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Der Heckenritter von Westeros

Der Heckenritter von Westeros

Titel: Der Heckenritter von Westeros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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Jeder Mann, der um ihre Hand anhalten will, muss sich zunächst seinem Schwert stellen.« Er hatte seinen Wein ausgetrunken und stellte den Becher ab. »Trotzdem kann man nicht sagen, dass es keine Bewerber gegeben hätte. Kleyton Kaswell und Simon Flurgut waren die beharrlichsten, obgleich sie mehr nach dem Land als der Erbin zu schmachten schienen. Wenn ich wetten würde, würde ich mein Gold auf Gerold Lennister setzen. Er muss zwar noch seine Aufwartung machen, doch man sagt, er habe goldenes Haar und einen wachen Verstand, und er sei fast zwei Meter groß …«
    »Und Lady Weber ist von seinen Briefen sehr angetan.« Die betreffende Dame stand in der Tür neben einem unscheinbaren jungen Maester mit großer Hakennase. »Ihr würdet Euren Einsatz verlieren, Schwager. Gerold wird den Vergnügungen von Lennishort und der Pracht von Casterlystein niemals freiwillig entsagen, nicht für den Titel eines kleinen Lords. Als Lord Tybolts Bruder und Berater besitzt er einen Einfluss, wie er ihn als mein Gemahl nie erlangen könnte. Was die anderen betrifft, Ser Simon müsste mein halbes Land verkaufen, um seine Schulden zu bezahlen, und Ser Kleyton zittert wie Espenlaub, wann immer Langzoll sich herablässt, in seine Richtung zu blicken. Außerdem ist er hübscher als ich. Und Ihr, Septon, habt den größten Mund von Westeros.«
    »Ein großer Bauch erfordert einen großen Mund«, sagte Septon Sefton unerschüttert. »Sonst wird er schnell kleiner.«
    »Ihr seid die Rote Witwe?«, fragte Ei erstaunt. »Ich bin ja fast so groß wie Ihr!«
    »Vor nicht ganz einem halben Jahr hat ein anderer Junge die gleiche Feststellung gemacht. Ich habe ihn auf die Streckbank geschickt, damit er größer wird.« Nachdem sich Lady Rohanne auf ihren Hohen Stuhl auf dem Podest gesetzt hatte, zog sie ihren Zopf nach vorn über die linke Schulter. Er war so lang, dass das Ende wie eine schlafende Katze in ihrem Schoß lag. »Ser Duncan, ich hätte Euch im Hof nicht necken sollen, als Ihr versuchtet, Euch kultiviert zu benehmen. Ihr seid nur so rasch errötet … Gab es denn in dem Dorf, in dem Ihr so groß geworden seid, keine Mädchen, die Euch geneckt haben?«
    »Das Dorf heißt Königsmund.« Flohloch erwähnte er nicht. »Dort gibt es Mädchen, aber …« Die Art von Necke reien, die in Flohloch üblich waren, endeten manchmal damit, dass einem ein Zeh abgeschnitten wurde.
    »Vermutlich hatten sie Angst, Euch zu necken.« Lady Rohanne strich sich über den Zopf. »Ohne Zweifel haben sie Eure Größe gefürchtet. Denkt nicht schlecht von Lady Helicent, ich bitte Euch. Meine Schwägerin ist ein einfältiges Geschöpf, und sie meint es nicht böse. Ihre Frömmigkeit in Ehren, doch sie könnte sich ohne ihre Septas nicht einmal ankleiden.«
    »Sie hat nichts getan. Es war mein Fehler.«
    »Ihr lügt höchst galant. Ich weiß, es war Ser Lukas. Der Mann hat einen grausamen Humor, und Ihr habt ihn auf den ersten Blick beleidigt.«
    »Wie denn?«, fragte Dunk verwirrt. »Ich habe ihm nichts getan.«
    Sie lächelte mit so viel Reiz, dass er wünschte, sie besäße weniger davon. »Ich habe Euch bei ihm stehen sehen. Ihr seid eine Handbreit größer. Es ist schon sehr lange her, seit Ser Lukas jemanden getroffen hat, auf den er nicht herabschauen konnte. Wie alt seid Ihr, Ser?«
    »Fast zwanzig, wenn es Mylady gefällt.« Dunk mochte den Klang von Zwanzig, obwohl er wahrscheinlich ein oder vielleicht zwei Jahre jünger war. Niemand wusste es genau, und er selbst am allerwenigsten. Wie alle anderen musste er eine Mutter und einen Vater gehabt haben, doch hatte er sie nicht gekannt, nicht einmal ihre Namen, und in Flohloch hatte es keinen geschert, wann er geboren worden war und von wem.
    »Seid Ihr so kräftig, wie es den Anschein hat?«
    »Wie kräftig erscheine ich denn, M’lady?«
    »Oh, stark genug, um Ser Lukas zu verärgern. Er ist mein Kastellan, wenn auch nicht aufgrund meiner eigenen Entscheidung. Wie Kaltgraben ist er eine Hinterlassenschaft meines Vaters. Seid Ihr auf dem Schlachtfeld zu Eurer Ritterschaft gelangt, Ser Duncan? Eure Sprache erweckt den Eindruck, dass Ihr Euch keiner edlen Geburt erfreut, wenn Ihr mir die Bemerkung erlaubt.«
    Ich bin von Gossenblut. »Ein Heckenritter mit Namen Ser Arlan von Hellerbaum nahm mich zu seinem Knappen, als ich noch ein Junge war. Er lehrte mich den Weg des Ritters und das Handwerk des Krieges.«
    »Und dieser Ser Arlan hat Euch auch zum Ritter geschlagen?«
    Dunk scharrte mit den Füßen. An

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