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Der hellste Stern am Himmel

Der hellste Stern am Himmel

Titel: Der hellste Stern am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Tätigkeitsfeld suchte. Das Duschgel konnte warten.
    »Katie hat es immer so genannt«, sagte er und drängte sie zum Bett.
    Lydia war angespannt. »Katie hat was wie genannt?«
    »Verwöhnung. Das war ihr Wort.«

    Lydia rollte sich zur Seite und setzte sich auf. »Sprich nie wieder von Katie. Blödmann.«
    »… Oh …«
    »Mir ist es egal. Aber wenn wir ein Paar sein sollen, gibt es keine andere Frau, damit du das weißt. Obwohl, die Quengelweiber, die du gehabt hast, vielleicht haben sie sich damit arrangiert, weil du ein Haus in der Wellington Road hast. Aber wenn du was mit mir zu tun haben willst –«
    »Ist gut – tut mir leid.«
    »Hast du vergessen, dass Katie und das Goldköpfchen zusammen sind? Ich habe es dir erzählt.«
    »Nein.«
    »Sie sind verrückt nacheinander. Treiben es die ganze Zeit. Baden mitten in der Nacht und spielen Fangen im Hausflur und kreischen und kichern und halten arbeitsame Menschen wie mich vom Schlafen ab.«

EIN TAG
    »Wann kommst du nach Hause?«, fragte Maeve.
    »Könnte spät werden«, sagte Matt.
    »Matt!«
    »Du kennst das doch.« Er lächelte entschuldigend. »Neuer Kunde, Nebenraum, erlesene Speisen, teurer Wein. Solche Sachen ziehen sich.«
    »Freitag ist ein komischer Tag für so ein Treffen.«
    »Der einzige Abend, an dem wir alle können. Aber du kommst bestimmt zurecht. Du gehst zu Shrigley, oder?«
    »Mmm. Und im Büro wird jemand verabschiedet.« Sie wusste nicht, warum sie das erzählte. Sie würde keinesfalls hingehen.
    »Du könntest nach Shrigley noch da hingehen. Dann bist du nicht so lang allein.«
    Maeve hielt einen Löffel mit Porridge in der Luft, während sie nachdachte. Normalerweise versuchte Matt nicht, sie zu Verabredungen mit ihren Arbeitskollegen zu überreden.
    »Warum nicht? Versuch es für eine Stunde oder so«, sagte Matt. »Könnte dir guttun. Wenn es zu viel wird, kannst du ja gehen.«
    Maeve sah ihn zweifelnd an.

    »Für eine halbe Stunde«, sagte er. »Wer weiß, vielleicht macht es dir ja Spaß.«
    »Matt … selbst normale Menschen haben keinen Spaß an Abschiedspartys.«
    »Maeve, hör mal.« Sie sah die Verzweifl ung in seinen Augen. »Wir müssen es weiter versuchen.«
    Sie senkte den Blick. Nein, sie würde nicht weitermachen mit dem Versuchen. Damit war er jetzt allein.
    »Maeve?«
    Sie musste etwas sagen. »In welches Restaurant geht ihr?«
    »… Ah … ins Magnolia.«
    »Ich dachte, das gäbe es nicht mehr.«
    »… Ah … doch, das gibt es noch.«
    Matt holte zwei Antidepressiva aus der Packung und rollte eine über den Tisch zu Maeve hinüber. »Wie schon gesagt, es wird spät, lass dir also Zeit.«
    Maeve warf die Tablette in den Mund und schluckte sie mit Wasser hinunter. Sie gab Matt das Glas. »Ich putze mir schnell die Zähne, dann können wir gehen.«
    Sie ging aus der Küche. Angespannt lauschte Matt auf das Wasserrauschen im Badezimmer. Als die elektrische Zahnbürste zu surren anfing, griff er nach Maeves Umhängetasche und wühlte darin herum. Er fischte einen Schlüsselbund hervor und warf ihn in den Schrank unter der Spüle, dann stellte er die Tasche auf den Boden und setzte sich wieder an die Frühstückstheke.

    Gerade ist mir aufgefallen, dass etwas nicht in Ordnung ist, überhaupt nicht in Ordnung. Matt und Maeve, ihre im Einklang schlagenden Herzen – ich kann den Herzschlag nicht mehr spüren. Er ist weg, und mir wird bewusst, dass ihre Herzen schon sehr lang nicht mehr so schlagen. Was ich fühlen konnte, war nicht der eigentliche Herzschlag, sondern so etwas wie eine Tonbandaufnahme, ein Echo aus der Vergangenheit. Wie das Licht, das uns von einem längst erloschenen Stern erreicht.
    EIN TAG …
    Lydia legte sich flach auf den Boden und vergewisserte sich, dass nichts unter den Betten liegen geblieben war. Sie wollte, dass auch die letzte Mikrofaser der beiden Männer verschwand. Ein paar Wollmäuse, doch davon abgesehen nichts. Sie hatten gründlich gepackt, in den letzten Tagen war allerhand los gewesen.
    »Vergiss nicht dein Poster vom Papst, Jan.« Sie sprang auf und löste es von der Wand.
    »Ist für dich«, sagte Jan. »Vielleicht hilft es dir.«
    »Mir?« Sie musste grinsen. »Ich bin jenseits von Gut und Böse.«
    Sie war so froh über den Auszug der beiden, dass sie ihnen sogar geholfen hatte, die Kartons zum Lieferwagen zu tragen.
    »Das glaube ich auch.«
    »Wenn du was vergessen hast, kannst du es dir ja holen, wenn du zurück bist.«

    Selbst die Neuigkeit, dass Andrej eine Etage über ihr

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