Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
entstehen . Die Pinot-noir- und Muscat-Abfüllungen gehören zu den tiefsten, vollsten Vertretern ihrer Sorte im Elsass, während die Rieslinge und Gewurztraminer sich durch einen extrem reichen, mitunter sogar etwas breiten Stil auszeichnen. Für Muré ist das Terroir wichtiger als die Rebsorte, weshalb er seit 1998 einen Verschnitt aus dem Clos entwickelt. Weine aus zugekauften Trauben laufen unter der Linie Côte de Rouffach.
Domaine Ostertag **
Epfig. 14ha.
Biodynamisches Gut mit einem Zwei-Hektar-Anteil am Muenchberg-Cru (Riesling und Pinot gris). Es bereitet gegen alle Elsässer Gepflogenheiten einige seiner Pinot blanc und gris in zum Teil neuen Barriques. Die Ergebnisse fallen erwartungsgemäß kontrovers aus, aber André Ostertag bleibt unbeirrt auf dem eingeschlagenen Weg. Weitere Spezialitäten:
Sylvaner von alten Reben und Riesling aus dem Muenchberg.
Cave Vinicole de Pfaffenheim *–**
Pfaffenheim. 1957 gegründet. 200 Mitglieder mit 240ha. www.pfaffenheim.com
Spezialitäten der Kellerei sind Pinot noir, Pinot gris Cuvée Rabelais, Chasselas Cuvée Lafayette und ein Gewurztraminer aus dem Grand Cru Goldert. Sie empfehlen sich als trockene Weine von ordentlicher Konzentration.
Cave Vinicole de Ribeauvillé *–**
Ribeauvillé. 1895 gegründet. 40 Mitglieder mit 262ha. www.cave-ribeauville.com
Älteste Genossenschaftskellerei Frankreichs. Spezialitäten:
Le Clos du Zahnacker (zu gleichen Teilen aus Riesling, Gewurztraminer und Pinot gris) sowie Rieslinge vom Altenberg, Schlossberg und Osterberg.
Rolly Gassmann *
Rorschwihr.
Das 1676 gegründete Gut besitzt Rebland überwiegend in Rorschwihr, einige Parzellen auch in Bergheim and Rodern.
Viele Weine werden von Restsüße abgerundet – manchmal auch zu sehr.
Martin Schaetzel **–***
Ammerschwihr. 7,5ha.
Feines Gut mit vielen Grand-Cru-Lagen. Ausgezeichneter Riesling vom Schlossberg und vorzüglicher Gewürztraminer vom Kaefferkopf, die aber alle vom Rangen-Riesling überstrahlt werden.
Domaines Schlumberger *–***
Guebwiller. 140ha. www.domaines-schlumberger.com
Das größte Weingut im Elsass. Es bewirtschaftet Rebgärten in Guebwiller und Rouffach. Die Hälfte seines Weinbergbesitzes setzt sich aus Parzellen in den Grands Crus Kitterlé, Saering und Kessler zusammen. Das warme Klima, die sandigen Böden und die geschützten Lagen von Guebwiller lassen, gepaart mit altüberlieferten Methoden, relativ geringen Erträgen und Ausbau in Holz, einige der reichsten und rundesten Elsässer Gewächse mit ganz eigenen süßen, erdigen Nuancen entstehen. Schlumbergers beste Abfüllungen stammen vom Kitterlé und lohnen mehrere Jahre Flaschenalterung. Der Vendange Tardive und die SGN sind nach Familienmitgliedern benannt und heißen Anne, Christine oder Clarice. Sie gehören zu den feinsten Vertretern ihrer Art im ganzen Elsass.
Schoffit ***
Colmar. 16ha.
Bernard Schoffits wichtigster Weinberg ist der Clos St-Théobald im Grand Cru Rangen in Thann. Die reichen, seidigen Tropfen enthalten wegen der hohen Reifegrade der Trauben aus den am meisten begünstigten Lagen mitunter Restsüße.
Ebenfalls im Sortiment: Herausragender Riesling vom Rangen, Chasselas von alten Stöcken und würziger, konzentrierter Pinot gris von außergewöhnlicher Länge. Erstaunliche, aber auch sehr teure Gewürztraminer und Pinot gris Sélection de Grains Nobles, ebenfalls vom Rangen.
STILFRAGEN
Vor einigen Jahrzehnten noch konnte man sicher sein, dass ein Elsässer Riesling trocken war. Das ist heute nicht mehr der Fall. Viele Interpretationen der Traube weisen Restzucker auf und schmecken deutlich süß, vor allem, wenn sie aus Grands Crus stammen. In Spitzenlagen wie dem Altenberg in Bergheim stellt sich oft Edelfäule ein, weshalb sich eine gewisse Restsüße kaum vermeiden lässt.
Andere, wie der Schlossberg, erbringen dagegen Lesegut, das sich völlig trocken vergären lässt. Leider findet man darüber selten Informationen auf dem Etikett.
Die Behörden empfehlen die Angabe des Süßegrads auf einer Skala von eins bis zehn, doch kaum jemand hält sich daran.
Wegen der niedrigen Erträge und der langen, warmen Herbstsaison erreichen die Beeren außergewöhnlich hohe Reifegrade, weshalb die Gärung zum Erliegen kommt, obwohl der Wein noch unvergorenen Zucker enthält. Manche Winzer, allen voran Trimbach, beeinflussen den Bereitungsprozess so, dass die Weine völlig trocken geraten. Andere wie Zind-Humbrecht, Deiss oder Muré lassen der Natur ihren Lauf und
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