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Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete

Titel: Der grosse Johnson_ Die Enzyklopadie der Weine, Weinbaugebiete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Johnson
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des kürzlich in den Ruhestand gegangenen Kellermeisters von Pétrus. Fruchtige, ausgewogene Weine.
    St-Georges-St-Emilion: führende Châteaux
    Château Belair St-Georges * – **
    Besitzerin: Nadine Pocci. 10 ha.
    Süffige, aber gut gemachte Abfüllungen.
    Château Macquin **
    Besitzer: Denis Corre-Macquin. 31 ha.
    Rebgärten am Fluss Barbanne liefern saftige, kräftige Weine.
    Château St Georges * – **
    Besitzer: Georges Desbois. 45 ha. www.chateau-saint-georges.com
    Das Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert gehört zu den Schmuckstücken der Region. Seine Weine erreichen nicht dieselbe Grandezza, sind in Bestform aber stilvoll und langlebig.
    Château Tour du Pas St-Georges **
    Besitzer: Pascal Delbeck. 15 ha.
    Angenehm altmodischer, verhaltener Wein. Zuweilen erscheint eine Cuvée Eugenie sortenrein aus Merlot. Gute Alterungsfähigkeit.
    Pomerol
    Wer den Einfluss des Bodens auf Wein bezweifelt, sollte sich mit Pomerol befassen. In dem kleinen Anbaugebiet, das sich neben dem ausgedehnten St-Emilion wie der Vorgarten von Libourne ausnimmt, findet man Erzeugnisse, die sich in puncto Kraft und Würde mit den Besten Frankreichs messen können, ebenso wie Gewächse, die mit charmanten Eroberern von zarter, flüchtiger Frucht mithalten – aber auch nichtssagende Produkte.
    Die Bodenvielfalt reicht von kiesigem Sand um die Stadt Libourne über immer schwerere Böden bis zu einem hohen Plateau mit sehr oberflächennahem tonigem Untergrund. In knapp einem Meter Tiefe ist der Ton dort fast steinhart und mit eisenhaltigen Steinen durchsetzt. Hier befindet sich in einer schwindelerregenden Höhe von 15 Metern über der Umgebung der Gipfel von Pomerol, und zwar in jeder Hinsicht.
    Trotz seines internationalen Rufs wird Pomerol stets eine abgelegene, sonderbare Ecke der Weinwelt bleiben. Seine Gesamtrebfläche ist mit 780 Hektar nicht größer als die von St-Julien, der kleinsten unter den großen Médoc-Gemeinden. Vielleicht die Hälfte hat wahres Cru-Classé-Niveau (in St-Julien sind es zwei Drittel). Entsprechend klein sind die Weingüter – das größte kommt auf knapp 50 Hektar. Die Jahresproduktion liegt bei 350000 Kisten mit AC-Inhalt. Eine Kellereigenossenschaft gibt es nicht; Kleinerzeuger bereiten in der Regel ihren Wein selbst und verkaufen ihn direkt an Kunden in ganz Frankreich und insbesondere Belgien.
    Es ist gerade einmal 100 Jahre her, dass man den Namen Pomerol außerhalb seiner direkten Umgebung erstmals vernahm.
    Und doch hat die Tradition dem Gebiet bereits eine klare Identität gegeben. Sein bester Boden ist Ton, also eher kaltes Erdreich. Die früh reifende Merlot zeitigt hier bessere Ergebnisse als die später lesebereiten Cabernet-Sorten, von denen sich die Cabernet franc alias Bouchet wiederum wackerer schlägt als die Cabernet Sauvignon. Man nehme die weiche, brombeerartige Merlot und die lebendige Bouchet mit Himbeernote – zwei Reben, die sich das Eisen aus dem Ton holen –, baue sie in aromatischer Eiche aus, und schon hat man, stark vereinfacht, das Pomerol-Rezept.
    Woher aber nimmt dieser Wein seine einzigartig samtige Textur, sein Fleisch mit Biss, seinen Duft nach reifen Pflaumen und sogar Sahne, ja, selbst Honig? Bestimmt nicht nur aus jenem Akt der Bürokratie, der die Appellationsgrenzen festgelegt hat. Kenner siedeln den Pomerol stilistisch zwischen St-Emilion und Médoc an. Ich platziere ihn näher an St-Emilion: Er ist breiter und würziger und hat weniger Nerv als ein vergleichbarer Médoc, reift in fünf Jahren so schnell wie ein Médoc in zehn und übertrumpft ihn daher oft bei Verkostungen – so wie ein Kalifornier einen Franzosen aussticht. Ein großer Pomerol indes ist alles andere als kurzlebig.
    Für Pomerol wurde nie eine offizielle Klassifikation erstellt.
    Gäbe es eine, hätten die vielen leistungsschwachen Güter vielleicht einen Anreiz, sich ins Zeug zu legen. Die besten Châteaux aber sind wohlbekannt. Überhaupt geben die Preise eine simple, aber überraschend verlässliche Rangordnung vor, die zweifellos von Pétrus angeführt wird.
    Pomerol: Premier Cru
    Château Pétrus ****
    Besitzer: Ets J.-P. Moueix. 11 ha. Rebsorten: Merlot 95%, Cabernet franc 5%.
    Siehe Kasten auf > .
    Pomerol: führende Châteaux
    Château Beauregard ** – ***
    Besitzer: Crédit Foncier. 17 ha. Rebsorten: Merlot 70%, Cabernet franc 30%. www.chateau-beauregard.com
    Auf Beauregard entstehen seit 1998 reiche, fruchtige, elegante Gewächse, die immer verlässlicher und souveräner

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