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Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Titel: Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Johnson
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zusammengestellt.
    Das Sula Estate bei Nasik knapp 200 Kilometer nordöstlich von Mumbai gehört dem in den USA ausgebildeten Radschiv Samant. Hier wurden in den späten 1990er-Jahren auf einer Rebfläche von 15Hektar Parzellen mit Sauvignon und Chenin blanc sowie Zinfandel angelegt. 2008 bewirtschaftete Sula bereits 650Hektar und hatte drei Kellereien in Betrieb. Zum Weinrepertoire gehören unter anderem Sauvignon blanc, Chenin, Shiraz und Zinfandel. Der erste Jahrgang war der 2000er; die aktuelle Produktionsmenge liegt bei ungefähr drei Millionen Flaschen.
    Indonesien
    Das einzige Weinbauunternehmen Indonesiens, Hatten Wines, wurde 1994 gegründet und hat seinen Sitz in Bali. Es kultiviert die dunkelschalige Isabella-Traube, eine Vitis-labrusca -Sorte, in Weinbergen wenige Kilometer südlich der Stadt Singaraja, wo die Hänge einen gewissen Schutz vor tropischer Hitze und Luftfeuchtigkeit bieten. Das umfassende Sortiment enthält Weiße, Rosés, Rote und Schaumweine – und sogar den Versuch, einen Pineau de Charentes nachzuahmen.
    Japan
    Der Daizenji-Tempel in Katsumuna in der Präfektur Yamanashi westlich von Tokio ist die geistige Heimat des japanischen Weinbaus. Einer Legende zufolge wurden die ersten Reben hier im 8.Jahrhundert von einem Erleuchteten gepflanzt, wobei sein Interesse wohl vor allem den Heilkräften der Traube galt. Ein echter Weinbau entwickelte sich erst im 19.Jahrhundert, doch das Zentrum blieb Yamanashi. Dort befindet sich heute auch der Großteil der rund 30 ernst zu nehmenden modernen Betriebe. Reben wachsen außerdem in Nagano, einer im Westen angrenzenden Präfektur, in Yamagata weiter nördlich auf der Insel Honshu und auf Hokkaido.
    Winzer haben mit widrigen Bedingungen wie Monsun in der Mitte und im Süden, langen strengen Wintern im Norden, schlecht durchlässigen, sauren Böden und hohen Kosten zu kämpfen. Der Weinbau in Japan ist in erster Linie auf Tafeltrauben und nicht auf erstklassige Rohstoffe für die Weinerzeugung ausgerichtet. Dies spiegelt sich auch in den Rebsorten und Anbaumethoden wider. Vitis-labrusca -Sorten und -Hybriden, die im 19.Jahrhundert aus Nordamerika eingeführt wurden, halten knapp 80 Prozent der japanischen Rebfläche von rund 25000Hektar besetzt. Kôshû, die einheimische weiße Rebe und ein Vitis-vinifera -Abkömmling der im 8.Jahrhundert in Katsunuma gepflanzten Stöcke, ist für die Identität des japanischen Weinbaus am bedeutendsten, liefert aber nicht die Hauptmenge an Wein. Sie trägt reichlich große, runde rosafarbene Beeren, denen die Erzeuger meist nur mit Mühe Farbe, Geschmack und Körper abtrotzen.
    Europäische Rebsorten werden seit den 1960er-Jahren erprobt. Die Seibel, die sich bei Versuchen bewährt hatte, kreuzte man erfolgreich mit der einheimischen Rebe. Die neue Sorte Kiyomi erbringt einen konventionellen, äußerst säurehaltigen Wein, der eine gewisse Ähnlichkeit mit Pinot noir hat. In weiteren Versuchen wurde Kiyomi mit der einheimischen Rebe rückgekreuzt, wodurch die kommerziell verwertbare Hybride Kiyomai entstand, die zum Schutz vor den strengen Wintern nicht mit Erde bedeckt werden muss wie viele andere Trauben, darunter auch Kiyomi. Nordeuropäische Trauben wie Müller-Thurgau und Zweigelt könnten sich als geeignet für die rauen Winter auf Hokkaido erweisen.
    Überraschenderweise werden im Bestreben, mit den Importen Schritt zu halten, inzwischen einige erstklassige Weine aus Sémillon, Chardonnay, Cabernet, Merlot und Koshu erzeugt. Fünf Getränkegiganten zeichnen zusammen für drei Viertel des Gesamtausstoßes verantwortlich. Das Brauereiunternehmen Suntory erzeugt einen gefeierten roten Verschnitt Tomi. Es konkurriert mit dem Softdrink-Giganten Sanraku um die Spitzenposition. Sanraku verkauft sehr guten Chardonnay, Merlot und Cabernet unter der Linie Mercian. Manns Wine wiederum legt Wert auf die Lokalsorten Kôshû, Drachenauge sowie Kreuzungen zwischen autochthonen und europäischen Sorten, die an das regenreiche Klima angepasst sind, bereitet aber auch Chardonnay, Merlot und einen in französischer Eiche gereiften Cabernet. Der Brauereikonzern Sapporo mit der Marke Grand Polaire und Asahi Breweries mit Ste-Neige sind weitere wichtige Protagonisten der japanischen Weinszene. Kleinere Familiengüter findet man in Yamanashi. Zu ihnen sind Marufuji mit der Marke Rubaiyat, Shirayuri mit L’Orient, Maruki und das qualitätsbewusste Château Lumière zu zählen. Ihre höherwertigen Erzeugnisse sind jedoch die Ausnahme,

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