Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
(Malmsey, Verdelho), 1973 (Verdelho), 1974 (Terrantez), 1976 (Bual, Terrantez), 1977 (Bual, Verdelho), 1978 (Terrantez), 1981 (Verdelho).
Madeira: führende Häuser
Barbeito **
Funchal. www.vinhosbarbeito.com
Zu 52 Prozent in japanischer Hand. Hat eine beeindruckende Reihe von Jahrgängen, von denen manche erst nach der Gründung des Unternehmens gekauft wurden. Eine Spezialität ist der Verschnitt aus je 50 Prozent Verdelho und Bual. Das Haus hat den Single-Harvest-Stil begeistert übernommen.
Artur de Barros e Sousa **
Funchal.
Winziger Erzeuger, bis 1922 Lomelino genannt. Abfüllungen aus dem 19. Jahrhundert erscheinen nach wie vor unter diesem Namen auf Versteigerungen. Die feinsten Ausgaben werden als Reserva etikettiert und sind Verschnitte nicht näher spezifizierter älterer Weine, darunter Bastardo und Terrantez.
H. M. Borges *–**
Funchal. www.hmborges.com
Seit den 1870 ern in Familienhand. Gute 10- und 15-jährige Weine. Gelegentlich Single Harvests oder Colheitas.
Justino Henriques *–**
Caniço. www.justinosmadeira.com
1870 gegründetes Haus, heute im Besitz des französischen Unternehmens La Martiniquaise und daher als Hauptlieferant harmloser Koch-Madeiras bekannt. Hat aber auch traditionelle Stile aus Tinta negra mole und edlen Sorten im Programm.
Henriques & Henriques ***
Câmara de Lobos. www.henriqueshenriques.pt
Das einzige Haus mit eigenen Weinbergen (den größten auf Madeira). Es gehört einem Konsortium mehrerer Familien und verfügt über die technisch am besten ausgerüsteten Keller auf der Insel. Große Palette strukturierter, voller Madeiras, darunter auch einige sehr feine Reservas und Vintages.
Madeira Wine Company ***
Funchal. www.madeirawinecompany.com
1913 taten sich einige Häuser der bedrängten Branche zur Madeira Wine Association zusammen. Die Neugründung erfolgte 1981 als Madeira Wine Company. Seit 1989 gehört das Unternehmen Symington. Es umfasst 26 Betriebe und zeichnet für rund 60 Prozent der Madeira-Produktion verantwortlich. Die bedeutendsten Marken:
• Blandy’s: Die Hauptmarke umfasst dreijährige Weine aus Tinta negra mole. Die fünfjährigen und älteren Verschnitte sind reinsortig. Eine 2000 vorgestellte Neueinführung ist der 1994 er Harvest Malmsey, eine Art früh deklarierter Jahrgang. Herrliche alte Jahrgänge, die man überwiegend noch auf Versteigerungen bekommen kann.
• Cossart Gordon: 1745 eingeführt und früher das führende Madeira-Haus. Nicht ganz so reiche Weine wie Blandy’s.
• Leacock’s and Miles (früher Rutherford & Miles): vom Süßegrad her zwischen Cossart Gordon und Blandy’s.
Pereira D’Oliveira **–***
Funchal.
Das Familienhaus besitzt einige Rebflächen bei Funchal, kauft für seine umfassende Palette traditioneller Erzeugnisse aber die meisten Trauben ein.
Schweiz
Schweizer Weine sind außerhalb ihrer Heimat so selten anzutreffen, dass man leicht meinen könnte, sie entsprächen nicht dem internationalen Standard, sondern lediglich dem Geschmack einer selbstbezogenen Kultur. Das ist heute nicht mehr der Fall. Etliche Eidgenossen sind kritische Weinkenner. Die meisten haben obendrein Geld – was auch nötig ist, denn Schweizer Gewächse kosten viel. Die Grundstückspreise und die Kosten für die Bewirtschaftung der Rebgärten an steilen Hängen liegen schmerzlich hoch. Schon allein zur Rechtfertigung der enormen Weinpreise müssten sich die Winzer hoher Qualität verpflichtet fühlen. Leider wurden sie bis vor Kurzem durch Subventionen und protektionistische Maßnahmen vor den Widrigkeiten des Markts abgeschirmt.
Inzwischen pfeift der raue Wind des Wettbewerbs durch die Weinberge der Schweiz. So sind die Einfuhrquoten für Weißwein gelockert worden und die importierten Etiketten unterbieten die Preise der heimischen Produkte bei Weitem. Mehr Ausfuhren würden vielleicht neue Märkte erschließen und so das Überleben der Weinbauern sichern, doch wegen der horrenden Preise sind die Abfüllungen nicht konkurrenzfähig. Nur ein Prozent des eidgenössischen Weins verlässt das Land. Im Augenblick hilft die starke heimische Nachfrage und der Konsum der Touristen in Hotels und Restaurants der Schweizer Kellerwirtschaft zu überleben, obwohl es sich meist um anspruchslose Fendant- oder Dôle-Versionen handelt, die kaum geeignet sind, das Image des Schweizer Weins zu verbessern.
Die Weinlandschaft lässt sich in sechs Regionen unterteilen, wobei drei Viertel zur französischsprachigen Westschweiz gehören.
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