Der große Rückentrainer
sich im Laufe der Zeit verspannte Muskeln wieder lockern und verkürzte Sehnen dehnen. Ein geeignetes Muskelaufbautraining sorgt für Stabilität.
Korrekte Ausrichtung im Stehen von unten nach oben
Zunächst müssen wir uns mit den Füßen tief in der Erde verwurzeln. Der von oben über die Unterschenkel kommende Druck sollte dabei vor allem auf das hintere Drittel der Füße übertragen werden. Die Füße sollten etwa hüftbreit auseinander und parallel zueinander stehen.
Die Kniegelenke befinden sich in etwa oberhalb der Mitte der Füße und sollten immer leicht gebeugt sein. Dadurch kann auch das Becken entspannt und gerade gehalten werden und kippt weder nach vorne noch nach hinten. Die natürliche Lordose der Lendenwirbelsäule wird auf diese Weise ein wenig abgeflacht, und man wirkt einem Hohlkreuz
entgegen. Durch das Beugen der Kniegelenke wird auch der Schwerpunkt etwas nach unten verlagert, was uns ein stabileres Gleichgewicht gibt.
Stellen Sie sich nun vor, wie Ihr Scheitel nach oben in Richtung Himmel wächst. Dadurch richtet sich die Wirbelsäule oberhalb des Beckens nach der Schwerkraft aus, wobei Hals- und Lendenlordose sich ein wenig abflachen dürfen. Dies sollte aber automatisch, nicht mit Anstrengung geschehen. Die Hals- und Nackenmuskulatur bleibt entspannt, wodurch Schultern und Nacken nach unten sinken.
Der Kopf sitzt leicht auf dem Ende der Wirbelsäule. Das Kinn nicht nach vorne strecken, aber auch nicht zu weit nach unten absenken, sodass der Hinterkopf mit dem Scheitel nach oben gereckt wird. Dann bleiben auch Nacken und Halsmuskulatur frei und beweglich, und der Blick ist waagrecht geradeaus gerichtet.
Die Körperachse von vorne sollte sich nun in der Mitte des Beckens befinden, die Schultern auf gleicher Höhe und die Achse nirgends zur Seite kippen.
Von der Seite gesehen befinden sich Schulter- und Hüftgelenk und der äußere Knöchel des Sprunggelenks auf einer Linie. Idealerweise befindet sich auch die Mitte der Ohren auf dieser Linie, was aber für viele Menschen aufgrund von mehr oder weniger ausprägten Verspannungen selbst mit Training kaum mehr möglich ist. Der Körperschwerpunkt im Stehen befindet sich in Beckenhöhe.
Beispiele falscher Körperhaltung
Viele Fehlhaltungen sind unsere individuelle Antwort auf die Herausforderungen, vor die uns das Leben stellt. Jeder kennt einen verspannten Nacken, sei es nach einer gewissen Zeit angespannter Schreibtischtätigkeit, sei es nach einer längeren Autofahrt. Der Nacken trägt unseren Kopf und verbindet ihn mit dem restlichen Körper. Daher reagiert er schnell mit Anspannung, wenn wir nicht auf unser Gleichgewicht achten.
Viele beruflich erfolgreiche Menschen tragen das Kinn nach oben gereckt, was zu einer Verkürzung des Nackens und damit zu einer besonderen Belastung der Halswirbelsäule führt. Ehrgeizige Menschen schieben oft den Kopf nach vorne, als wollten sie sich selbst überholen. Zieht jemand die Schultern nach vorne und nach oben, ist dies meist Zeichen einer ängstlichen Schutzhaltung. Oft wird dann auch der Kopf zwischen den Schultern versteckt. Hängende Schultern deuten auf Hilflosigkeit und Energiemangel hin. Alle diese Haltungen führen zu einer vermehrten Belastung im Schulter-Nackenbereich und damit auch der Halswirbelsäule. Zwischen den Schulterblättern sitzen daher auch die meisten Muskelverhärtungen.
Ein nach vorne geschobener Kopf hat zur Folge, dass die Muskeln des Nackens zu dauernder Haltearbeit gezwungen werden, bis sie sich im Laufe der Zeit verkürzen. Die Gelenke der Halswirbelsäule und am Übergang zum Kopf werden vermehrt belastet und nützen sich allmählich ab. Beugt jemand im Sitzen gewohnheitsmäßig den Kopf nach hinten, wird das Gelenk zwischen dem ersten Halswirbel und dem Schädel (Okzipitalgelenk), aber auch der Übergang zwischen dem siebten Hals-und dem ersten Brustwirbel starker Spannung ausgesetzt. Im Laufe der Jahre kann schließlich ein kleiner Buckel am Übergang der Hals- zur Brustwirbelsäule entstehen.
Eine häufige Folge falscher Haltung ist auch das Hohlkreuz. Gründe dafür können zum Beispiel in psychologischen Mustern liegen, wie
übersteigerter Selbstbehauptung oder ängstlichem Festhalten an einer vermeintlichen Realität. Man steht dann mit durchgedrückten Knien, was automatisch zu einer Verstärkung der Lendenlordose und damit auf Dauer zu einem Hohlkreuz führt. In der Regel ist bei einem Hohlkreuz die Bauchmuskulatur zu schwach, um als Gegenspieler der
Weitere Kostenlose Bücher