Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der hellste Stern am Himmel

Der hellste Stern am Himmel

Titel: Der hellste Stern am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
Vom Netzwerk:
er würde sich niemals an diese kleinlichen Regeln halten.
    Er stand auf und streckte sich umständlich und hoffte beinah, dass der Flugbegleiter ihn tadeln würde, dann wählte er Lydias Nummer.
    »Hathaway?«
    »Ich bin zurück. Mein Bett, in einer Dreiviertelstunde.«
    »Wenn du mich willst, musst du mich holen. Ich war die ganze Nacht im Dienst.«

    Entre nous: Ich bin froh, dass er zurück ist, besonders da Andrej allem Anschein nach abgereist ist. Ich habe meine Pläne für Hathaway. Oh ja, große Pläne.

    ZWEI TAGE …
    Sie konnte sogar damit rennen. Zehn Zentimeter – obwohl sie zugeben musste, dass diese Schuhe eine anderthalb Zentimeter dicke Sohle hatten, so dass der Fuß nicht ganz so steil stand, aber zehn Zentimeter war trotzdem ziemlich hoch –, und sie ging nicht nur schnell, sie rannte. Nicht jede Frau konnte das, besonders nicht jede über vierzig, und es war eine nützliche Fähigkeit, denn im Moment war sie ziemlich spät dran. Es war ihr gelungen, Fionn aus seiner trübsinnigen Stimmung zu holen, und jetzt war sie auf dem Weg nach Hause, wo sie sich ein Cocktailkleid anziehen würde, danach musste sie quer durch die Stadt, wo sie ihn bei einem Empfang in der amerikanischen Botschaft treffen würde. Auch jetzt gingen sie noch zu jeder Party, zu der sie eingeladen wurden, denn Katie weigerte sich hartnäckig, an die Zukunft zu denken, und war entschlossen, sich zu vergnügen, bis zum allerletzten Moment, wann immer der käme. Aber das ganze Gesellschaftsleben war zeitraubend, und sie war schon spät dran gewesen, als sie aus dem Büro kam, dann musste sie noch Milch und ein paar Grundnahrungsmittel kaufen, und schließlich hatte eine Drogerie sie verführt. Tatsächlich brauchte sie Eisentabletten (sie musste irgendetwas nehmen, wenn sie dieses Tempo weiter durchhalten wollte), doch dann wurde sie durch die Nagelpflegeprodukte abgelenkt und war wie in Trance. Meine Güte, gab es gute Sachen! Ausgezeichnete Sachen: eine neue Marke bei den Lacken und Nagelfeilen mit Marimekko-Design. … Da hatte sie eine Menge Zeit verschwendet, aber jetzt war sie endlich zu Hause und –

    »Conall!« Oh nein, es war Conall Hathaway! Vor der Nummer 66 in der Star Street, eine hünenhafte Gestalt. Sie hatte ihn seit Ewigkeiten nicht gesehen.
    Er schien gleichfalls überrascht, sie zu treffen. »Katie?«
    »Conall.«
    »Du siehst fantastisch aus.«
    »Du siehst … erschöpft aus.« Sein Anzug war zerknautscht, sein Haar wild durcheinander.
    »Komme gerade vom Flughafen, von den Philippinen.«
    »Alles beim Alten.« Sie steckte den Schlüssel ins Schloss. »Kann ich … Soll ich dich reinlassen?«
    »Ich warte auf … eh –«
    »Lydia?«
    »Ja, sie kommt gleich runter.«
    »Sie ist –« Katie tastete sich vor, als würde sie eine alte Brücke mit morschen Latten überqueren, die unvermittelt unter ihr zerbröseln konnten. »Ist sie deine neue Freundin?«
    »Ehm, ja.«
    Na also, dachte Katie. Sie hatte es ausgesprochen, und es ging ihr prächtig. Sie war nicht in einen schrecklichen Abgrund gestürzt – im Gegenteil, sie hatte nichts empfunden. Fionn, was für ein fabelhaftes Schmerzmittel er doch war! Besser als alles, was man kaufen konnte. Er sollte sich vermarkten; er könnte ein Vermögen verdienen.
    »Und«, sagte Conall, »ich habe gehört, dass ihr, du und – Fionn, so heißt er doch? – ein Paar seid?«
    »Richtig. Jetzt muss ich aber … bin schon spät dran.«
    »Und es läuft gut mit ihm?«
    Himmel, Conall – er musste sich immer messen. Was
sollte sie sagen? Niemand könnte es mit dir aufnehmen, Conall? Aber das stimmte nicht. Fionn stach ihn aus. So begnügte sie sich mit einem vieldeutigen Achselzucken und ging hinein.
    ZWEI TAGE …
    Badeschuhe, Duschhauben, Seife, Betthupferlschokolade, Kugelschreiber – ein Füllhorn schöner Dinge, die Conall aus den diversen Hotelzimmern mitgebracht hatte.
    »Hathaway, das sind tolle Sachen.«
    »Freut mich.« Geschickt öffnete er den Verschluss von Lydias Büstenhalter. Er hatte ihr fast alle Sachen ausgezogen, während sie sich die Geschenke ansah.
    »Oh!« Sie seufzte vor Freude: Molton Brown Duschgel. Viel besser als das Supermarktzeug, das sie benutzte.
    Conall lachte und biss sanft in ihre rechte Brustwarze, dann in die linke. »Das gefällt dir, nicht? Die Verwöhnung?«
    »Mmmm.« Er hatte ihr Seufzen für Lust gehalten, merkte sie. Sie musste sich konzentrieren. Vor ihr stand ein nackter Conall Hathaway mit einer munteren Erektion, die ein

Weitere Kostenlose Bücher