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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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eingeholt haben, wird es kein Zögern mehr geben. Wir werden die drei eingeborenen Menschen aus dem Hinterhalt erschießen, und ich persönlich werde dafür Sorge tragen, dass er uns nicht noch einmal entkommt. Das Recht auf eine ehrenvolle Gefangenschaft hat er ein für alle Male verwirkt.«
    Mit einer knappen Gebärde bestätigte der Stabsoffizier die geplante Vorgehensweise seines Vorgesetzten. »Ehrwürdiger Lord?«
    »Stabsoffizier?« Ohne den Kopf zu wenden, starrte Caavax weiter auf die undurchdringliche grüne Wand.
    »Der Mensch Flinx ist sich unserer Anwesenheit und unserer Absichten bewusst. Und wie Sie selbst festgestellt haben, ist er kein Dummkopf. Daher wird er sich denken können, dass wir ihn problemlos aufzuspüren vermögen, solange er seinen Positionssender benutzt. Der Umstand, dass er es trotzdem tut, legt die Vermutung nahe, dass er keine Angst vor einer Verfolgung hat. Insofern könnte es durchaus möglich sein, dass er uns absichtlich dazu verleiten will, ihm zu folgen.«
    »Zu welchem Zweck, Stabsoffizier?«
    In Nesoreys Stimme lag ein Ausdruck von Überzeugtheit ersten Grades. »Zum Zwecke unserer endgültigen Vernichtung, ehrwürdiger Lord.«
    Caavax dachte einen Moment lang nach. »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen«, sagte er schließlich. »Trotzdem, sämtliche Verluste, die wir erlitten haben, wurden durch feindselige einheimische Lebensformen verursacht und nicht von den Menschen. Wir müssen bloß ein bisschen besser aufpassen. Außerdem wurde der Mensch Flinx entwaffnet.«
    »Ich muss wohl kaum darauf hinzuweisen, ehrwürdiger Lord«, erwiderte der Stabsoffizier in einem Ton, der in gefährlicher Weise an Unverfrorenheit grenzte, »dass uns allmählich die Soldaten ausgehen, um auf irgendetwas aufzupassen, und dass man darüber hinaus diese ganze Welt als Waffe ansehen könnte.
    Selbst wenn es uns gelingen sollte, unserer Beute ein zweites Mal habhaft zu werden – und ich behalte hierbei die Möglichkeit im Hinterkopf, dass er sich vollkommen über unsere Absichten im Klaren ist –, stellt sich mir nach wie vor die Frage, wie wir wieder sicher zum Landeplatz zurückkommen können. Als wir uns für diese Jagd eingeschifft haben, hatten wir einen ganzen Trupp wachsamer, kräftiger Krieger an Bord. Gegenwärtig sehen wir uns jedoch mit der Tatsache konfrontiert, dass ihre Zahl auf nur mehr drei reduziert wurde, und von diesen dreien ist zudem einer schwer verletzt.« Nesorey machte eine gewichtige Geste der Nichtübereinstimmung, gemildert durch angemessenen Respekt.
    »Lassen Sie den Menschen und seine eingeborenen Freunde laufen, ehrwürdiger Lord. Sofern er sich nicht dazu entschlossen hat, den Rest seines Lebens in diesem ekelhaften Morast zu verbringen, wird er irgendwann von selbst wieder zu seinem Shuttle zurückkehren müssen. Es sollte kein großes Problem darstellen, das Schiff so manövrierunfähig zu machen, dass es ihm wenig nützen würde, sich heimlich wieder an Bord zu schleichen. Dann können wir, oder jene AAnn, die vielleicht nach uns kommen mögen, ihn in aller Ruhe ergreifen.« Nesorey wies auf den verwundeten Jusquetechii. »Sind Prinzipien denn mehr wert als das Leben eines AAnn-Soldaten?«
    »Selbstverständlich sind sie das«, entgegnete Caavax ohne Zögern. »Das wissen Sie genauso gut wie ich, Stabsoffizier. Dennoch verstehe ich Ihr Argument. Aber ich verliere mein Gesicht, wenn ich mit leeren Händen zurückkomme.«
    Mit unverminderter Wachsamkeit beobachtete der Stabsoffizier die nähere Umgebung. »Immer noch besser, das Gesicht zu verlieren als das Leben, ehrwürdiger Lord.« Er zuckte zusammen, als drei gedrungene Flugkreaturen mit gelb gestreiften Schweifen und vierfachen Flügelpaaren an dem Ast vorüberflatterten. Sie sahen schwerfällig aus, harmlos und hübsch, was Nesorey nur umso größeres Unbehagen bereitete. Er hatte dazugelernt.
    Eine ganze Weile erwiderte Caavax nichts. Als er schließlich antwortete, war die Resignation in seiner Stimme nicht zu überhören.
    »Sie haben recht, Stabsoffizier. Es nützt niemandem etwas, wenn wir hier sterben und es dem Menschen damit freistellen, auf dieser Welt herumzuspazieren oder sie zu verlassen, wie und wann immer es ihm beliebt. Ein herber Schlag gegen Stolz und Ehre ist eine fürchterliche Sache, aber der Tod aufgrund von Versagen ist zweifellos schlimmer.
    Wir kehren zum Landeplatz zurück. Das Shuttle unseres Opfers wird sabotiert und wir hinterlassen an Bord eine entsprechende Nachricht

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