Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
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Spielfeld, Südsteiermark. 70 ha. www.polz.co.at
Die Gebrüder Polz waren bei der Weinrevolution Mitte der 1980 er federführend im Bemühen, von Süßweinen und Massenproduktion wegzukommen und stattdessen auf trockene Qualitätserzeugnisse zu setzen. Sie bereiten zwei Stile: die leichteren, sehr frischen Klassik-Weine und die reicheren, langsamer reifenden Lagenabfüllungen. Spitzenreiter der letzteren Kategorie sind der Weißburgunder, der Morillon und der Sauvignon blanc vom erstklassigen Hochgrassnitzberg direkt an der Grenze zwischen Österreich und Slowenien.
Sattlerhof ***
Gamlitz, Südsteiermark. 32 ha. www.sattlerhof.at
Wilhelm Sattler war entscheidend daran beteiligt, die Steiermark auf den trockenen Weinpfad zu bringen. Er bereitete einige herrlich reichhaltige Tropfen. Heute wird das Gut von Sohn Willi geführt, der die Linie seines Vaters mit langelebigen Sauvignons, Chardonnays und Grauburgundern fortsetzt.
E. & M. Tement ***
Berghausen, Südsteiermark. 65 ha. www.tement.at
Manfred Tements Keller sieht aus wie eine chaotische alte Werkstatt – der trockene Weiße, der ihm entspringt, zählt jedoch oft zu den besten steirischen Abfüllungen seiner Art. Kein anderer Winzer in Österreich setzt neue Eiche mit so viel Fingerspitzengefühl ein. Sein Sauvignon blanc und Morillon aus der erstklassigen Lage Zieregg sind reiche, ausgefeilte Meisterwerke ihres Stils. Die Sortenweine der Klassik-Linie präsentieren sich lebendig fruchtig, sehr sauber und frisch.
Steiermark: weitere Erzeuger
Erwin Sabathi **–***
Leutschach, Südsteiermark. 19 ha. www.sabathi.com
Ein aufsteigender Stern der steirischen Winzerszene. Sabathi verfügt über ausgezeichnete Steillagen wie den Pössnitzberg. Köstliche Sauvignon- und cremige Chardonnay-Interpretationen mit verblüffender Finesse.
Lackner-Tinnacher **
Gamlitz, Südsteiermark. 18 ha. www.tinnacher.at
Das Winzerehepaar bereitet schön gefertigte, traditionelle steirische Weiße, darunter einen besonders gelungenen trockenen Gelber Muskateller und einen reichhaltigen Grauburgunder.
Domäne Müller *–**
Groß St. Florian, Südsteiermark. 36 ha. www.mueller-wein.at
In der Domäne sind zwei Güter vereint, das eine in Ehrenhausen, das andere in Deutschlandsberg in der Weststeiermark. Das Angebot ist vielfältig und von ungleichmäßiger Qualität, der beste Wein aber scheint der Sauvignon blanc Deutsche Weingärten zu sein.
Skoff **
Gamlitz. 56 ha. www.skoff.com
Walter Skoff hält sich an die übliche steirische Qualitätseinteilung mit einer Klassik-Linie, deren Weine in großen Fässern ausgebaut werden, und einer in Barriques gereiften Palette, die unter der Bezeichnung Royal läuft. Seine Paradepferde sind der Einzellagen-Sauvignon und -Chardonnay, die ihre Rasse und Reinheit bewahren.
Winkler-Hamarden **
Kapfenstein, Südoststeiermark. 34 ha.
www.winkler-hamarden.at
Malerisches, einladendes Gut in einer alten Burg mit angegliedertem Hotel und Restaurant. Die Weinberge erstrecken sich auf vulkanischen Hängen. Das Sortiment enthält zwar mehrheitlich traditionelle Weiße, doch ist die Kellerei auch für ihren Olivin bekannt, den besten Zweigelt der Steiermark.
Wohlmuth **
Fresing. 65 ha. www.wohlmuth.at
Das expandierende Gut hat in letzter Zeit in österreichischen Weinkreisen für Furore gesorgt. Es bietet ein komplexes Sortiment an, am beeindruckendsten aber fallen die Vertreter der Klassik-Linie und die teils in Eiche gereiften Summus aus. Wohlmuth versucht sich auch an barriquegereiften Roten.
Mittel- und Osteuropa
Das Ende des Kommunismus in Osteuropa hatte – und hat noch immer – tief greifende Auswirkungen auf die jahrzehntelang staatlich gelenkte Weinwirtschaft. Hauptabnehmer der Erzeugnisse war fast ausschließlich der anspruchslose Ostblock gewesen. 1989 aber verschwanden die Verkaufskanäle praktisch über Nacht. Die meisten Länder mit Ausnahme Bulgariens hatten keinerlei Handelsbeziehungen mit dem Westen unterhalten. Ein Neuanfang war dringend nötig.
Ungarn
Uungarn war von jeher dem Westen am nächsten gewesen und holte sich mit flying winemakers als erster Staat des ehemaligen Ostblocks technische Unterstützung und Gewinndenken aus dem Westen ins Land. Nur Frankreich und Deutschland blicken in Europa auf noch ältere und weiter entwickelte Traditionen des Qualitätsweinbaus zurück. Ob die Magyaren ihre einstige Stellung in der Welt des Weins wieder zurückerobern können, hängt zum Teil davon ab, ob die
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