Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
oberhalb und hinter Meursault liegt am Eingang eines Tals, das in rechtem Winkel von der Côte wegführt. Dadurch ergibt sich ein Südhang, den auf mittlerer Höhe ein kleines Stück überwiegend mit Pinot noir bepflanzter Premier-Cru-Fläche einnimmt. Die Weißen der Gemeinde ähneln sehr frischen Meursault-Vertetern, die mir interessanter erscheinen als der mitunter recht rustikale rote Auxey. Im Dorf befindet sich auch das Lager von Madame Bize-Leroy, der »Gardienne des Grands Millésimes« (siehe Maison Leroy, > ).
Premiers Crus
Bas des Duresses (2,4 ha)
Duresses (8 ha)
Bréterins (1,7 ha)
Ecusseaux (3,1 ha)
Chapelle (1,3 ha)
Grands Champs (4 ha)
Climat du Val (8,4 ha)
Reugne (2 ha)
Clos du Val (1 ha)
Gemeindeappellation: 102 ha
St-Romain
Ein hübsches Dörfchen in der zweiten Kuppenreihe hinter Auxey-Duresses. Es verfügt nicht über Premier-Cru-Land, da es zu weit in den Hügeln liegt. Auf 100 Hektar entstehen bessere Weiße als Rote. In kühlen Jahren können die Weine ungemütlich scharf ausfallen.
Puligny-Montrachet
Puligny und Chassagne wirken auf den ersten Blick wie siamesische Zwillinge, die durch ihren Grand Cru Le Montrachet miteinander verbunden sind. Doch der Eindruck täuscht. Puligny ist durch und durch Weißweinterrain, während sich Chassagne trotz der Montrachet-Erweiterung im Namen früher mit Rotwein ein Auskommen sicherte und noch heute rund 30 Prozent der Rebflächen mit Pinot noir bestockt hat.
Es hat nichts mit Zauberei zu tun, wenn sich ein weißer Meursault Charmes und ein Puligny Les Combettes, die sich an der Gemeindegrenze berühren, am Gaumen voneinander unterscheiden. Allerdings erwarte ich mir von einem Puligny-Montrachet einen etwas lebendigeren Fruchtgeschmack, ein Quäntchen mehr Biss und vielleicht eine blumige Art, die ein Meursault nicht hat. Alte Verkostungsnotizen scheinen sich zu widersprechen, weshalb meine Beschreibung reiner Impressionismus ist – die ganze Methaphorik aus dem Obstgarten ist wohl darauf zurückzuführen, dass sich der Geschmack so schwer erfassen lässt.
Konkreter benennen lässt sich da schon die herausragende Stellung der Premiers Crus. Les Combettes und Champs Canet am Meursault-Ende von Puligny und jener Premier-Cru-Teil von Blagny, der dort hineinragt, ähneln erwartungsgemäß in ihrem Stil einem Meursault. Geringfügig höhere Preise erzielen für gewöhnlich die Abfüllungen, die aus den an die Grands Crus Les Caillerets und Les Pucelles angrenzenden Parzellen stammen.
Zwei Grands Crus, die zur Weißweinelite von Burgund gehören, liegen zur Gänze in Puligny-Montrachet, nämlich Chevalier-Montrachet (der Hangstreifen oberhalb von Montrachet) und Bienvenues-Bâtard-Montrachet (die Hälfte des flacheren Hangs darunter). Einem Chevalier schreibt man gemeinhin den feinen Geschmack eines Montrachet bei etwas weniger Konzentration zu – wobei man wissen muss, dass Konzentration das Erkennungsmerkmal dieses großartigsten aller Weißweine ist. Verallgemeinerungen werden jedoch unweigerlich bei der nächsten Verkostung eines anderen Jahrgangs oder der Abfüllung eines anderen Winzers revidiert.
Selbst der einfache Village-Wein von Puligny-Montrachet ist noch teuer. Aber ist er auch mehr wert als sein Gegenstück aus Meursault? Wahrscheinlich nicht, denn die besseren Vertreter dort versprechen größeren Genuss. Trotzdem wird man für einen Puligny-Montrachet wohl etwas mehr bezahlen müssen.
Grands Crus
Bâtard-Montrachet (6 ha)
Chevalier-Montrachet (7,36 ha)
Bienvenues-Bâtard-Montrachet (3,6 ha)
Montrachet (4 ha)
Premiers Crus
Caillerets (3,4 ha)
Folatières (17,7 ha)
Chalumeaux (5,8 ha)
Garenne (10 ha)
Champs Canet (4 ha)
Hameau de Blagny (4,3 ha)
Champ Gain (10,7 ha)
Perrières (8,4 ha)
Clavoillon (5,6 ha)
Pucelles (5,1 ha)
Clos de la Garenne (1,5 ha)
Referts (5,5 ha)
Clos de la Mouchère
Sous le Puits (6,8 ha)
Combettes (6,8 ha)
Truffière (2,5 ha)
Demoiselles (0,6 ha)
Gemeindeappellation: 114 ha
Chassagne-Montrachet
Fast die Hälfte der Grands Crus Le Montrachet und Bâtard-Montrachet sowie Criots-Bâtard-Montrachet nehmen den Hangbogen im Norden des Gemeindegrunds von Chassagne-Montrachet ein. Leider hat die steile, rechtwinkelig dazu verlaufende Südflanke an der Straße nach St-Aubin nicht genug Oberboden, um Reben Halt zu bieten – wäre man am Douro, hätte man Terrassen angelegt. Zwischen hier und dem Dorf erstreckt sich etwas Premier-Cru-Terrain, doch die berühmten Weine entstehen dort, wo die Côte oberhalb der Häuser
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