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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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achtlosem Achselzucken sagte: »Wir gehen natürlich nach Hause, Sir, wenn Sie das wünschen.«
    »Ich lasse den Wagen kommen.«
     
    Während des wilden, heftigen Ausbruchs von Leidenschaft in jener Nacht fand Arabella Zeit, sich zu fragen, wie es kam, dass die Zurückhaltung, die sich nach dem Abend in der Oper zwischen ihnen eingestellt hatte, weder ihre Leidenschaft noch deren Befriedigung beeinflusste. Er konnte zärtlich und wild fordernd wie immer sein, und sie konnte reagieren oder den Anstoß geben wie immer. Außerhalb des Schlafzimmers aber waren sie wie erlesen gekleidete Figurinen aus Sèvres-Porzellan oder wie tanzende Figürchen in einer Spieldose. Sie schienen einander zu umkreisen, wachsam, wie in Erwartung einer bösen Überraschung.
    Jack hatte den Diebstahl aus seiner Kassette nicht erwähnt, und Arabella hatte ihn nicht mit dem Brief konfrontiert. Doch das zuweilen eintretende verlegene Schweigen, die Augenblicke der Zurückhaltung, die immer wieder eintraten, verrieten ihr alles. Er wusste, dass sie den Brief hatte. Aber wenn es nur Vergesslichkeit gewesen wäre – eine Möglichkeit, von der sie zuweilen fast überzeugt war, warum brachte er es dann nicht zur Sprache? Warum entschuldigte er sich nicht? Sie hätte dasselbe getan, und sie hätten darüber gelacht und die Verwandten in Cornwall ad acta gelegt. Doch er hatte nichts gesagt, und sie spürte, dass er sie so genau beobachtete wie sie ihn.
    Was glaubte er, dass sie tun würde? Sie selbst wusste es nicht. Sie wusste nur, dass sie die Wahrheit wollte. Und sie hatte keine Ahnung, wie sie an diese herankommen würde.
    Ihre Hand hing über die Bettseite, eine kalte Nase stieß gegen ihre Finger. Eine tröstliche Vertraulichkeit. Die Hundehatten sich nicht aus ihrem Schlafzimmer verbannen lassen, Jack aber hatte ihnen unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie auf dem Boden zu schlafen hätten. Wie die meisten anderen hatten sie sich seinen Befehlen ohne ungebührlichen Protest gefügt.
    Seine Frau war etwas anderes.
    Sein Körper schmiegte sich warm an ihren Rücken, er atmete tief. Schließlich schlief sie im sanften Rhythmus der Atemzüge ihres Mannes ein.
     
    Der Prince of Wales platzierte seine Leibesfülle auf einem zierlichen vergoldeten Sessel, der aussah, als würde er unter seinem Gewicht zusammenbrechen, und blickte seine Gastgeberin mit selbstzufriedener Miene an. »Großartige Soiree gestern, Madam. Sagen Sie Ihrem Koch, er solle Carlton House das Rezept für die Ortolane geben.« Er strich sich befriedigt über den Wanst. »Sie müssen bei meinem nächsten Dinner serviert werden.«
    »Monsieur Alphonse ist in der Küche ein wahres Genie, Sir«, antwortete Arabella.
    Ein Lachen entrang sich den Tiefen der Brust des Prinzen. »Als ob ich das nicht wüsste, Mylady. Seit drei Jahren und länger versuche ich, ihn abzuwerben.«
    »Ich möchte wetten, dass Ihnen kein Erfolg beschieden sein wird, Sir«, erklärte Fox fröhlich vom Sideboard her, wo er sich Madeira einschenkte. Seine Kleidung war trotz seiner grellen, gelbgrün gestreiften Weste nicht so exzentrisch wie sonst.
    »Warum das?«, fragte Seine Königliche Hoheit und leerte sein Glas.
    Fox kam mit der Karaffe zu ihm. »Jack beklagte sich erst unlängst, dieses Haus sei ein richtiges Refugium für Flüchtlinge geworden.« Er lachte Arabella zu, die mit einer Handbewegungspöttisch abwehrte. Noch immer lachend fuhr Fox fort, als er das Glas des Prinzen nachfüllte: »Sie müssen wissen, Sir, dass Mylady Arabella es sich zum Ziel setzt, Emigranten – Künstler und andere – zu unterstützen. Köche, Modistinnen, Schneiderinnen, Friseure in der ganzen Stadt sind ihr zu Dank verpflichtet. Der arme Jack sagte, er argwöhne, dass der Großteil von Alphonses Familie in seinem Haus Arbeit gefunden hätte.«
    »Er kann sich nicht beklagen«, erklärte Arabella. Sie verlor ihre Unbeschwertheit einen Moment, als sie sagte: »Die Lage dieser Menschen ist höchst bedauernswert, Sir. Viele von ihnen kommen nur mit dem, was sie am Leib tragen.«
    Der Prince of Wales ließ daraufhin ein nichts sagendes Brummen hören. Er selbst war ständig verschuldet und hasste es, andere um Geld bitten zu müssen.
    Arabella, die dies sehr wohl wusste, wollte das Thema wechseln, als Tidmouth zur Überraschung aller ankündigte: »Lady Jersey, Euer Gnaden, und Mr Cavenaugh.«
    »Ach, großartig«, erklärte der Prinz und stand schwerfällig auf. »Meine teuerste Lady Jersey.« Er überschüttete

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