu Tim.
    Als ich mit meinem Dad etwa zwanzig Jahre später einen trinken war, erzählte ich ihm, was genau in jener Nacht zwischen mir und Tom und Race los war. «Hör auf, darauf rumzureiten», sagte er, und dann stand er auf und ging pinkeln. Wir haben uns ziemlich einen angetrunken und am Ende über irgendwas gestritten (nicht meine Mom). Das war das letzte Mal, dass wir zusammen in einer Bar waren.
    Als ich den koreanischen Abschnitt des Pico Boulevard hinter mir habe, ist es später Nachmittag, fast schon Abend. Ich war den ganzen Tag zu Fuß unterwegs, was gut ist, ich hatte die Bewegung nötig, ich musste es ausschwitzen. Ich fühle mich gut. Inzwischen bin ich fast in Downtown. Ich winke ein Taxi herüber und steige ein. Ein paar Minuten später sind wir auf der I- 10 nach Santa Monica. Wegen der Rushhour brauchen wir fast eine Stunde, aber das ist immer noch viel schneller, als wenn ich zu Fuß zurückgelaufen wäre. Vielleicht sollte ich direkt zu den Büros von Gangrape fahren, aber ich weiß nicht mehr, wo die genau sitzen, und außerdem brauche ich meinen Laptop, meinen Tablet- PC und mein Handy. Als wir zum Shutters on the Beach kommen, bezahle ich den Taxifahrer, der Page öffnet mir die Tür, ich gehe rein, und als ich auf dem Weg in mein Zimmer die Lobby durchquere, sehe ich sie da stehen, herumwirbeln.

3.20
    «Hey-dee-hi, heyo, yo!», sagt sie mit einem breiten Lächeln, das irrsinnigerweise echt wirkt. Es hellt den ganzen Raum irgendwie auf. «Nanu, du hier, das gibt’s ja nicht!»
    Sie trägt eine lila Strumpfhose von American Apparel unter einem Vintage-Rock von Dior, darüber ein ausgefranstes Van-Halen-T-Shirt aus den Achtzigern und ganz unten Ballerinas und oben einen verwischten lila Sonnenuntergang unter ihrem Auge. Was macht sie denn? Ist das eine Art Kunstprojekt? Natürlich sieht sie unglaublich schön aus (mir wird bewusst, dass mir zu ihr bisher noch kein möglicher Slogan eingefallen ist. Ich stehe da wie betäubt, außerstande, mir irgendwas auszudenken, und NACH LANGER ÜBERLEGUNG FÄLLT MIR NICHTS PASSENDES EIN ™ ).
    «Was machst du denn hier?», frage ich, dabei wirke ich entweder ziemlich entwaffnend, oder ich gehe mit einem hoffnungslosen Rückstand in die Schlacht, das weiß ich noch nicht.
    «Hier? Du meinst in L. A.?»
    «Ja, in L. A., meine ich, in diesem Hotel.»
    «Dasselbe wie du, schätze ich mal.»
    «Ich? Und was mache ich?»
    «In der Lobby des Shutters on the Beach rumstehen.»
    «Ach, das mache ich gerade? Danke, darauf wäre ich nie gekommen.»
    «Wow, echt origineller Sarkasmus», sagt sie mit einem Zwinkern. «Bist du gar nicht überrascht, mich zu sehen? Willst du dich nicht mal für den Obstkorb bedanken?»
    «Beantworte erst meine Frage», sage ich mit gespielter Strenge.
    «Ich bin für den Glade-Dreh hier, Alter!», kichert sie. «Tom hat gesagt, ich könnte mitkommen, als Teil meines Praktikums. Keine Sorge, Eric, ich habe alles selbst bezahlt, ich belaste euren Produktionsetat in absolut keinster Weise. Ich weiß doch, wie wichtig es ist, so viel wie möglich von jedem Dollar in den Spot zu stecken», sagt sie und klingt, als hätte sie ihre Hausaufgaben gemacht. «Und ich stalke dich auch nicht, nicht mal ironisch wie bisher, ich will einfach nur möglichst viel über das Geschäft lernen. Super Storyboards übrigens, das ist ein tolles Konzept, ich habe für den Regisseur noch ein paar Ideen beigesteuert, hoffe, das stört dich nicht.» Es ist die längste kohärente Satzfolge von ihr, seit ich sie kenne.
    «Wir müssen reden», sage ich.
    «Worüber? Und wo warst du überhaupt, yo, alle dachten, du hättest keinen Bock mehr und wärst nach Bali abgehauen oder so!»
    «Ich bin spazieren gegangen», sage ich. «Ich bin von einem Ende von Los Angeles zum anderen gelaufen, und ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass es die tollste Stadt der Welt ist.»
    «Cool», sagt sie. Dann stehen wir einen Moment lang da, und ich sage, «Ich muss mein Handy holen. Ich muss zum Dreh.»
    Sie kommt mit zu meinem Zimmer. Ich halte sie nicht davon ab, da ich das fällige Gespräch ebenso gut jetzt erledigen kann. Ihr all den schrägen und schwierigen Scheiß erklären, den sie in meinem Leben verursacht hat, eingeschlossen, indirekt, die Wiederkehr seltsam angenehmer und gleichzeitig leicht

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