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Der große Stier

Der große Stier

Titel: Der große Stier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Sanborn
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fungieren. Außerdem wurde dadurch das Experiment überzeugender. Diese Menschen würden alle einen triftigen Grund haben, die Regierung zu fürchten.«
    »Die Stimme, war das Stier?«
    »Es war eine Übertragung. Stier hatte das Ergebnis des Experiments vorausgesagt, er sagte, es würde nur eine Person bestehen.«
    »Nobles Experiment. Leute vergasen.«
    »Ich habe Ihnen schon gesagt, daß kein Gas benutzt worden ist. Die Hypnose ist ganz und gar durch Schall erreicht worden. Sie waren nicht davon betroffen, weil Sie sich die Ohren verstopft hatten. Vielleicht ein Zufall, aber dabei hat sich gezeigt, daß Sie mit … ungewöhnlichen Situationen fertig werden können.«
    Paul stieß auf und sah starr auf die Reihe dunkelroter Lichter, die sich über die Brücke hinzog. »Sie haben keine Sorge, daß diese Leute anfangen, nach der Polizei zu rufen, wenn sie aufgewacht sind?«
    Magdelaine sah auf die Uhr am Armaturenbrett. »Jetzt ist der Gegengift-Schall schon übertragen. Sie sind wach, aber sie haben nicht die geringste Ahnung, was mit ihnen geschehen ist.«
    »Soll ich Ihnen mal was sagen?« Paul zogeine Zigarette heraus. »Ich glaube, daß ich diesen Schall beinahe selbst hören kann.«
     
    Sehr geehrter Herr,
    Sie sind für folgende Aufgaben verantwortlich:
    1. Verwaltung aller Angelegenheiten, die sich auf die Verbreitung und den Verkauf der Schallplatten mit Stiermusik in den Vereinigten Staaten beziehen.
    2. Verwaltung aller Angelegenheiten betreffend die Aufführung von ›Iliyu‹ auf dem Gipfel des Mount Tamalpais am neunten Tage des neunten Monats dieses Jahres, neunzehnhundertneunundsiebzig.
    3. Bereitstellung eines Buches, das die vier Akte von ›Iliyu‹ einzeln erläutert, und Verbreitung dieses Buches vor der Aufführung der Oper.
    Sie werden hiermit ermächtigt, diejenigen Personen zu beschäftigen, die für die erfolgreiche Durchführung der obengenannten Aufgaben erforderlich sind.
    Geldmittel werden Ihnen zur Verfügung gestellt.
    Sie können dieses Blatt nach Wunsch unterzeichnen – mündliche Vereinbarung genügt.
    (gez.) Richard Stier
     
    Paul faltete das Schreiben zusammen, als Magdelaine wieder in das Wohnzimmer kam. Sie hatte sich umgezogen und trug ihren weißen Kittel aus Tierhäuten und Hausschuhe aus weißem Pelz. Sogar ihr langes schwarzes Haar, das sie jetzt zu Zöpfen geflochten hat te, die ihr lose auf dem Rücken herunterhingen, war an den Enden mit weißen Perlenschnüren zusammengebunden.
    »Sagen Sie«, fragte Paul und gestikulierte mit dem Schreiben, »der Teppich vor dem Kamin, dieMöbel, der Flügel, alles in diesem Zimmer ist weiß. Und Sie kleiden sich in Weiß. Warum?«
    »Stier hat das gem. Haben Sie den Vertrag zu Ende gelesen?«
    »Ja.«
    »Wie ist Ihre Entscheidung?«
    »Das ganze Ding ist etwas nebelhaft. Abgesehen von der Tatsache, daß es hinsichtlich des Gehalts überhaupt keine genauen Angaben enthält, weiß ich absolut nichts über ›Iliyu‹, abgesehen von einigen wenigen Zeitungsausschnitten, die ich in der Agentur bekommen habe.«
    »Sie werden alles besser verstehen … nach Ihrem Adventus.«
    »Meinem … wie bitte?«
    »Wenn Sie den Bedingungen des Vertrages zustimmen, können wir jetzt anfangen. Ziehen Sie es aber vor, Ihre Stelle in der Agentur zu behalten, dann kann ich nur um Entschuldigung bitten, daß ich Ihre Zeit beansprucht habe, und Sie ersuchen, daß Sie nicht mehr hierher kommen.«
    »Wo soll ich unterschreiben …?«
    »Kommen Sie. Wir werden nach hinten gehen.«
    Das Atelier war ganz so, wie er es in Erinnerung hatte, große Platten weißen Lehms auf weißen Postamenten, halbfertige Statuen indianischer Krieger in verschiedenen Stellungen.
    »Im Yukon-Territorium liegt ein See«, sagte Magdelaine, »der von Ablagerungen weißen Lehms umgeben ist. Der Lehm selbst hat keine Kraft, aber wenn er mit Haut in Berührung kommt ..«
    »Das ist es also! Diese Statuen sind alle aus weißem Lehm geformt …« Paul steckte einen Finger in einen noch feuchten Klumpen. »Ich meine, aus dem weißen Lehm!«
    Magdelaine packte nach seiner Hand. »Sie haben das schon gemacht?«
    »Ein Freund von mir, Jerry Miller. Er hat in einem Indianer-Reservat welchen gekauft.«
    Zum erstenmal lächelte Magdelaine. »Es würde Ihren logischen Sinn nicht befriedigen, wenn Sie die Wirkungen vor ihren Ursachen kennenlernten.« Sie wischte seinen Finger mit einem Tuch ab. »Ich werde Ihnen Lehm geben. Wenn es Zeit ist.«
    »Es ist genug von dem Zeug hier, um das ganze Land

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