Der Heiratsantrag - Almost a Bride
Rheinwein aus der Karaffe ein. »Also, was gibt es, George?«, fragte er leichthin.
George machte ein verlegenes Gesicht. »Ich möchte nicht klatschen ... «
Jacks Blick schärfte sich jäh, seine Unbekümmertheit war dahin. »Was macht meine Frau?«, fragte er leise.
»Sie verspielt ihren Schmuck«, sagte George und verbarg seine Verlegenheit unter einem leicht vorwurfsvollen Ton. »Du solltest besser auf sie aufpassen, Jack. Es wird Gerede geben.«
Jack verzog die Lippen zu einem Lächeln. »Meine Frau hat heute wohl vergessen, sich mit ausreichenden Mitteln einzudecken. Eine verständliche Unterlassungssünde. Danke, dass du mich darauf aufmerksam machst, George.«
Noch immer mit dem Glas in der Hand schlenderte Jack in den Nebenraum und bahnte sich gewandt, aber ohne sichtbare Eile seinen Weg zu den Tischen und den plaudernden Zaungästen.
Hinter Arabellas Stuhl blieb er stehen und legte seine freieHand sanft auf die glatte weiße Schulter, die der Ausschnitt ihres elfenbeinfarbenen Kleides freiließ.
»Amüsierst du dich, meine Liebe?«
Sie blickte hinter ihrem Fächer lässig zu ihm auf und versuchte, das Prickeln zu ignorieren, das seine Berührung verursachte. »Ja, Sir. Sehr sogar.« Sie wandte den Blick wieder den Karten zu.
Sich über ihre Schulter beugend legte er fünf Rollen vor sie auf den Tisch, dann streckte er die Hand nach dem Smaragdarmband aus, das vor dem Teiler lag und ersetzte es durch zwei Rollen. »Ein Jammer, die Garnitur auseinanderzureißen, meine Teure«, murmelte er und stellte sein Glas ab. Mit einem flüchtigen Lächeln hob er ihr Handgelenk und legte ihr das Armband um. »Die Steine passen so gut zu deinen Augen.«
Arabella wusste, dass es nur zu wahr war. Ebenso wusste sie, dass Jacks Beharren auf den weichen Creme- und Beige- tönen genau richtig war, da sie zu den satten Farben der Smaragde, Saphire, Rubine oder Topase, mit denen er sie zu jedem Abendkleid ausstattete, ideal kontrastierten. Es hatte ihr Leid getan, das Armband zu verlieren, obwohl das Opfer nötig war, wenn sie mit jener sorglosen Hingabe weiterspielen wollte, die ihr Markenzeichen geworden war.
Nun sagte sie über ihre Schulter: »Sagen Sie, Sir, auf welche Karte soll ich jetzt setzen? Ich hatte diesmal erwogen, auf die Karte zu setzen, von der ich glaube, dass sie verliert.« Ihre Hand verharrte über einer Geldrolle. »Ein Änderung der Taktik bringt mir vielleicht Glück.«
»Zweifellos. Wenn ein Spieler nicht daran glaubt, sollte er nicht spielen.«
»Dann wenden Sie mein Glück, Sir, und wählen Sie für mich«, sagte sie und lachte fröhlich auf.
Jack blickte in ihr lachendes Gesicht und wünschte, erkönnte noch einmal das offene, ungezwungene, ungekünstelte Wesen der Frau erleben, die er geheiratet hatte. London, sein London zerstörte sie. Zu denken, dass er einmal geglaubt hatte, sie würde glänzen wie die verdammten Juwelen an ihrem Hals, einem Hals, der ihn noch immer leidenschaftlich erregte, wenn seine Lippen die Haut streiften, wenn er ihren zarten Duft einatmete, wenn ihre gelockten Haarsträhnen seine Nase kitzelten.
»Ich habe nicht verfolgt, welche Karten abgelegt wurden«, antwortete er. »Setzen Sie doch selbst, Madam. Ich bleibe hier stehen und bringe Ihnen Glück.« Er legte die Hand wieder auf ihre Schulter und führte sein Glas an die Lippen.
Arabella erwog, diesmal zu versuchen, ob sie nicht auch gewinnen konnte. Natürlich hatte sie die abgelegten Karten nicht mitgezählt, da Gewinnen nicht ihre Absicht war, doch es war nicht ganz einfach, absichtlich zu verlieren, wenn Jack neben ihr stand. Stirnrunzelnd versuchte sie, sich zu erinnern, ob die Herzdame schon gekommen war. Sie glaubte es nicht und schob eine Rolle auf die Karte.
Diesmal behielt sie Recht. Die erste aufgedeckte Karte war die Herzdame. Sie raffte ihren Gewinn an sich. Jetzt besaß sie genug, um noch einige Stunden zu spielen, ohne ihr Smaragdarmband einsetzen zu müssen, doch ihr Instinkt sagte ihr, dass es reichte. »Wenn Sie mich entschuldigen, meine Damen und Herren, ich gebe meinen Platz auf«, sagte sie lächelnd und ungeachtet der Proteste.
Jack hielt ihren Stuhl, als sie aufstand, und reichte ihr den Arm. »Wein?«, fragte er. »Oder möchtest du nach Hause?« Er strich über ihren nackten Arm. Plötzlich wollte er seine Arabella zurückfordern.
Er beugte den Kopf, näherte seinen Mund ihrem Ohr und flüsterte ihr etwas zu. Wie erhofft, erstarrte sie sofort, ihrSchritt stockte, ehe sie mit
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