Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete
verschiedenen Lagen: einer früh reifenden und einer, deren Frucht später geerntet werden kann. Der erste Jahrgang war der 2004er. Als großer Erfolg stellte sich der seidige Pinot noir heraus.
Südinsel: weitere Erzeuger
Giesen **
Sockburn, Christchurch. Besitzer: Marcel, Alex und Theo Giesen. 200 ha. www.giesen.co.nz
Die Brüder Giesen stammen ursprünglich aus der Pfalz. Heute besitzen sie das größte Gut in Canterbury, auch wenn ihre Flächen vorwiegend in Marlborough liegen. 2006 war ihr Betrieb außerdem die sechstgrößte Kellerei in ganz Neuseeland. Sie erzeugen stilvollen, trockenen Riesling, der sich in der Flasche bestens entfaltet; in guten Jahren kommen mehrere schöne Spätlesen hinzu. Sie verstehen sich darüber hinaus auf Sauvignon und Chardonnay und sind inzwischen auch mit der Entwicklung von Pinot noir und Schaumwein beschäftigt.
Mud House **
Waipara. Besitzer: New Zealand Vineyard Estates. 212 ha. www.mudhouse.co.nz
Die Kellergebäude befinden sich zwar in Waipara, doch besitzt das Unternehmen ausgedehnte Rebflächen in Marlborough und Central Otago. Die Qualität ist quer durch das Sortiment gut – besonders in der Spitzenlinie Swan, unter der sich aber ironischerweise keine Weine aus Waipara selbst finden.
Pegasus Bay ** – ***
Amberley, Waipara. Besitzer: Familie Donaldson. 40 ha. www.pegasusbay.com
Das Kellerteam Matt Donaldson und Lynette Hudson hat in diesem von Matts Eltern gegründeten Betrieb in Waipara, dem ersten in der Gegend, wahre Wunder vollbracht. Die Weißen, sogar der Sauvignon blanc, sind wunderbar sahnig und geschmeidig. Zudem gibt es außergewöhnliche Spätleseversionen von Riesling und Chardonnay sowie einen ansehnlichen trockenen Riesling. Der wahrscheinlich bekannteste Wein des Hauses ist jedoch der Spitzen-Pinot-noir Prima Donna. Weine, die nicht aus in Waipara gewachsenen Trauben bereitet werden, erscheinen unter dem Etikett Main Divide.
Pyramid Valley **
Waipara. Besitzer: Mike und Claudia Weersing. 19 ha (Eigenbesitz und Pachtflächen). www.pyramidvalley.co.nz
Das kleine Gut legte 2000 dicht bestockte Chardonnay- und Pinot-noir-Rebberge an und bewirtschaftet sie biodynamisch. Die Growers Collection umfasst feinen Riesling und weitere Gewächse aus zugekauften Trauben. 2006 wurde der erste Wein aus eigenem Anbau abgefüllt.
Waipara Springs **
Waipara. Besitzer: Familien Moore und Grant. 26 ha. www.waiparasprings.co.nz
Pioniergut des Anbaugebiets mit Pinot noir, Merlot, Chardonnay und Gewürztraminer. Die Spitzenlinie heißt Premo.
Südafrika
Südafrika nahm seinen Platz unter den Weinbauländern schon schon zur Zeit der niederländischen Kolonisten im 17.Jahrhundert ein. Rund zweihundert Jahre später wurde das Land für einen der besten Süßweine der damaligen Welt berühmt. Im 20.Jahrhundert war es eine beliebte Quelle von »Sherrys« und preiswerten Weißweinen. Und in den 1970er-Jahren begann es bereits Australien und Kalifornien Konkurrenz zu machen. So richtig zum Leben erwachte das Land allerdings erst nach dem Ende der Apartheid.
Die Gründe für die önologische Rückständigkeit Südafrikas lagen zum großen Teil in Südafrika selbst. Die Behörden hatten lange Zeit sowohl das Angebot an guten Rebstöcken als auch das Land, auf dem sie angebaut werden durften, absichtlich beschränkt. Zwar wurde die Einrichtung des Appellationssystems Wines of Origin (WO) im Jahr 1973 allgemein begrüßt, konnte sich zuerst jedoch kaum positiv auswirken, da Südafrikas Wirtschaft unter der Apartheidsregierung von den Außenmärkten weitgehend abgeschnitten war. Internationale Handelssanktionen verhinderten den Import hochwertiger Edelreiser oder Stecklinge, sodass die Erzeuger des Landes trotz ihres Könnens und guten Willens zusehends den Anschluss an die weinbautechnischen Entwicklungen der restlichen Welt verloren. Seit Südafrika jedoch als volles Mitglied in die internationale Staatengemeinschaft zurückgekehrt ist, wird auch das Potenzial seiner Weinberge allmählich ausgeschöpft.
Vielen war freilich schon immer klar gewesen, dass die natürlichen Bedingungen für den Traubenanbau am Kap so gut sind, wie man sie sich nur wünschen kann. Seit 1998 kommen mehr und mehr Abfüllungen auf den Markt, die dafür den Beweis antreten. Denn endlich werden auch die für feinen Wein unabdingbaren Rebsorten angepflanzt, mit denen die Güter von Stellenbosch und Franschhoek, aber auch der abgelegenen Anbaugebiete Robertson und Swartland spektakuläre
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