Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
einem Taschentuch tragen kann. Fünf Jahre lang sollte man ihn in Ruhe lassen, aushalten kann er bis zu 15 Jahren.
Balkanrandregion
Der schmale Streifen südlich des Balkangebirges umfasst das berühmte Sungurlare-Tal, in dem die Red Misket wächst, und das Rosental, Quelle des Rosenöls, wo man sich auf Muskateller spezialisiert hat. Ebenfalls kultiviert wird Rkatsiteli, aus der kühle, delikate Weine mit dem Aroma von hellen Pfirsichen bereitet werden.
Bulgarien: führende Erzeuger
Belvedere *
Sofia. www.belvedere.bg
Französisches Unternehmen mit mehreren Marken, darunter Menada Trinity, Oriahovitza, Sakar und Domaine Katarynza. Gut gemachte, aber nicht sonderlich charakterstarke Weine.
Boyar Estates *–**
Sofia. www.domaineboyar.com
Bedeutendes Unternehmen, das sich im Lauf der Jahre immer wieder verändert, das bestehende Kellereien geschluckt und andere neu gegründet hat. Vielschichtiges Sortiment; am bekanntesten ist die Marke Blueridge, deren Weine aber alles andere als eindrucksvoll geraten. Einige Reserve-Versionen wie der Domaine Boyar Merlot sind üppig und pfeffrig.
Damianitza **
Struma Valley. www.damianitza.bg
Philip Harmandjiev ist ein Motor des Fortschritts in Bulgarien. Er besitzt eine Kellerei, die 1997 privatisiert wurde und überwiegend Frucht aus Melnik verarbeitet. »Niemandsland« heißt die Basispalette – ihr Name erinnert an den Streifen Land, der Bulgarien einst von seinen südlichen Nachbarn trennte. Der ReDark ist ein Verschnitt auf Cabernet-Basis, der zehn Monate in kleinen Eichenfässern reift. Die vielleicht interessantesten Weine erscheinen indes unter der Linie Uniqato. Sie werden ausnahmslos aus einheimischen Trauben bereitet und in bulgarischer Eiche ausgebaut. Der derzeitige Gesamtausstoß der Kellerei liegt bei ungefähr zwei Millionen Flaschen jährlich.
Enira **
Plovdiv. www.bessavalley.com
Ein Projekt des Château-Besitzers Stephan von Neipperg aus St-Emilion, der vom Potenzial des Gebiets als Quelle von Qualitätsweinen zu moderaten Preisen überzeugt ist. Zusammen mit dem Leiter des Guts, Marc Dworkin, begann er 2001 mit der Bepflanzung von Weinbergen. Ihr Debütjahrgang war der 2004er. Von Neipperg bereitet Weine auf Merlot-Basis, übertreibt es aber nicht mit neuer Eiche. Die ersten Jahrgänge waren fast schon übertrieben fruchtbepackt und relativ alkoholstark. Trotzdem handelt es sich um moderne Interpretationen, die Welten von den schalen Erzeugnissen von vor 20 Jahren entfernt sind.
Maxxima **
Bessa Valley.
Das Boutiqueweingut erarbeitet sich mit ausgeklügelten Chardonnay, Merlot, Cabernet Sauvignon und Gamza einen immer besseren Ruf.
Edoardo Miroglio *
Elenovo. www.emiroglio-wine.com
Ein Textilindustrieller aus dem Piemont gründete diese Kellerei 2002. Er besitzt mittlerweile 250 Hektar. Die Basispalette heißt Sant’Illia, die besseren Gewächse sind mit den Initialen des Besitzers, E.M., versehen. Die Jahrgänge 2006 und 2007 waren recht schwer, aber man steht ja erst am Anfang.
Santa Sarah *–**
Nova Zagora.
Hochmoderne Kellerei des deutschen Weinimporteurs Ivo Genowski. Er bewirtschaftet seine 40 Hektar Rebland mittlerweile biodynamisch. Genowski ist dabei, sich mit Cabernet-, Merlot- und Mavrud-Weinen einen guten Ruf aufzubauen.
Svishtov *
Svishtov. www.svishtov-winery.com
Die privatisierte Genossenschaftskellerei hat die Hälfte ihrer 430 Hektar Rebfläche mit Cabernet Sauvignon bepflanzt. Leider gerät ihr der Rotwein zu grasig. Der Cabernet Rosé, ein Verkaufsschlager, ist ein sehr simples Erzeugnis. Gut dagegen der Chardonnay.
Telish *–**
Sofia. www.telishwinecellars.com
Die 1996 privatisierte Kellerei konnte Michel Rolland als Berater gewinnen. Sie kontrolliert rund 550 Hektar Anbaufläche. Ihre gelungensten Abfüllungen sind Weine aus Bordeaux-Sorten von Weinbergen im Süden, die unter der Linie Castra Rubra herausgebracht werden. Es sind konzentrierte, saftige Tropfen mit gutem Potenzial, die Rollands Interesse an dem Projekt rechtfertigen.
Terra Tangra *–**
Sakar. www.terratangra.com
Moderne Weine überwiegend von französischen Trauben, die an der Grenze zur Türkei reifen. Bei Spitzengewächsen wie der Grand Reserva kommt reichlich Eiche zum Einsatz.
Ehemalige Sowjetunion
Die Sowjetunion war der drittgrößte Weinerzeuger der Welt, obwohl sie auch noch große Mengen von Billigerzeugnissen aus Osteuropa importierte. Eine Reihe tief greifender Ereignisse veränderte das Gesicht des sowjetischen Weinbaus
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