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Der heimliche Rebell

Der heimliche Rebell

Titel: Der heimliche Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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er.
    „Wo ist das?“
    „Ich weiß nicht.“
    „Schauen Sie auf Ihrem ID-Ausweis nach. In Ihrer Brie f tasche.“
    Er griff in den Mantel und zog seine Brieftasche hervor. Der Ausweis war da, ein Plastikstreifen mit eingestanzten Worten und Zahlen.
     
    2319 Pepper Lane
     
    Das war seine Adresse, und darüber stand sein Name. Er las auch den.
     
    Coates, John B.
     
    „Ich bin rübergerutscht“, sagte er. „Wo rüber?“ Sie hob den Kopf.
    Er beugte sich vor und zeigte ihr den ID-Ausweis. „Sehen Sie, er lautet auf John Coates. Aber mein Name ist Allen Purcell; ich habe den Namen Coates rein zufällig ausg e sucht.“ Er ließ seine Finger über den Plastikstreifen gleiten, als wolle er die erhabenen Buchstaben ertasten.
    Das Mädchen setzte sich hin und faltete ihre nackten, tief gebräunten Beine unter sich. Sogar wenn sie saß, blieben ihre Brüste hoch aufgerichtet. „Sehr interessant“, sagte sie.
    „Jetzt bin ich Mr. Coates.“
    „Was ist denn dann mit Allen Purcell geschehen?“ Sie strich ihr Haar zurück und lächelte zu ihm auf.
    „Er muß noch irgendwo dort sein“, sagte Mr. Coates. „Aber ich bin Allen Purcell“, sagte Allen. „Das paßt alles nicht zusammen!“
    Das Mädchen erhob sich geschmeidig auf die Füße, legte eine Hand auf seine Schulter und führte ihn zum Bü r gersteig. „An der Ecke ist ein Taxenruf. Bitten Sie die Taxe, Sie heimzufahren. Pepper Lane ist ungefähr drei Kilometer von hier. Möchten Sie, daß ich sie für Sie rufe?“
    „Nein“, sagte er. „Das schaffe ich schon allein.“
    Er trottete den Bürgersteig entlang, Ausschau haltend nach dem Taxenruf. Da er noch nie einen gesehen hatte, lief er daran vorbei.
    „Dort“, rief das Mädchen, die Hände vor dem Mund zu einem Trichter gewölbt.
    Er nickte ihr zu und betätigte den Schalter. Einen Auge n blick später senkte sich das Taxi auf das Pflaster neben ihm und sagte: „Wohin, Sir?“
    Die Fahrt dauerte kaum eine Minute. Das Taxi landete; er stieß Münzen in den Einwurfschlitz; und dann stand er vor einem Haus.
    Seinem Haus.
    Das Haus beherrschte groß und eindrucksvoll einen mit Zedern und Pfeffersträuchern bestandenen Hügel. Rase n sprenger schleuderten Wasser über die ansteigenden Rase n flächen zu beiden Seiten des Ziegelpfades. Nach hinten hi n aus lag ein Garten mit Dahlien und Glyzinien, ein wild w u chernder Fleck von tiefem Rot und Purpur.
    Auf der Veranda spielte ein Kleinkind. Ein mobiler Bab y sitter thronte nahebei auf dem Geländer, die Aufnahmelinse aktiviert. Das Baby bemerkte Mr. Coates; lächelnd streckte es ihm seine Arme entgegen und plapperte.
    Die Vordertür – massives, hartes Holz mit Messingb e schlägen – stand weit offen. Aus dem Hausinnern drangen die Klänge von Musik; eine jazzige Tanzkapelle.
    Er trat ein.
    Das Wohnzimmer war verlassen. Er musterte den Te p pich, den offenen Kamin, das Klavier, Dinge, die er dank seiner Forschungen erkannte. Er streckte die Hand aus und klimperte ein paar Noten. Dann wanderte er weiter ins E ß zimmer. Ein großer Mahagonitisch füllte die Mitte des Raumes aus. Auf dem Tisch stand eine Vase mit Iris. An zweien der Wände hingen Reihen von Ziertellern, lasiert und mit Schmuckmustern versehen; er nahm auch sie in Augenschein und ging dann weiter, in eine Halle. Eine bre i te Treppe führte nach oben: Er spähte hinauf, sah einen Treppenabsatz und offene Türen, wandte sich dann der K ü che zu.
    Die Küche überwältigte ihn. Sie war lang und schmal, von schimmerndem Weiß, und sie beinhaltete jede Art von Küchengerät, von dem er je gehört hatte und einige, von d e nen er noch nie gehört hatte. Auf dem gewaltigen Herd bru t zelte gerade eine Mahlzeit, und er lugte in einen Topf und schnüffelte. Lamm, entschied er.
    Während er schnüffelte, ertönte hinter ihm ein Geräusch. Die Hintertür öffnete sich, und eine Frau trat ein, atemlos und rot im Gesicht.
    „Liebling!“ rief sie aus, indem sie auf ihn zueilte. „Wann bist du denn heimgekommen?“
    Sie hatte dunkles Haar, das ihr wie eine Woge gegen die Schultern schwang. Ihre Augen waren riesig und durchdri n gend. Sie trug Shorts und ein Sonnentop und Sandalen.
    Die Frau war niemand anderes als Gretchen Malparto.
    Die Uhr auf dem Kaminsims zeigte halb fünf. Gretchen hatte die Vorhänge zugezogen, und das Wohnzimmer war in Schatten getaucht. Im Augenblick schritt sie im Raum auf und ab, eine Zigarette in der Hand, mit der sie ruckartig g e stikulierte. Sie hatte sich umgezogen

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