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Der große Stier

Der große Stier

Titel: Der große Stier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Sanborn
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starr unter ihm, ihren Kopf zwischen seinen Knien eingezwängt, ihr Mund bebend und gehorsam.
    »Bald sollt Ihr Euren Lohn empfangen!« schrie er. »Bald! Bald! Oh! Bald!«
    Sie wand sich, um freizukommen; er setzte sich auf ihre Brüste und drosch mit seiner Peitsche auf ihre Oberschenkel und ihren Bauch ein.
    »Da, meine Hübsche! Da!« Er lehnte sich nach vorn, schauderte, fiel von ihr herunter.
    Sie verbarg das Gesicht in den Händen, schluchzend, daß ihr die Tränen feucht zwischen den Fingern hervordrangen.
    »Ihr weint? Wollt Ihr noch mehr Vergnügen haben?« Er ließ die Peitsche hart auf ihre steifen Brüste hinunterzucken. Die Metallspitzen zerrissen ihr das Fleisch, Blut drang in kleinen Perlen hervor, die zerbarsten und über ihre Brustwarzen spritzten. Mit dem Fuß drehte er sie herum auf den Bauch, brachte dann seine Hände wieder hinunter und zog die ledernen Riemen über die Rückseite ihrer Oberschenkel. »Mehr? Ihr wollt mehr?«
    »Bitte, Herr, hört auf! Ich werde sterben an dieser Verzückung, die Ihr mir schenkt!«
    Er stand auf und fing an, die Silberschnalle seines Gürtels zu lösen. »Ich habe Durst. Ich möchte noch mehr Kognak haben.«
    »Sogleich, Marquis!« Sie biß unter Tränen die Lippen zusammen, und es gelang ihr, auf die Füße zu kommen. »Ruht euch auf den kühlen Laken meines Bettes aus, und ich werde euch die Erfrischung reichen …«
    »Nein! Ich werde mich statt dessen einem angenehmeren Zeitvertreib hingeben!« Er zielte mit seinem Stiefel zwischen ihre Beine, die Stiefelspitze traf sie genau in den Bauch, und sie stürzte auf das Bett. »Es ist Zeit, daß ich an diese geheiligten Pforten klopfe …«
    Sie lag schlaff da, als er ihre Handgelenke mit den Drahtschlingen der Geißeln an ihren Fußgelenken festband.
    »Werdet Ihr ohnmächtig? He? Dann laßt mich hinein … ohne Gegenwehr!«
    Sie gab keinen Laut von sich, als seine Hände sich in das Fleisch ihres Bauches eingruben und sie gegen die durchtrainierten Muskeln seiner Oberschenkel zurückzog.
    Er warf den Kopf zurück und lachte. »Hier also ist Ihr Instrument, Madame de l’Isle Stier! Lernt es zu spielen, mit Präzision – zision – zision – zision …«
    Das riesige weiße Tier galoppierte schweigend vor ihm her.
    Er zwängte seine Finger in den Wirbel feuchten schwarzen Garnes.
     
    Summen.
    Ein Schrei.
    Stille.
     
    Paul erwachte mit Adrianne in seinen Annen.
    Das Empfinden kehrte in seine Finger zurück, und er merkte, daß seine Hände sich über ihre Brüste wölbten. Seine Wangen prickelten vor Bestürzung, als er den Kopf hob und, ein hörbares Stöhnen der Erleichterung ausstoßend, keine Spuren auf ihrem weichen, weißen Körper sah.
    Als es an die Tür klopfte, erstarrte er.
    Adrianne fuhr ein wenig auf, ohne aber die Augen zu öffnen.
    Es klopfte wieder, jetzt lauter.
    Paul sprang aus dem Bett, sah sich nach seinen Kleidern um. Er hörte Papier rascheln und blickte nach unten, wo er einen gelben Umschlag unter der Tür durchrutschen sah.
    »Paul?« Adrianne hob den Kopf und lächelte.
    »Guten Morgen!«
    »Ist da jemand an der Tür?«
    »Ein Telegramm, glaube ich.« Er stand und starrte sie an. »Es muß schon spät sein … die Sonne geht bald auf.«
    »Wie geht’s dir heute morgen?«
    »Besser als gestern abend.«
    »Hat dir der gestrige Abend keine Freude gemacht?«
    »Natürlich hat er das! Aber … ich muß ziemlich betrunken gewesen sein.«
    »Das warst du.«
    »Ich hoffe, daß ich nicht irgend etwas getan habe, was –«
    »Mich beunruhigte? Du hast mich ganz schön beunruhigt, dankeschön.« Sie hob die Arme über den Kopf und streckte sich. »Würdest du mich gern noch einmal beunruhigen?«
    Er kam herüber und setzte sich auf die Bettkante. »Ich hatte in der letzten Nacht einen furchtbaren Traum … Übrigens, wieviel habe ich getrunken?«
    »Kannst du dich nicht mehr daran erinnern?«
    »Nur an den ersten.«
    »Es waren so viele, ich erinnere mich an den ersten nicht mehr.«
    »Und der Traum … der war fast wie etwas, das ich damals in Stratford erlebt habe – im Adventuary . Sie benutzen dort die Dünste von blauem Lehm …«
    »Willst du mir jetzt erzählen, daß du betrunken sein mußt, damit du mich lieben kannst?«
    »Nein, ich sage nur, daß ich es war.« Er stand auf und ging ans Fenster. »Es war doch Nachmittag, ja? Du saßest an der Bar –«
    »Und das Telegramm?«
    »Das Telegramm …« Er ging zur Tür, bückte sich und hob es auf.
    »Von wem ist es?« Adrianne kratzte

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