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Der heimliche Rebell

Der heimliche Rebell

Titel: Der heimliche Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Schweigen, dann: „In der betreffenden Zeitzone ist es drei Uhr morgens, Sir.“
    Mit rauher Stimme sagte er: „Schauen Sie, ich bin geki d nappt worden. Ich muß hier raus – zurück zur Erde.“
    „Ich würde vorschlagen, daß Sie einen der Interstellar-Raumhäfen anrufen, Sir“, sagte die Vermittlung.
    „Alles, was ich habe, ist ein Fünfziger.“
    „Bedaure, Sir. Ich kann Sie mit einem der Raumhäfen verbinden, wenn Sie möchten.“
    Er legte auf.
    Es hatte keinen Sinn, noch länger in dem Haus zu bleiben, aber er drückte sich lange genug herum, um eine Nachricht zu tippen – einen Zettel mit einer kleinen privaten Rache. Er ließ ihn mitten auf dem Kaffeetisch liegen, wo Gretchen ihn auf jeden Fall sehen mußte.
     
    Liebe Mrs. Coates,
    Du erinnerst Dich doch bestimmt noch an Molly, oder? Eigentlich war’s reiner Zufall, daß ich sie im Brass Poker getroffen habe… jetzt sagt sie, sie sei schwanger, aber Du weißt ja, wie Weiber dieser Sorte sind. Schätze, ich bleibe lieber bei ihr, bis wir jemanden für eine Du-weißt-schon-was finden. Teuer, aber das ist eben der Preis, den man zahlen muß.
     
    Er unterzeichnete die Nachricht mit Johnny und verließ dann das Haus.
    Auf der Anderen Welt gab es Taxen im Überfluß, und kaum fünf Minuten später war er schon im Stadtzentrum mit seinen Lichtern und Menschenströmen.
     
    Auf dem Startfeld des Raumhafens stand ein Großrau m schiff aufrecht auf seinen Schwanzflossen. Halb wahnsinnig vor Verzweiflung hoffte Allen, daß sein Bestimmungsort eines der benachbarten Sonnensysteme sein möge. Eine Schlange von Versorgungslastern schnellte vor und zurück; das Schiff befand sich bereits im letzten Stadium des Bel a denwerdens.
    Nachdem er das Taxi bezahlt hatte, stapfte er quer über den Kiesparkplatz des Raumhafens und die Straße entlang, bis er ein Lebenssymptom erreichte: ein geschäftiges R e staurant, überquellend vor Kunden und Lärm und Stimme n gewirr. Obwohl er sich dabei wie ein Narr vorkam, schlug er den Kragen seines Mantels hoch und marschierte durch den Eingang auf die Kassiererin zu.
    „Immer schön die Hände hoch, Lady“, sagte er und beu l te dabei seine Manteltasche vielsagend aus. „Bevor ich I h nen einen McAllister-Strahl durch den hübschen Kopf schieße.“
    Das Mädchen schnappte nach Luft, hob ihre Hände, öf f nete den Mund und gab ein entsetztes Blöken von sich. Kunden an nahegelegenen Tischen blickten ungläubig auf.
    „Okay“, sagte Allen mit normal lauter Stimme. „Und jetzt das Geld. Schieben Sie’s über die Theke, bevor ich Ihr G e hirn mit meinem McAllister-Hitzestrahl rausblase.“
    „Oh, bitte nicht“, sagte das Mädchen.
    Hinter ihm tauchten wie aus dem Nichts zwei Andere-Welt-Polizisten mit Schutzhelmen und frisch gebügelten blauen Uniformen auf und packten ihn bei den Armen. Das Mädchen duckte sich aus dem Schußbereich, und Allens Hand wurde mit einem Ruck aus der Manteltasche gezerrt.
    „Ein Neuro“, sagte einer der Bullen. „Ein Super-Neuro. Einer von diesen Unruhestiftern, die saubere, ruhige Nac h barschaften kaputt machen.“
    „Kumpel“, sagte einer der Bullen, während sie ihn aus dem Restaurant schleiften, „dadurch wird die Verpflichtung der Zuflucht, dir Beistand zu leisten, null und nichtig. Du hast durch Begehen eines Schwerverbrechens deine Unz u verlässigkeit gezeigt.“
    „Ich werd’ euch alle in Stücke blastern“, sagte Allen, als sie ihn ohne viel Federlesen in den Polizeiwagen verfracht e ten. „Ist schon ganz geil drauf, mein Hitzestrahl.“
    „Hol mal seine ID ‘raus.“ Ein Bulle schnappte sich Allens Brieftasche. „John B. Coates. 2319 Pepper Lane. Tja, Mr. Coates, Sie haben Ihre Chance gehabt. Jetzt geht’s wieder heim ins Reich zur MoRes. Wie gefällt Ihnen das?“
    „Wenn ihr mich zurückschickt, werdet ihr das nicht übe r leben“, sagte Allen. Der Wagen spurtete los in Richtung Landefeld, und das große Schiff war immer noch da. „Ich krieg’ euch alle. Ihr werdet’s schon sehen.“
    Der Wagen, der dreißig Zentimeter über dem Kies flog, bog auf das Landefeld ab und strebte geradewegs auf das Schiff zu. Die Sirene heulte auf; Landefeldbedienstete hie l ten in ihrer Arbeit inne und sahen zu.
    „Gebt ihnen durch, sie sollen warten“, sagte einer der Bullen. Er hatte ein Mikrophon hervorgeholt und Verbi n dung mit dem Tower des Raumhafens aufgenommen. „Wi e der ein Super-Neuro. Rollt den roten Teppich aus.“
    Es dauerte nur Sekunden, da war der

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