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Der Hauch von Skandal (German Edition)

Der Hauch von Skandal (German Edition)

Titel: Der Hauch von Skandal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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„Du kannst dich nicht gleichzeitig mit mir zurückziehen. Ich brauche mindestens zwei Stunden, um mich bettfertig zu machen, und ich werde Frazers Hilfe benötigen …“
    „Mit meiner Hilfe wird es viel mehr Spaß machen.“ Alex hielt ihr höflich die Tür auf. „Das, was Frazer kann, kann ich bestimmt noch viel besser.“
    „Ich möchte auch das Bett vorgewärmt haben.“ Joanna wurde immer nervöser.
    „Das kann ich übernehmen“, bot er prompt an.
    „Mit einer Wärmflasche!“, betonte sie. „Jemand muss mir das Kleid aufmachen und mein Haar bürsten …“
    Alex breitete die Hände aus. „Noch einmal, ich bin äußerst geschickt.“
    „Im Frisieren?“
    „Im Ausziehen von Kleidern.“ Seine Hand lag warm auf ihrer, als er Joanna den Niedergang hinaufführte. „Akzeptiere es einfach.“ Sein Atem streifte ihre Haut, und Joanna erschauerte. „Du bist meine Frau, ich begehre dich, und wenn du nicht die ganze Reise über krank gewesen wärst, hätte ich die meiste Zeit in deinem Bett verbracht. So vertreibt man sich auf einem Schiff die Zeit. Zur Hölle mit Schach!“
    Seine unverblümte Bemerkung verschlug ihr den Atem. „Du hättest sie in meiner Koje verbracht.“ Sie merkte selbst, wie angespannt ihre Stimme klang. „Diese … diese Kiste da unten verdient wohl kaum die Bezeichnung Bett .“
    „Die genaue Bezeichnung spielt keine Rolle“, widersprach Alex. „Mir ist gleich, wie du das nennst, aber ich bin dein Mann und werde mich in deiner Kajüte aufhalten. Mit dir zusammen.“ Er stutzte. „Wie seltsam. Bis jetzt hast du dich noch nicht mit mir gestritten. Kann es sein, dass wir ausnahmsweise einmal einer Meinung sind?“
    Joanna wand sich. „Fragst du mich das, weil …?“
    „Du beantwortest eine Frage mit einer Gegenfrage. Und den Grund müsstest du eigentlich kennen. Ich frage dich, weil ich mich körperlich sehr stark zu dir hingezogen fühle und mich danach sehne, wieder mit dir zu schlafen.“ Joanna fand, dass er sich ungeduldig anhörte, ja, fast sogar ein wenig verärgert.
    Sofort regte sich ihr eigener Zorn. „Nun, das sieht dir ganz ähnlich. Du gibst zu, mich zu mögen …“
    „Nein, ich gebe zu, dass ich dich sehr anziehend finde. Mögen allein trifft das Ganze nicht so recht.“
    „Du gibst zu, mich attraktiv zu finden, doch du lässt es klingen wie eine Beleidigung.“ Joanna stürmte die letzten Stufen zum Deck hoch. „Als wir vorhin Schach gespielt haben, hatte ich fünf Minuten lang tatsächlich den Eindruck, mich ganz … ganz wohl mit dir zu fühlen, Alex, aber das ist jetzt vorbei!“ Sie hob empört die Hände.
    Er drängte sie gegen die Reling. „Gib nach“, sagte er. „Du weißt, du willst mich auch.“ Er küsste sie, bis der Kontrast von Glut und arktischer Kälte sie schwindelig machte. „Du bist meine Frau, und ich wünsche mir einen Erben“, raunte er ihr zu. „Wir haben ein Abkommen.“
    Seine Worte waren wie ein kalter Wasserguss für sie. Schlagartig fiel ihr wieder ein, dass es Alex nur um einen Erben ging. Deshalb hatte er eingewilligt, sie zu heiraten, und das war der Grund, warum ihre Ehe auf Sand gebaut war. Sie und Alex hatten einen Handel geschlossen. Es wurde Zeit für sie, mitzuspielen.
    Joanna atmete tief ein. Sie ertappte sich dabei, dass sie Alex die Wahrheit gestehen wollte. An diesem Abend hatte es so etwas wie einen zerbrechlichen Waffenstillstand zwischen ihnen gegeben und daraus konnte niemals mehr werden, wenn alles nur auf Lug und Trug gründete. Sie konnte nicht wieder mit ihm schlafen mit dem Wissen, dass sie ihn wegen seiner Chancen auf einen Erben bewusst täuschte. Sie hasste diese Unaufrichtigkeit schon jetzt.
    „Alex, da ist etwas, das ich dir sagen muss …“, begann sie.
    „Meine Lieben!“ Wie ein riesiger Nachtfalter schwebte Lottie aus den Schatten auf sie zu. Joanna hörte Alex halblaut fluchen, aber sie verspürte eine enorme Erleichterung. Ihr ohnehin nur kläglicher Vorrat an Mut schwand bereits, und der Moment der Wahrheit war verstrichen.
    „Es gibt wirklich keine Privatsphäre auf einem Schiff“, murmelte Alex und ließ sie bedauernd los. „Mrs Cummings …“ Er verneigte sich etwas ruckartig. „Was können wir für Sie tun?“
    „Niemand kann schlafen, weil es so hell ist“, sagte Lottie. „Daher habe ich beschlossen, dass wir stattdessen ein kleines Fest feiern sollten.“ Sie zeigte auf die bunte Truppe, die ihr mit verschiedenen Musikinstrumenten gefolgt war. „Mr Davy hat mir gesagt, dass

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