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Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Titel: Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Johnson
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d’Or: Côte de Beaune
    An der Côte de Beaune ist der große weiße Burgunder zu Hause. Weine wie Corton-Charlemagne, Meursault und Montrachet sind legendär. Doch auch die Roten stehen in hohem Ansehen, angefangen von den kraftvollen Kreszenzen von Pommard über die finessenreichen Volnay-Versionen bis zu Abfüllungen aus den konstant unterbewerteten Weinbergen um Beaune selbst, darunter zunehmend elegante, gute Weine aus relativ unbekannten Gemeinden wie Savigny, Monthélie und St-Aubin. Doch die meistverehrten Schätze bleiben die reichen, buttrigen Meursaults, die rassigen Pulignys und Chassagnes, die kraftstrotzenden mineralischen Weißen von Corton sowie die mächtigen Grands Crus von Bâtard-Montrachet und Montrachet selbst.
    Den Anfang der Côte de Beaune bildet gleich ihr berühmtes Wahrzeichen, die ovale Kuppel des Corton-Hügels. Er wird zwar von einer Waldhaube gekrönt, die südliche, die östliche und die westliche Flanke aber sind ausschließlich mit Reben überzogen. Sie gehören zu den drei Gemeinden Ladoix-Serrigny, Aloxe-Corton und Pernand-Vergelesses. Die besten Parzellen erstrecken sich über die mittleren und oberen Hänge des Bergs und gehören zur AC Corton Grand Cru (dem einzigen roten Grand Cru an der Côte de Beaune) sowie teilweise zu Corton-Charlemagne (für Weißwein).
    ROMANÉE-CONTI – EIN GROSSES BURGUNDER GUT
    Das große Geheimnis Wein wird in dieser außergewöhnlichen Domaine auf die Spitze getrieben. Seit mindestens drei Jahrhunderten steht außer Frage, dass im Weinberg Romanée-Conti Kreszenzen von unnachahmlichem Stil entstehen, während in den Rebgärten ringsum andere Gewächse reifen, die zwar nur geringfügig, aber ausnahmslos weniger faszinierend geraten. Romanée-Conti – das klingt wie ein geniales Werbekonzept. In gewisser Weise ist es das auch, ein Trick aber steckt nicht dahinter. Denn in so kleinem Maßstab kann man absoluten Perfektionismus praktizieren. Ohne den Boden und die Lage ergäbe sich zwar nicht einmal die Gelegenheit dazu – ohne das aufwendige Streben nach Vollendung aber wäre dieser Schatz verloren. Trotzdem: Der große Weinberg ist überwiegend von Menschenhand gemacht. Im 18.Jahrhundert ließ Fürst de Conti aus Weideland im Saône-Tal frische Erde in Wagenladungen herbeischaffen. Heute wäre es nicht einmal mehr zulässig, auch nur einen einzigen Eimer von außerhalb der Appellation hierher zu schaffen. Ob der große Rebhang damit zum langsamen Niedergang verdammt ist?
    Die Domaine gehört den Familien Leroy und de Villaine. Aubert de Villaine führt den Betrieb. Nach einem spektakulären Gerichtsstreit im Jahr 1992 wurde Madame Bize-Leroy im Unternehmen entmachtet und durch ihren Neffen Henry-Frédéric Roch ersetzt. Pierre de Benoist, Auberts Neffe, wird das Führungsteam nach de Villaines voraussichtlichem Rückzug 2009 verstärken.
    Die Rebflächen werden biologisch bewirtschaftet, wobei man in einigen Parzellen sogar mit biodynamischem Anbau experimentiert. Neues Pflanzenmaterial selektiert man sorgfältig von bestehenden Reben, um deren einzigartigen Charakter zu bewahren. Die Domaine zögert die Lese hinaus, bis alle Trauben vollreif sind.
    Damit riskiert sie zwar Einbußen durch Herbststürme und Fäule, doch wird beschädigtes Material radikal aussortiert.
    Der Anteil der Stiele im Tank ist von Saison zu Saison unterschiedlich. Man lässt den Most zwischen drei Wochen und einem vollen Monat gären. Anschließend wird der Wein in neuen Fässern ausgebaut. Beim Abstechen und Filtern beschränkt man sich auf das Minimum. Ein Romanée-Conti erzielt spektakulär hohe Preise, weshalb man von ihm einen entsprechend außergewöhnlichen Charakter und perfekte Machart erwartet. Er lässt sich sehr lange lagern. Einen »DRC« erkennt man praktisch sofort an seiner exotischen Opulenz. Früher hat man ihn direkt vom Fass auf Flaschen gezogen, weshalb Qualitätsschwankungen und sogar schlechte Abfüllungen nicht ausblieben. Diese Fehler wurden ausgemerzt und seit 1993 hat sich die Domaine so gut wie keinen Fehler mehr erlaubt.
    Hier die Besitzungen mit den jeweiligen Produktionszahlen:
    La Romanée-Conti
    1,8 ha, 6000 Flaschen
    La Tâche
    6 ha, 17 000 Flaschen
    Richebourg
    3,5 ha, 13 000 Flaschen
    Grands-Echézeaux
    3,5 ha, 13 000 Flaschen
    Echézeaux
    4,67 ha, 19 000 Flaschen
    Romanée-St-Vivant
    5,28 ha, 21 000 Flaschen
    Le Montrachet
    0,67 ha, 3500 Flaschen

    Ladoix-Serrigny
    Ladoix-Serrigny nimmt mit Rognet-Corton und Les Vergennes den kleinsten

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