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Der grüne Tod

Der grüne Tod

Titel: Der grüne Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Minidrachen ab. Eigentlich sollte es für ihn doch noch viel schwieriger sein, in diesem Dickicht voranzukommen, als für uns.«
    Seinen Tracker mit einer Hand vor dem Regen abschirmend checkte Chaa die Anzeige. »Er bewegt such weiiterhin auf eiiner mehr oder weniiger geraden Liiniie, als hätte er eiin bestiimmtes Ziiel.«
    Peeler zerrte an der Kapuze seines Anzugs und wies auf die triefende und dampfende Flora. »Wie kann man hier irgendein bestimmtes Ziel haben? Hier sieht doch alles gleich aus.«
    »Vielleicht will er ja nur einfach so weit kommen, wie es geht, um so viel wie möglich zu sehen.« Inzwischen stand Aimee wieder sicher auf ihren Beinen. Sie zupfte ihre Kapuze zurecht und strich sich tastend über das Haar. Ein Grinsen stahl sich in ihr Gesicht. »Na, wenigstens hab ich meine Blumen nicht verloren.« Im Schein der künstlichen Lichtquellen funkelten die spektakulären Blüten auch jetzt noch wie ein Bouquet geschliffener Juwelen.
    »Machen wir, dass wir weiterkommen.« Coerlis schritt voran und führte sie von der Kletterpflanze herunter auf einen geeigneteren und stabileren Ast, der in die planmäßige Richtung führte.
    »Noch mal Glück gehabt«, meinte Peeler zu Aimee, um ein Gespräch anzufangen. Als er allerdings den seltsamen Ausdruck in ihrem Gesicht sah, runzelte er die Stirn. »Bist du sicher, dass du okay bist?«
    Er erntete ein Lächeln. »Mir ist auf einmal nur ein bisschen schlecht.« Sie hantierte an ihrem Gürtel, um ihr Medikit hervorzukramen. »Ich nehm einfach was ein, und dann wird’s schon gehen.«
    »Vermutlich eine verspätete Reaktion auf deinen Ausrutscher«, bemerkte Coerlis, ohne sich umzudrehen.
    »Vielleicht liegt’s aber auch an diesen ekelhaften Rationen, von denen wir uns jetzt schon seit drei Tagen ernähren.« Mit angewiderter Miene kaute Rundle auf einem völlig aufgeweichten Proteinriegel herum.
    Mit flackerndem Blick drehte Coerlis sich zu dem großen Mann um. »Möchtest du stattdessen lieber ein paar der einheimischen Früchte versuchen?«
    »Oh-oh, nein danke, Mr. Coerlis, Sir! Sie könnten zurückbeißen.«
    »Iich biin siicher, dass eiinige der heiimiischen Pflanzenarten niicht nur essbar, sondern auch sehr schmackhaft siind.« Wie üblich bildete Chaa die Nachhut. »Das Problem besteht alleiin dariin, zu bestiimmen, was geniießbar iist und was tödliich.«
    »Genau«, tadelte Peeler seinen Kollegen und versetzte Rundle einen Stoß in die Rippen. »Mach schon, Mann.« Er richtete das Licht seiner Lampe auf eine Traube dicker, hellblauer Zylinder, die verführerisch von einem nahen Epiphyten herabhingen. »Beiß mal ein ordentliches Stück von denen da ab.«
    Rundle fuhr herum. »Wie wär’s, wenn ich dir so ‘n Ding ins Maul schiebe und einfach abwarte, ob du explodierst?«
    »Ruhe jetzt«, blaffte Coerlis. »Es sei denn, ihr seid scharf darauf herausfinden, welche nächtlichen Fleischfresser sich mit eurem Gequatsche anlocken lassen.«
    Betreten verstummten die beiden Männer, nicht weil sie von ihrem Boss zurechtgewiesen worden waren, sondern weil sie wussten, dass er recht hatte.
    »Wiir werden den Burschen schon kriiegen, Siir«, versicherte Chaa Coerlis. »Wenn es seiin muss, kann iich Siie und Aiimee auf den Rücken nehmen. Dann kämen wiir eiin biisschen schneller voran.«
    »Nicht nötig.« Coerlis wischte sich den Schweiß und den Regen von der Stirn. »Ich will, dass du bei vollen Kräften bist, wenn wir ihn erreichen. Schließlich werden wir uns auch noch mit der fliegenden Schlange herumschlagen müssen.«
    »Wiie Siie wünschen, Siir.«
    Knurrend und wütend stieß Coerlis eine allzu anhängliche Kletterpflanze beiseite. »Wenigstens legt er nachts ‘ne Pause ein.« Trotz der herrschenden Temperaturen musste er zweimal niesen. Er fühlte sich hundsmiserabel.
    Und als wären sie nicht bereits geschlagen genug verblasste das ohnehin spärliche Mondlicht, und der Regen nahm schlagartig zu, um sie aufs Neue bis auf die Knochen zu durchnässen.
    Peeler stieß etwas Unwiederholbares zwischen den Zähnen hervor, und selbst der für gewöhnlich kaum aus der Ruhe zu bringende Chaa ließ einige ausgesuchte Worte in seiner eigenen Sprache hören. Auch wenn niemand sie verstand, so war ihre Bedeutung aufgrund des ungehaltenen Tonfalls nicht misszuverstehen.
    Der Schein von Coerlis’ Einsatzlampe fiel auf den Schatten am Fuß einer großen Schmarotzerpflanze. In ihrem Aussehen einem nahen kleineren Baum gleichend, wuchs sie direkt aus dem Ast, auf dem

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