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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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spähte unter dem riesigen grünschwarzen Blatt hervor, unter dem sie die Nacht verbracht hatten, und ließ seinen Blick über den Urwald wandern. Obwohl aus einem einzelnen gewaltigen Epiphyten an die Dutzend solcher Blätter wuchsen, reichte eines von ihnen aus, um ihnen allen als Unterstand zu dienen. Sogar ein ganzer Stamm hätte hier bequem Zuflucht gefunden.
    Hinter ihm regten sich Dwell und Kiss. Die meisten Kinder ihres Alters schliefen, wenn sie die Gelegenheit dazu hatten, so lange, bis sie geweckt wurden. Auf dieser Welt hingegen war ein solcher Luxus gleichbedeutend mit einer Einladung an alle aasfressenden Streuner. Bald schon waren die beiden hellwach.
    Nach einem geruhsamen Frühstück schritt Teal unter dem schützenden Blätterdach hervor und musterte das Pflanzenreich über ihr. »Wir müssen nach oben.«
    Flinx erhob sich und trat neben sie. »Nach oben? Ist das hier nicht die dritte Ebene?«
    »Nein. Wir sind immer noch auf der zweiten und müssen jetzt hoch zur ersten.«
    »Aber du hast doch gesagt, dass dein Volk auf der dritten Ebene lebt. Dass ihr euch dort am liebsten aufhaltet und dass ihr den Himmel fürchtet.«
    Sie senkte den Blick. »Wir werden nicht bis ganz hinauf zu den offenen Bereichen der Oberen Hölle gehen. Aber es ist gut für einen Geist, nah an der Sonne zu sein. Wir werden einen der Bewahrer suchen und ihn erklimmen.« Sie sah Flinx’ verwirrten Blick und fügte hinzu: »Dort werden wir Ciinravan begraben.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Auf dem Baum?«
    »In dem Baum. Auf diese Weise wird Ciinravan der Welt zurückgegeben.«
    Ihr Begleiter wandte sich nachdenklich ab. »Ich hoffe, wir müssen nicht allzu viel graben.«
    Nun lachte sie. Ein nettes Lachen, befand er. Ungekünstelt und von Herzen.
    »Du wirst schon sehen, Flinx.«
    Mit tatkräftiger Hilfe der jungen Furcots sowie der Kinder gelang es ihnen, das beträchtliche Gewicht des leblosen Ciinravan auf Saalahans breiten Rücken zu hieven. Teal schnitt einige Lianen ab und band die erschlaffte Körpermasse damit fest. Flinx’ Bewunderung für die Fähigkeiten der Furcots wuchs, als er sah, wie Saalahan die schwere Last nach oben manövrierte. Mächtige gebogene Klauen gruben sich tief in das Holz von Ästen und Stämmen, als sie den Aufstieg begannen, immer Ausschau haltend nach dem richtigen Baum und zugleich darauf achtend, nicht weiter als unbedingt nötig von dem durch den Positionssender vorgegebenen Kurs abzukommen.
    Sie hatten Glück und fanden einen Bewahrer, der direkt auf ihrer Route lag. Sie wählten eine Stelle, die aus einer Kombination aus Lianen, Schlingpflanzen, Ästen und kleineren Bäumen bestand, und machten sich an die Besteigung. Die Vegetation um sie herum lichtete sich merklich, und Flinx, der sich inzwischen einigermaßen akklimatisiert hatte, ertappte sich dabei, wie er misstrauische Blicke in Richtung der größeren Lücken im Baumkronendach warf. Einmal war er gezwungen, den anderen Hand über Hand eine Kletterpflanze hinauf zu folgen. In solchen Momenten war es besser, sich nicht allzu lange mit dem Gedanken zu quälen, dass es bis zum eigentlichen Erdboden knappe sechshundert Meter waren.
    Der Baum kam in seinen Ausmaßen einem Bürohochhaus gleich, ein gigantischer Turm aus Blättern und Holz. Als er Dwell gegenüber eine entsprechende Bemerkung machte, schien dieser alles andere als beeindruckt.
    »Es ist ein ganz beachtlicher Bewahrer, ja, aber ich hab auch schon größere gesehen. Abgesehen davon sind Bewahrer nicht die größten Bäume, die es hier gibt. Das sind die Pillare.«
    Flinx blickte nach links und nach rechts, ohne aus dem Dickicht des mit Epiphyten überwucherten Baumstamms heraus viel erkennen zu können, und fragte sich, wie wohl ein Pillarbaum aussehen mochte.
    Teal rief ihnen zu anzuhalten. Der Reihe nach inspizierte sie mehrere Äste. Sogar in einer solchen Höhe übertraf deren Umfang immer noch den der größten Bäume auf Moth oder Terra. Ihr Gewicht, entschied Flinx, musste so gewaltig sein, dass sogar das Erdreich selbst unter dieser Last noch stöhnte.
    »Siehst du die Behüter-Ranken dort?« Teal zeigte auf ein blütenschweres Knäuel von Schlingpflanzen in einer der Baumgabelungen. Ihr Duft war scharf, doch keineswegs unangenehm. »Pass auf, dass du sie nicht streifst. Ihre Samenbeutel stehen unter großem Druck und zerplatzen bei der geringsten Berührung. Die Pollen quellen in der Lunge auf und führen zu Erstickungsanfällen. Jeder, der sie einatmet, muss

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