Der Hauptdarsteller (German Edition)
dass ich eine Hochzeitsplanerin hatte, die mir das meiste abnahm, denn Mason und ich hatten viele Pressetermine, auch die Vorbereitungen für die Serie liefen. Mason hatte heute seinen ersten Termin bei der Therapeutin Dr. Smith. Sie kam zu uns, denn wir wollten vermeiden, dass die Öffentlichkeit davon Wind bekam. Ich lernte Dr. Smith auch kennen, sie war Anfang 40 und recht attraktiv mit ihren langen roten Haaren. Sie machte einen kompetenten Eindruck auf mich und ich wägte Mason in guten Händen. Bei den Sitzungen war ich nicht mit dabei, auch wenn Dr. Smith meinte, es wäre von Vorteil wenn ich bei ein, zwei Sitzungen dabei wäre. Vielleicht würde ich das zu einem späteren Zeitpunkt in Erwägung ziehen, aber momentan war einfach zu viel los.
Für heute Abend hatte ich mich mit Shila verabredet, ohne Männer. Sie fehlte mir und es tat mir leid, dass zwischen uns noch Funkstille herrschte, immerhin war sie meine beste Freundin. Um in Ruhe reden zu können, trafen wir uns bei ihren Eltern. Mittlerweile war sie dort ausgezogen und hatte sich eine Wohnung in der Nähe der Schule, in der sie arbeitete, gemietet. Auch dort war ich noch nicht gewesen. Etwas nervös war ich schon, als ich bei Melanie und Thoby klingelte, aber Thobys warmes Lächeln machte einiges wett. Wir plauderten kurz, bis es klingelte und Shila kam. "So ihr Lieben," sagte Melanie sichtlich angespannt, "dann lassen wir euch mal alleine. Mein Mann und ich haben heute Date-Night und gehen schick essen. Wenn ihr was braucht, ihr wisst, wo alles steht. Bedient euch." Mit diesen Worten verabschiedeten sie sich. Shila sah mich ernst an und verschränkte die Arme vor der Brust. "Hi." sagte ich vorsichtig. Ich sah ihr an, dass es ihr schwer fiel, die Fassade aufrecht zu halten. "Hallo." sagte sie nur knapp. "Oh Shila, komm schon." Wie immer platzte alles auf einmal aus mir heraus. "Wieso müssen wir beide uns streiten, wenn du eigentlich Stress mit Mason hast?" Wütend schrie sie mich an:"Du hättest es verhindern können! Du hättest sagen können, dass du erst im nächsten Jahr heiraten willst! Du hättest Rücksicht auf mich nehmen können!" Autsch das tat weh, aber sie hatte Recht. Auch ich hatte mich falsch verhalten, nicht nur Mason. "Oder glaubst du, dass wir jetzt noch eine schöne Hochzeit haben werden, wenn eure Megahochzeit ein viertel Jahr zuvor ist? Eher nicht. Da sieht unsere Hochzeit aus wie ein Lachblatt! Was habt ihr euch eigentlich dabei gedacht." Shila war kaum zu bremsen, da war einiges, was sich angestaut hatte. "Shila, beruhige dich erst einmal. Das ist doch kein Wettrennen, wer die tollere Hochzeit hat! Außerdem wusstest du, dass er mir einen Antrag machen wollte und hattest trotzdem eure Hochzeit vor uns geplant. Es war Mason ein Anliegen vor seiner kleinen Schwester zu heiraten. Was ja auch verständlich ist. Wie sieht das denn aus?" Das machte sie aber nicht wirklich ruhiger, im Gegenteil, sie wurde nur noch wilder. "Mia, wenn ihr diese Hochzeit durchzieht, hat sich unsere Freundschaft erledigt! Wieso hast du es so eilig Mason zu heiraten?" Entsetzt sah ich sie an."Wie bitte? Du drohst mir? Das ist nicht dein Ernst! Die Hochzeit ist nächste Woche! Eigentlich wollte ich mich mit dir versöhnen, aber drohen lasse ich mir nicht!" Ich wollte gehen, aber Shila legte noch einen drauf. "Du heiratest ihn doch nur wegen der Kohle! Du warst mittellos als du hierher kamst! Ohne mich würdest du ihn doch garnicht kennen." Wutentbrannt drehte ich mich um und schrie sie an: "Ich heirate ihn ganz gewiss nicht wegen des Geldes! Und ich würde ihn auch so kennen, denn ich kam zum Austausch in eure Familie und nicht zu dir! So kannst du vielleicht mit deinem Taugenichts von Verlobten reden, aber nicht mit mir. Wer heiratet hier wen wegen des Geldes? Schau dir mal deinen Idioten von Verlobten an! Weißt du was, das bringt hier garnichts ich gehe." Schnell stieg ich ins Auto und raste davon. Ich sah sie im Rückspiegel noch die Tür schließen, erst dann lies ich meinen Tränen freien lauf. Sie machte mich so wütend. Wie konnte sie so etwas nur behaupten? Das war so unfair. Aber wenn sie so dachte, wer tat das auch noch? Ich fuhr in die Einfahrt wie eine Gestörte und lies im Haus die Tür etwas lauter als sonst zuknallen. Mason war da und sein erwartungsvolles Strahlen verwandelte sich schnell in ein besorgtes Gesicht als er mich so wütend sah. "Was um Himmels Willen ist denn los?" fragte er mich. Ich erzählte ihm von dem Desaster und so wurde
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