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Der heiße Himmel um Mitternacht: Roman (German Edition)

Der heiße Himmel um Mitternacht: Roman (German Edition)

Titel: Der heiße Himmel um Mitternacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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sehe auch genau die Tür, durch die wir hergekommen sind. Dieses seesternförmige Ding dort drüben, von dem purpurblaue Lichtbänder ausgehen. Wir gehen jetzt nach El Mirador zurück, und zwar ohne irgendwelche Überraschungen, oder? Oder? Wenn einer von euch abzuhauen versucht, verpasse ich euch eine Lethaldosis und kläre das dann hinterher mit der Guardia Civil.«
    Juanito spuckte mürrisch eine Ladung Mondstaub aus, sagte aber nichts.
    »Dr. Wu, das Angebot besteht noch«, fuhr Farkas fort. »Du kommst mit mir zurück, erledigst die Aufgabe, für die wir dich brauchen. Kein gar so schlechtes Geschäft, wenn man bedenkt, was ich mit dir machen könnte für das, was du mit mir gemacht hast. Aber ich will weiter nichts von dir als dein Können, und das ist die reine Wahrheit. Allerdings, diesen Auffrischungskurs wirst du wohl nötig haben, stimmt's?«
    Wu brummte undeutlich etwas.
    Farkas sagte: »Du kannst mit dem Jungen da experimentieren, wenn du magst. Versuche an ihm ein Retrofitting für Blindsehen, und wenn es funktioniert, kannst du dir unsere Crew vornehmen, einverstanden? Er interessiert sich sowieso ungeheuer dafür, wie ich die Welt sehe. Er hätte bestimmt nichts dagegen. Nicht wahr, Juanito, wie? Also geben wir ihm die Chance, es ganz persönlich zu erleben.« Farkas lachte. Und zu Juanito sagte er: »Wenn alles richtig läuft, lassen wir dich vielleicht mitfliegen, Junge.« Juanito fühlte den kalten Druck seines eigenen Spikes im Rücken. »Das würde dir doch Spaß machen? Der erste Flug zu den Sternen? Du würdest in die Geschichte eingehen. Was sagst du dazu, Juanito? Du würdest berühmt.«
    Juanito antwortete nicht. Seine Zunge war von dem Mondsplit wund, und er war dermaßen benommen und hilflos vor Angst und Verärgerung, dass er nicht einmal den Versuch unternahm, etwas zu sagen. Mit Farkas und dem Spike im Rücken stolperte er neben Dr. Wu langsam auf das Schott zu, das Farkas als ›seesternförmig‹ beschrieben hatte. Aber für seine Augen sah es keineswegs maritim aus und auch nicht wie ein Stern, sondern eben wie eine Tür, soweit er dies im trüben Schein der fernen Lampen erkennen konnte. Genau, es sah aus wie eine Tür, die wie eine Tür aussah. Nicht wie ein Stern. Nicht wie ein Seetier. Aber es war dumm, über so etwas nachzudenken – oder über sonst etwas – gerade jetzt, wo Farkas ihm die Waffe zwischen die Schulterblätter drückte. Seinen eigenen Spike! Er schaltete sein bewusstes Denken völlig aus und stolperte weiter.
     
    Als sie aus der Hülle wieder auf die Plaza von El Mirador kamen, erkundete Farkas rasch sein gesamtes Umfeld: den Kreis der netten kleinen Cafeterias, den sprudelnden Brunnen in der Platzmitte, die Statue des Don Eduardo Callaghan, des El Supremo, der gütig blickend rechts stand. Natürlich alles in seiner augenlosen Blindvision: die Cafés als zitternde punktuelle wechselnde grüne Lichtquellen, die Fontäne als einen Feuerspeer, das El-Supremo-Denkmal als aufragenden dreikantigen Keil mit den unverkennbaren massiven Zügen des Generalissimo.
    Und natürlich waren da noch seine beiden Gefangenen, Wu und Juanito, direkt vor ihm. Wu – der hochglanzpolierte Kubus an der Spitze einer kupferschimmernden Pyramide – wirkte gelassen. Er hatte sich mit den jetzigen Umständen anscheinend abgefunden. Juanito – ein Halbdutzend blauer, durch ein orangefarbenes Kabel verbundener Kugeln – wirkte aufgeregter. Farkas nahm diese Erregung als eine Spektralverschiebung nach oben in der, wie Farkas es nannte, ›Grenzzone‹ wahr, die das Juanito-Objekt von der Umgebung abhob.
    »Ich muss einen Anruf machen«, erklärte er den beiden. »Ihr setzt euch jetzt ganz still hier mit mir an den Tisch dort. Der Spike ist eingestellt und wird benutzt, wenn ihr mich dazu zwingt. Juanito?«
    »Ich hab kein Wort gesagt.«
    »Das ist mir bewusst. Ich möchte nur, dass du mir sagst, wie weit du zur Kooperation bereit bist. Ich möchte dich nur ungern töten müssen. Aber falls du was Verrücktes versuchen solltest, werde ich das tun. Ich bin dir weit überlegen an Schnelligkeit, bei jeder Bewegung. Das weißt du doch?«
    »Ja.«
    »Also, dann sei ein lieber Junge und bleibe brav da sitzen, und wenn du irgendeinen deiner kleinen Freunde über die Plaza kommen siehst, versuche nicht, ihnen irgendwas zu signalisieren. Weil ich nämlich merken würde, was du tust, und das wäre dann das letzte Mal gewesen, dass du was tust. Ist das klar?«
    »Hör zu«, sagte Juanito kläglich,

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