Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

und das gilt auch für den Wein. Erst seit Kurzem ist dank erhöhter Nachfrage und gestiegener Preise der Weinbau wieder profitabel geworden. 1600 Hektar stehen derzeit unter Reben, doch ist noch reichlich Spiel nach oben. Pinot noir dominiert die Weingärten, in manchen Gemeinden wie Montagny oder Bouzeron aber nehmen weiße Sorten die erste Stelle ein.
    Mercurey und Givry sind zu 90 Prozent Rotweinterrain. Der feste, wohlschmeckende Pinot noir, der hier gekeltert wird, kann es mindestens mit einem guten Côte de Beaune-Villages aufnehmen. Härter und schlanker fallen die traditionell mächtigeren Produkte aus Givry aus, die sich längere Lagerung ausbedingen. Vor allem in Mercurey haben die Tannine einen erdigen Einschlag, dank moderner Bereitungsmethoden geraten die Weine aber bei Weitem nicht mehr so rustikal wie früher.
    Auf zwei Dritteln der Rebfläche von Rully reift Weißwein, der in Bestform ein fabelhaft frischer Tropfen mit einem Anflug echter Klasse ist. Im Vergleich zu einem Mercurey können die Rotweine recht dünn ausfallen. Die Weißen wiederum sind wegen ihrer hohen Säure ideal für die Schaumweinproduktion.
    Montagny ist eine reine Weißweinappellation mit der Besonderheit, dass zwei Drittel der Rebflächen Anrecht auf die Bezeichnung Premier Cru haben, was kaum fair ist gegenüber anderen Gemeinden, in denen das Premier-Cru-Kontingent stark begrenzt wird. Die Abfüllungen offenbaren etwas mehr Körper und weniger Finesse als ihre Pendants in Rully.
    Die fünfte Appellation ist die einzige in Burgund speziell für die Aligoté-Traube. 1979 bekam die Gemeinde die AC Bourgogne Aligoté de Bouzeron zugestanden.
    Eine weitere regionale Besonderheit ist der Crémant de Bourgogne, ein Schaumwein, der immer mehr Bedeutung gewinnt (siehe Kasten auf > ). Drei Häuser zeichnen für das Gros der Produktion verantwortlich: Delorme in Rully, R. Chevillard in La Rochepot und Parigot-Richard in Savigny-lès-Beaune.

Die Region in Zahlen
Appellation

Jahresdurchschnitt
Bouzeron
2 790 hl
30 100 Kisten
(weiß)
Rully
10 500 hl
116 500 Kisten
(weiß)
5 300 hl
60 000 Kisten
(rot)
Mercurey
23 800 hl
264 000 Kisten
(rot)
3 600 hl
40 000 Kisten
(weiß)
Givry
10 400 hl
115 000 Kisten
(rot)
2 250 hl
25 000 Kisten
(weiß)
Montagny
17 000 hl
190 000 Kisten
(weiß)

    Côte Chalonnaise: führende Erzeuger
    Brintet *
    Mercurey. www.domaine-brintet.com
    Gute, feste Rotweine aus vielen Weinbergen, darunter auch ein Premier-Cru- monopole namens La Levrière.
    Château de Chamirey **
    Mercurey. www.chamirey.com
    Große Domaine mit 37 Hektar, die früher stämmige Tropfen mit mehr Kraft als Schliff erzeugte, heute aber ausgewogenere, nuanciertere Erzeugnisse hervorbringt.
    Clos Salomon **
    Givry.
    Einer der traditionsreichsten, bekanntesten Rebberge von Givry. Die Familie Gardin hat seinen Ruf wieder aufleben lassen. Die Weißen zeichnen sich durch eine Grapefruitnote, die Roten durch Festigkeit aus.
    Domaine de la Renarde (Jean-François Delorme) *–**
    Rully. www.domaineanneetjeanfrancoisdelorme.com
    Das bemerkenswerteste Unternehmen der Region, ein 65-Hektar-Gut. Delorme gilt zudem als einer der besten Schaumweinspezialisten Burgunds. Der 17-Hektar- monopole Varot in Rully liefert den besten Weißen, ein Ausbund an Frische und Finesse.
    Dureuil-Janthial *–**
    Rully.
    Das Bioweingut mit 17 Hektar erzeugt Weiß- und Rotwein zu etwa gleichen Teilen. Ordentliche Qualität.
    Domaine de la Folie *–**
    Rully. www.domainedelafolie.com
    Ein stattliches Anwesen mit 1000-jähriger Geschichte. Die 18Hektar bilden einen einzigen Block rund um das Haus.
    Kultiviert wird mehrheitlich Chardonnay, aus dem der Rully Blanc Clos St-Jacques gekeltert wird, außerdem Rully Rouge Clos de Bellecroix und eine kleinere Parzelle mit Aligoté. Die Weine, besonders die weißen, haben einen guten Ruf.
    Michel Goubard *
    St-Désert.
    Ein Beispiel dafür, wie gut ein Bourgogne Côte Chalonnaise ohne eigene Appellation in diesem Teil der Côtes sein kann.
    Paul & Henri Jacqueson ** – ***
    Rully.
    Das Elf-Hektar-Gut ist der ganze Stolz des Vater-Sohn-Gespanns. Ihre besten Erzeugnisse sind die Premiers Crus, allen voran der Pucelles (weiß) und der Clous (rot). Hier spart man keine Mühe. So trocknen die Jacquesons die Eichendauben für ihre Fässer in der Kellerei selbst, um sicher zu sein, dass deren Qualität optimal ist. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
    Joblot ** – ***
    Givry.
    Jean-Marc Joblots 13 Hektar, davon neun mit Premier-Cru-Status,