Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
ausdruckslosen, geradlinigen Erzeugnisse fallen weder durch großartigen Duft noch durch aufregenden Geschmack auf, lassen sich aber genussvoll trinken.
In ihrer besten Ausprägung aber, verkörpert durch die Lagen Les Gravières, La Comme und Le Clos de Tavannes, spielen sie als gewichtige, langlebige Klassetropfen in einer Liga wie ein Chassagne-Montrachet. Andere Teile der Gemeinde mit steinigerem, kalkhaltigerem Boden liefern relativ blasse Rote und ein klein wenig Weißwein, der immer interessanter wird.
Premiers Crus
Beauregard (18 ha)
Fourneaux (6 ha)
Beaurepaire (15,5 ha)
Grand Clos Rousseau (7,7 ha)
Clos Faubard (5,2 ha)
Gravières (24 ha)
Clos des Mouches (1,5 ha)
Maladière (13,5 ha)
Clos Rousseau (10 ha)
Passe Temps (11,5 ha)
Clos de Tavannes (5,3 ha)
Gemeindeappellation: 203 ha
Comme (22 ha)
Maranges
Die 1989 eingerichtete Appellation umfasst drei relativ abgelegene Dörfer. Sie heißen Sampigny, Dezize und Cheilly und teilen sich die Lage Les Maranges, die am Hang westlich von Santenay und – zu ihrem Bedauern – knapp jenseits der Départementsgrenze im Dunkel von Saône-et-Loire liegt. Ihre strukturierten, dunklen Weine geraten im Allgemeinen relativ tanninbetont. Sie altern gut und lassen sich nach acht Jahren bestens trinken. 82 Hektar sind als Premiers Crus ausgewiesen.
Cheilly-lès-Maranges Premiers Crus
Boutières, Fussière, Clos Roussots.
Dezize-lès-Maranges Premiers Crus
Fussière, Clos de la Fussière, Croix aux Moines .
Sampigny-lès-Maranges Premiers Crus
Clos Roussots, Clos des Rois, Clos des Loyères.
LE MONTRACHET
Die Kritiker sind sich einig: Der beste weiße Burgunder heißt Montrachet. Alle Eigenschaften eines Weins, die den Mund in Vorfreude wässrig machen, sind in ihm zur Vollendung gebracht. Bei einem Vergleich mit seinen Nachbarn sticht als Erstes seine Geschmackskonzentration hervor. Ich frage mich immer wieder, wie viel davon auf die einzigartige Lage und den Boden und wie viel auf die Ertragsminimierung zurückzuführen ist. Zweifellos könnte man anderen Weinen aus guten Lagen ebenfalls mehr Durchschlagskraft verleihen, wenn die Winzer härter schneiden, weniger düngen, später lesen und radikaler sortieren würden. So ein Aufwand aber ist nur bei einem Erzeugnis möglich, das schon vor dem Keltern so gut wie verkauft ist. Die Hauptbesitzer des Montrachet sind der Marquis de Laguiche, Comtes Lafon, Baron Thénard, Bouchard Père & Fils, Jacques Prieur, Ramonet sowie die Domaine de la Romanée-Conti.
Côte de Beaune-Villages
Alle Gemeinden an der Côte de Beaune mit Ausnahme von Beaune, Pommard, Volnay und Aloxe-Corton können auf diese Rotweinappellation zurückgreifen.
Côte d’Or: führende Erzeuger
Das fast unbezahlbare Land an der Côte d’Or ist in zahllose kleine Besitzungen unterteilt. Man bemisst ihre Größe nach ares (0,01 Hektar) oder ouvrées (0,024 Hektar). Schuld an der Entstehung der winzigen Parzellen sind das französische Erbrecht, die horrenden Weinbergpreise und die Angst der Winzer vor den Unbilden des Wetters, die eine Streuung des Besitzes ratsam erscheinen lassen. So kann beispielsweise ein Weinbauer mit zehn Hektar Gesamtrebfläche durchaus über 30Anteile an Weinberglagen verfügen, wobei es sich manchmal um wenige Stockreihen handelt.
Zudem hat sich das Land im Lauf der Zeit in einen Flickenteppich aus climats, Einzellagen, mit manchmal natürlichen und klar erkennbaren, mitunter aber auch scheinbar zufällig gewählten Grenzen zergliedert.
Legt man nun die »Besitz«- über die »climat«-Schablone, bekommt man ein Puzzle, das Käufer zweifellos abschreckt.
Während ein Château in Bordeaux eine beständige Einheit ist und sich einem oder höchstens zwei Weinen widmet, besteht eine Domaine in Burgund oft aus einem Winzer mit seiner Familie, der ein Dutzend oder mehr Etiketten bereitet. Selbst wenn er sich auf die Pflege seiner Rebstöcke versteht, muss er nicht unbedingt ein Meister im Keller sein oder umgekehrt.
Kein Wunder, dass es unter solchen Bedingungen nicht sonderlich beständig zugeht.
Natürlich gibt es nennenswerte Ausnahmen in Form großer Weinberge mit begüterten Eigentümern. Doch die grundlegende Einheit bleibt der kleine Mann, der alles selbst zu bewältigen versucht. Das erklärt auch die Bedeutung der négociants bzw. Handelshäuser, die dem Weinbauern traditionell Trauben oder neuen Wein abkaufen, ihn selbst ausbauen, mit anderen aus demselben Weinberg, Dorf oder Bereich verschneiden und so
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