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Der große Stier

Der große Stier

Titel: Der große Stier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Sanborn
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sah zu Winnie hinüber, die schon auf ihrem Stuhl eingeschlafen war.
    »Hören Sie zu, Paul?«
    »Ich höre zu. Fliegende Untertassen, haben Sie gesagt …«
    »Oder eine andere Vorrichtung gegen die Schwerkraft. Sie wissen, jede Methode, die wir bis jetzt angewendet haben, benutzte eine vertikale Kraft, einen direkten Stoß entgegen der Richtung der Anziehung. In einem kreisförmigen Gegenstand, wie in dem, den ich eben gezeichnet habe, ist die Wirkung horizontal, die richtunggebende Kraft wird um den Rand herum verteilt. Wenn sich um den Umfang eines solchen Fahrzeugs ein ausreichendes Gewicht beschleunigen würde, dann wäre damit die Schwerkraft aufgehoben.«
    »Ein ausreichendes , das scheint das Schlüsselwort zu sein.«
    »Ja, aber nun sehen Sie mal: Ein röhrenförmiges Gewicht, wenn es positiv geladen wäre, würde durch einen negativen Sendeimpuls bis zur unendlichen Beschleunigung angezogen; und ein entsprechendes negativ geladenes Gewicht würde durch einen darauf abgestimmten positiven Impuls ebenfalls bis zur unendlichen Beschleunigung angezogen bis die Gewichte selbst jedes für das andere anziehend und abstoßend wären.«
    »Wie drollig!«
    »Das ist die einzige kreisförmig wirkende Kraft, die mit der Stier-Astrologie vereinbar ist.«
    Paul sprang von seinem Stuhl auf. »Meine liebste, beste Terhikki …«
    Er begann, auf und ab zu gehen. »Es reizt mich über alle Begriffe, zu lernen, warum die fliegenden Untertassen fliegen; aber ich bitte Sie, daß Sie versuchen, etwas zu verstehen. In der Nacht, als Sie und die anderen Mädchen Iliyu getanzt hatten, waren ich und meine Unterhose die beiden Einzelheiten, hinter denen die Central Intelligence Agency der Vereinigten Staaten von Amerika am meisten her war. Ich bin zwischen San Francisco und hier von einem Indianerreservat zum anderen geschmuggelt worden, und ich bin dreitausend Meilen weit hierher gekommen, um mit einem Mann zu reden, den ich noch nie gesehen habe. Was geschieht nun?«
    Er stieß sein langes Haar über die Schultern zurück.
    »Ich will Ihnen sagen, was nun geschieht! Winnie behandelt mich wie eine Tante auf Besuch, führt mich in fünf Minuten durch Stiers besonderes Disneyland und bringt mich dann hier zu Ihnen herauf in eine Sternwarte, die weder ein Fernrohr noch ein Fenster besitzt, und Sie wollen von mir, daß ich ausrechne, ob Sie die Antriebskraft der fliegenden Untertassen richtig bestimmt haben.«
    »Es gibt hier Fenster, Paul, aber sie werden nur in der Nacht geöffnet.«
    »Also gut!« schrie Paul. »Dann gibt es hier eben Fenster!«
    Winnie wachte erschrocken auf und blinzelte schlaftrunken durch den Raum.
    »Wir sollten ihn lieber mit ins Schwimmbecken nehmen«, sagte Terhikki.
    »Ja, glaub ich auch. Warum is ’n das Gebüll?«
    Paul sank auf seinem Stuhl in sich zusammen und schloß die Augen.
    »Paul?« Terhikki legte ihre Hand auf seinen Arm.
    »Ich sage nichts.«
    »Warum?«
    »Ich grolle.«
    »So is er ja verrückt«, sagte Winnie aus eigenem Antrieb.
    »Paul, es tut uns leid, daß wir Ihnen nicht zugehört haben. Aber was konnten wir denn machen? Es gibt keine Möglichkeit, Ihnen zu helfen, ehe Magdelaine morgen wiederkommt.«
    Paul machte die Augen auf. »Sie kommt morgen wieder?«
    »Ja … Sie können heute nacht hier bei uns bleiben, und morgen können Sie mit ihr sprechen; sie wird wohl wissen, was zu tun ist.«
    »O.K.« Pauls Gesicht belebte sich. »Der Handel gilt. Alle ins Schwimmbecken! Wer Chebrexi zuletzt erreicht, ist ein faules Ei!«
    Winnie und Terhikki waren schon im Wasser, als Paul sich noch seinen Weg durch die Büsche bis zur Grenze von Tipraolti bahnte, den Körper feucht von den warmen Dünsten, die um ihn herumwirbelten.
    »He, Pauli« rief Terhikki laut, »mir scheint, es ist dem CIA endlich doch gelungen, Ihre Unterwäsche zu bekommen!«
    Er hörte nicht auf sie. Er versuchte mit all seinen Sinnen festzustellen, was das war, das seine Füße vom Boden hochhob. Er starrte die anderen ungläubig an und sah, daß sie noch fest dastanden. An seinen Fußgelenken waren dünne rote Streifen, von den Ledergamaschen, die er eilig abgerissen hatte.
    »Was ist in dem Dampf drin?« Seine eigene Stimme klang hohl. Das war, so entschied er, eine normale Wirkung der gewölbten Kuppeldecke.
    »Magdelaine hat ihn gemacht …« Terhikkis Stimme kam von allen Seiten zu ihm. »Sie gibt eine Lehm-Mischung zu dem Wasser im Generator unten – unten – unten – unten – unten.«
    »Was ist das für ein Lehm

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