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Der Hauch von Skandal (German Edition)

Der Hauch von Skandal (German Edition)

Titel: Der Hauch von Skandal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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Anblick ging ihr das Herz auf. Alex, der ihren Körper von Anfang an so atemberaubend leidenschaftlich und gleichzeitig zärtlich in Besitz genommen hatte … Alex, der Ehemann, der im wahrsten Sinne des Wortes ihr Geliebter geworden war.
    Alex, ihr Ehemann, den sie belogen hatte.
    Ihr war klar, sie musste dem ein Ende bereiten. Sie wandte den Blick ab, überwältigt von ihren Gefühlen und unfähig zu sprechen.
    „Es tut mir leid, dass ich noch nicht zurück war, als du wach geworden bist“, sagte Alex. „Ich war im Dorf, um uns etwas zu essen zu besorgen, und habe eine Nachricht ins Kloster schicken lassen, dass wir in Sicherheit sind.“
    Joanna verspürte den Anflug eines schlechten Gewissens. Sie hatte nicht einen Augenblick lang an ihre Reisegefährten gedacht, die vor Sorge wahrscheinlich außer sich gewesen waren. Sie sah von seinem Gesicht auf die eher unappetitlich aussehenden Lebensmittel in seinen Händen.
    „Vielen Dank.“ Sie holte tief Luft und nahm ihre ganze Kraft zusammen. „Es tut mir leid“, sagte sie. „Es tut mir so schrecklich leid, dass alles umsonst war.“
    Alex runzelte die Stirn. „Joanna, du hast genau die richtige Entscheidung für Nina getroffen“, versicherte er ihr so liebevoll, dass es ihr fast das Herz brach. „Das war sehr tapfer von dir.“ Er nahm ihre Hand. „Ich kann verstehen, dass es unerträglich schwer für dich sein muss, Nina aufzugeben. Du hast so viel auf dich genommen, sie zu dir zu holen und ihr ein schönes Leben zu bieten. Doch mit der Zeit werden wir eigene Kinder haben. Ich weiß, du möchtest im Moment vielleicht nicht darüber reden, aber sobald sich dein Kummer ein wenig gelegt hat …“
    In Joanna zerbrach etwas. „Nicht“, unterbrach sie ihn mit bebender Stimme. „Sprich nicht weiter. Wir werden keine eigenen Kinder haben.“ Alex war ganz still geworden. Joanna entzog ihm ihre Hand. Es fühlte sich nicht richtig an, ihn jetzt zu berühren. Sie verschränkte ihre Finger fest ineinander, um ihr Zittern zu unterdrücken. „Seinerzeit in London hast du mich gefragt, warum David und ich gestritten hätten. Der Grund war der, dass ich versagt habe, ihm einen Erben zu schenken. In den neun Jahren Ehe war ich nicht ein einziges Mal schwanger. David und ich haben gestritten, weil ich unfruchtbar bin.“
    Die grausamen, harten Worte waren ausgesprochen.
    Alex starrte sie an. „Aber … das war doch sicher nur Zufall. Du hast selbst gesagt …“, ein hoffnungsvoller Unterton schlich sich in seine Stimme, „… es liegt allein in Gottes Hand, ein Kind zu empfangen. Solange du nicht sicher bist, dass du nicht empfangen kannst, solange es keinen guten Grund zu der Annahme gibt …“ Er verstummte.
    Joanna wusste, er hatte die Veränderung ihres Gesichtsausdrucks bemerkt; die Schuldgefühle, die sie nicht verbergen konnte. „Es gibt einen guten Grund.“
    Alex schüttelte den Kopf. Sein Blick verriet, wie fassungslos er war. „Aber als ich dir erklärte, dass ich mir einen Erben für Balvenie wünsche, hast du mir nichts davon gesagt.“ Er sah sie ungläubig und mit zunehmender Abneigung an. Als sie ihm nicht widersprach, wandte er sich von ihr ab. „Habe ich das so zu verstehen“, sprach er nach einer Weile in einem Tonfall weiter, den sie an ihm nicht kannte, „dass du mich bewusst getäuscht hast? Dass du, als du mich batest, dich zu heiraten und wir unseren Handel abschlossen, schon genau gewusst hast, dass du mir nie das würdest, geben können, was ich mir von dir gewünscht habe?“
    „Ja“, erwiderte Joanna. „Das habe ich.“
    Alex rieb sich den Nacken. „Und du hast das getan …“
    „Nina zuliebe.“ Joannas Stimme klang brüchig. „Und auch für mich selbst, das gebe ich zu. Alex, es war meine einzige Chance, jemals ein Kind zu haben.“ Sie sah ihn flehend an. „Du weißt, wie verzweifelt ich mir …“
    „Und du wusstest, dass du mir damit ein eigenes Kind vorenthalten würdest – das Einzige, was ich mir gewünscht hatte.“ Alex lachte hart auf. „Sicher, ich behaupte nicht zu verstehen, wie sich eine Frau fühlt, der man die Chance auf ein eigenes Kind raubt.“ Er schüttelte wieder den Kopf. „Aber ich weiß jetzt, wie es für einen Mann ist, auf den Erben verzichten zu müssen, den er sich wünscht.“ Er sah sie an. „Dein Verlust tut mir leid“, fuhr er rau fort. „Ich könnte sogar so weit gehen zu sagen, dass ich deine Motive verstehe. Aber deine Unaufrichtigkeit …“ Er verstummte. „Du hast mich

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