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Der hellste Stern am Himmel

Der hellste Stern am Himmel

Titel: Der hellste Stern am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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melodischen Sprache erzählte und fremde Wörter benutzte. »Ganzey« für Pullover – und dergleichen mehr.
    An einem Freitagabend kam Nat zu Matts Schreibtisch. »Bist du so weit?«
    »In zehn Minuten.«
    »Wir sehen uns im Pub. Sag Maeve, sie soll auch kommen.« Dann war sie weg.
    Matt bat Nat nicht, auf ihn zu warten. Er wusste, das war sinnlos. Nat vergeudete nie ihre Zeit.
    Als er fertig war, ging er zu Maeves Schreibtisch. »Kommst du mit in den Pub?«
    »In den Pub?« Maeve blickte ins Leere, während sie überlegte. Es schien, als würde sie in ihrem Kopf verschwinden. Nach einer Weile lächelte sie und sagte: »Nein, heute Abend nicht, Matt.«
    »Warum nicht, Bauernmädel?« Er fühlte sich … also, er fühlte sich zurückgewiesen. »Verabredung mit deinem Freund?«
    »Und wenn?« Sie klang unbekümmert.
    »Nichts.« Matt empfand plötzlich ein durchdringendes Gefühl der Abneigung gegen David. Er war so anständig und so aufrichtig, immer unterstützte er irgendwelche edlen Sachen und organisierte Basare zu wohltätigen Zwecken und war so fürsorglich .
    »Ich bin mit dem Fahrrad da«, sagte Maeve.
    Matt sah sie verständnislos an.
    »Wenn ich mit dem Fahrrad fahre, kann ich nur ein
Glas trinken«, erklärte sie. »Aber ich würde lieber mehr als eins trinken.«
    Sofort verlegte sich Matts Abneigung auf Maeves Fahrrad, als wäre das eine Art Gouvernante, die sich zwischen sie stellte.
    »Also, ich jedenfalls gehe in den Pub«, sagte Matt mit einem Trotz, den er nicht richtig verstand.
    »Gute Entscheidung.«
    »Ja, sehr gute Entscheidung.«

    Im Pub fragte Nat: »Wo ist Maeve?«
    »Sie kommt nicht.«
    »Nein?« Nat schien über die Maßen enttäuscht.
    Matt sah sie misstrauisch an. »Was ist denn?«
    »Maeve ist nächste Woche mit ihrem Traineeprogramm fertig.«
    »Schon?«
    »Zwei Wochen vor der Zeit. Es ist ein Geheimnis. Sie ist richtig gut. Ich will sie in mein Team übernehmen.«
    Aber ich will sie auch.
    »Und will sie auch im Team Nat sein?«
    »Ich habe sie noch nicht gefragt. Ich wollte es ihr heute Abend vorschlagen.«
    »Sie weiß also noch nichts?«
    »Nein.«
    Dann frage ich sie als Erster.

    Als Matt den thailändischen Pong überredete, aus seinem Team auszuscheiden und bei Nat einzusteigen, und dann Maeve bei sich aufnahm, war Nat von Matts durchtriebener
Art etwas befremdet, aber sie prostete ihm zu und erklärte, er sei »ein würdiger Gegner«.
    In den Wochen danach fing Matt an, Ausdrücke wie »Schmonzes« und »Gute Entscheidung« und manchmal auch »Mehr Macht den Ellbogen« zu sagen. »Mehr Macht den Ellbogen?«, sagte Nat lachend. »Mein Kleiner aus Galway.«
    Sie meinte es als Witz. Denn nie würde sie, die entzückende Natalie, jemals mit einem Mann aus Galway ausgehen.
    EINUNDSECHZIG TAGE …
    Abends um halb zwölf war es still in der Star Street geworden. Ich hatte auf Katie gewartet, doch dann wurde mir klar, dass sie nicht kommen würde. Ich entdeckte sie am anderen Ende der Stadt, wo sie ein großes viktorianisches Haus betrat. Ihre Geburtstagsverwöhnung von dem potenten Conall würde gleich stattfinden.
    Sie war sehr gesprächig. Der Grund hierfür waren große Mengen Champagner. Mit bewundernswertem Gleichmut versuchte Conall, gleichzeitig die Tür aufzuschließen und Katie in der Senkrechten zu halten.
    »Wer hat wen ausgestochen?«, fragte Katie gerade. »Der Hedgefonds-Manager dich oder andersrum?«
    »Ich ihn.« Conalls Ton ließ darauf schließen, dass diese Art der Befragung schon eine Weile andauerte.
    Er hielt ihren Arm umfasst und führte sie ins Haus, wo er die Alarmanlage ausschaltete.

    Katie lehnte sich an einen Lichtschalter, und als das Haus mit einem Mal hell erleuchtet war, lachte sie betrunken und erfreut auf. »War ich das? Es werde Licht! Du brauchst mich nicht zu halten, ich falle schon nicht.«
    »Fall ruhig, wenn du willst, es ist ja dein Geburtstag.«
    »Habe ziemlich viel Champagner getrunken«, sagte sie und nickte ernsthaft. »Bisschen beschwipst. Kann passieren.«
    Conall führte sie zur Treppe, die sie gemeinsam erklommen, ganz langsam, weil Katie immer wieder stehen bleiben und grundlos lachen musste.
    Auf der vierten Stufe weigerte sie sich weiterzugehen. »Das ist ein guter! Conall, wer hat wen ausgestochen? Der Präsident der Weltbank dich oder andersrum?«
    »Ich ihn.«
    »Es ist so schön, sich einfach zurückfallen zu lassen. So.« Sie sank in seinen Arm, der um ihre Taille lag. »Du lässt mich nicht fallen. Das haben wir in der

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