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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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seinen eigenen kostbaren Hals zu retten, verriet dein Bruder meine Schwester an die sécurité. Sie wurde im Gefängnismassaker von La Force getötet.« Seine Stimme klang entrückt, sein Blick war leer, als schaue er in ein schwarzes Loch. »Ich verfolgte ihre Spur bis nach La Force. Sie waren tot ... alle, im Hof ... Leichen in Blutlachen, einzelne Körperteile, abgehackte Gliedmaßen ... und meine Schwester war eine der Ersten, die hineingezogen wurden. Ich sprach mit einer Frau, einer schmutzigen Vettel ... einer Strumpfwirkerin ... die den Bajonettstoß gesehen hatte, der sie niederstreckte, dass sie auf die Knie fiel. Sie kann dieses Gemetzel nicht überlebt haben.«
    Sie hörte aus seinem Ton die Agonie heraus, als er zum ersten Mal die Möglichkeit erwog, dass er sich irrte ... dass die vielen Monate des Leidens vermeidbar gewesen wären. Er strich sich mit den Händen übers Gesicht, als müsse er etwas fortwischen.
    Sie wich zurück und setzte sich abrupt aufs Bett. »Frederick war schon immer ein Feigling.« Es war die simple Feststellung einer Tatsache. Ihr Halbbruder hätte seine Seele dem Teufel verkauft, wäre ihm der Handel angeboten worden. Es sah aus, als sei das der Fall gewesen. »Deshalb hast du ihn in den Tod getrieben.« Sie zog die Schultern in die Höhe. »Man könnte sagen, eine sehr passende Vergeltung. Aber was habe ich damit zu schaffen, Jack? Warum hast du mich geheiratet? War ich Teil dieser Rache?«
    Sein Schweigen war Antwort genug.
    Sie verschränkte die Arme und umfasste sich fest, während sie in eine düstere Ödnis starrte. Sie würde immer mit Fredericks Makel behaftet sein. In Jacks Augen könnte sie sich nie davon befreien.
    »Ich komme mit dir.« Sie stand starr wie eine Säule da, Entschlusskraft stählte ihr Rückgrat.
    »Das wirst du nicht tun«, widersprach er mit Augen, kalt wie die Arktis. »Glaubst du, ich dulde eine Lacey in der Nähe meiner Schwester?«
    Nein, der Makel würde bleiben. Aber jetzt wollte sie keinen Streit. Das war nicht der wirkliche Jack, der, den sie kannte, den seine Freunde kannten. Er befand sich im Griff einer Macht, so vernichtend wie alles, was Frederick getan hatte. Sie stand vom Bett auf und ging. An der Tür zu ihrem Schlafzimmer sagte sie: »Ich wünsche dir viel Glück, Jack.«

20
    Arabella ging direkt zu Meg und berichtete ihr in wenigen Worten, was sich zugetragen hatte. Wie immer hörte ihre Freundin schweigend zu. »Ich gehe davon aus, dass er ein Schiff von Dover nach Calais nimmt. Die schnellste Route zwischen London und Paris«, schloss Arabella. »Ich kann eine Postkutsche nach Dover mieten, dasselbe Schiff wie er nach Calais nehmen und ihm irgendwo, wenn es mir am vernünftigsten erscheint, gegenübertreten.«
    Meg runzelte die Stirn. »Bella, ich möchte dich ja nicht entmutigen, aber kennst du diesen Mann wirklich?«
    Arabella ließ sich dies durch den Kopf gehen. »Sieht aus, als wäre es nicht der Fall ... «, sagte sie mit wehmütiger Miene. »Aber ich muss es versuchen.« Sie drückte ihrer Freundin die Hände. »Das verstehst du doch?«
    »Aber ja.«
    Arabella schwieg nun, dann stand sie mit erneuter Entschlossenheit auf. »Ich muss eine Reisekutsche mieten.« Sie runzelte die Stirn. »Weißt du, wo man das macht?«
    Mag, die am Fenster stand, sagte: »Frag doch Tidmouth.
    Jack geht eben aus dem Haus, er wird nichts davon erfahren.«
    Arabella trat neben sie. Sie sah, wie Jack in den Sattel stieg, hinter dem ein Reisesack festgeschnallt war. »Er wird hoch zu Ross schneller sein als ich mit der Postkutsche«, murmelte sie.
    »Er kann aber nicht an die siebzig Meilen reiten, ohne das Pferd zu wechseln oder ihm eine Rast zu gönnen«, wandte Meg ein. »Er wird in der Nacht eine längere Pause machen müssen.«
    »Eine Postkutsche kann mit mehrmaligem Pferdewechsel die Nacht durchfahren«, sagte Arabella. »Wende dich an Tidmouth und trage ihm auf, einen Wagen zu mieten. Er glaubt dann, es wäre für dich und verzichtet auf peinliche Fragen.«
    »Ich bin sicher, dass er keine Fragen stellen wird.« Meg schmunzelte. »Er wird sich freuen, dass ich verschwinde ... ein so verknöcherter Typ ist mir noch nie untergekommen.«
    »Ich weiß, unverbesserlich«, gab Arabella ihr Recht. »Aber Jack völlig ergeben. Sag ihm, dass du den Wagen binnen einer Stunde brauchst. Ich packe inzwischen ein paar Sachen ein.«
    »Charlotte ... Jacks Schwester ... «, sagte Meg zögernd.
    »Daran dachte ich schon. Ich werde Kleider und Unterwäsche

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