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Der hellste Stern am Himmel

Der hellste Stern am Himmel

Titel: Der hellste Stern am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Matt hatte sich die Pulsadern aufgeschnitten! Sehr schlimm und traurig und alles, aber Lydia hatte den flüchtigen Gedanken, dass es eher eine mädchenhafte Art war, sich umzubringen.
    Einer der Sanitäter, ein untersetzter Kerl, kam wieder ins Haus. »Wer von Ihnen fährt mit? Entscheiden Sie schnell.«
    »Das hier ist Matts Frau«, sagte Conall.
    »Dann kann sie mitfahren, aber für die anderen ist kein Platz.«
    Maeve brach fast zusammen. »Das geht nicht«, sagte sie. »Nicht mit Männern.«
    »Sie müssen mitfahren, meine Liebe«, sagte Jemima. »Sie müssen bei Matthew sein. Wir anderen kommen nach.«
    Katie legte Maeve den Arm um die Schultern, und Maeve ließ sich zum Krankenwagen führen.
    »Ich wusste, dass der Tod in der Nähe war.« Jemimas Blick war auf die Türen des Krankenwagens gerichtet, die jetzt geschlossen waren. »Seit Wochen spüre ich es. Aber ich war mir sicher, dass er meinetwegen gekommen war. Das wäre viel besser gewesen als dieser junge Mann.«
    Das ist doch ein starkes Stück! Ich bin nicht der Tod. Ich bin das wahre Gegenteil.
    »Ist der Mann, dieser Matt, ist er – ich meine, ist er tot?« Sissy schluckte.
    Conall sah sie ernst an. »… Ich weiß es nicht. Er machte keinen sehr lebendigen Eindruck.«

    Die Sirene heulte plötzlich los, worauf alle zusammenzuckten, dann fuhr der Krankenwagen ab.
    »Jemand muss ins Krankenhaus fahren und Maeve zur Seite stehen«, sagte Jemima.
    Lydia blickte auf ihre Füße. Das war nichts für sie. Dafür musste man sehr stark sein, außerdem eignete sie sich nicht als freundliche, teilnahmsvolle Begleiterin.
    »Ich kann fahren«, sagte Katie.
    »Ich kann fahren, wenn ihr meint, es wäre hilfreich«, sagte Conall.
    »Ich kann auch fahren, obwohl sie mich nicht kennt.«
    »Sie kennt uns alle nicht«, sagte Fionn.
    »Ich würde gern fahren, wenn keiner etwas dagegen hat«, sagte Jemima.
    Natürlich nicht, dachte Lydia. Sie spürte die riesige Erleichterung der anderen.
    »Könntest du mich bitte begleiten, Fionn?«
    »Vor mir hat sie Angst«, sagte Fionn.
    Lydia war empört. Klar, niemand wollte, es war gruselig, und es stimmte, dass Maeve sich vor Fionn und Conall fürchtete, aber man konnte die alte Frau doch nicht allein fahren lassen. Sie war uralt . »He, ich kann Sie hinfahren.«
    »Ist schon gut«, sagte Katie. »Ich fahre Sie hin. Mein Auto ist ganz in der Nähe.«
    »Ich fahre hin, und Fionn begleitet mich«, erklärte Jemima.
    Fionn wollte etwas sagen, fügte sich dann aber in das Unvermeidbare. Jemima war zwar uralt, dachte Lydia, aber sie hatte einen eisernen Willen. »Wir halten vor der Tür ein Taxi an.«

    Es kam zu einem weiteren Wortwechsel, als Lydia sich abermals als Fahrerin anbot und Jemima das Angebot ablehnte.
    »Ist auch egal.« Lydia fühlte sich nicht sehr gut. Überhaupt nicht gut. Es war eine Erleichterung, nicht fahren zu müssen. Fionn ging nach oben und wechselte seine blutbeschmierten Sachen, dann fuhren er und Jemima ins Krankenhaus, und Lydia blieb mit Conall, Sissy und Katie zurück.
    »Vielleicht sollten wir einen trinken gehen«, schlug Sissy vor.
    »Gute Idee«, sagte Conall, sah Katie an und zog fragend die Augenbrauen in die Höhe. »Weißt du, wo?«
    »Flying Bottle?«, sagte Katie. »Das ist ganz in der Nähe. Da sagt auch keiner was, wenn jemand mit Blut am Hemd reinkommt.«
    »Ist fast Pflicht da.« Er lächelte schwach.
    »Flying Bottle?«, fragte Lydia. Sie hatte einen bitteren Geschmack im Mund.
    »Du weißt schon, der Pub hier in der Straße, den richtigen Namen weiß ich nicht«, sagte Conall.
    »Als wir einmal da waren, hat es eine Schlägerei gegeben«, sagte Katie zu Lydia. »Daher unser Name. Aber jetzt ist es noch früh, da wird es kein Problem geben.«
    »Kein Problem«, sagte Lydia. Kein Problem .

    In jeder anderen Kneipe außer der Flying Bottle hätte ihr Auftreten vielleicht Anlass zu ein paar Bemerkungen gegeben. Lydia und Sissy in schmutzigen Hosen und Turnschuhen, Katie klassisch im kleinen Schwarzen und
hochhackigen Schuhen, und Conall in einem dunkelgrauen Brioni-Anzug, auf dem ein paar Blutflecken sich schwarz verfärbt hatten.
    »Ich hole die Drinks«, sagte Conall, während Sissy vier Hocker zusammensuchte, an denen die Polster nicht aufgeschlitzt waren und die Füllung nicht heraushing. »Was wollt ihr trinken?«
    »Wodka und Red Bull«, sagte Lydia.
    »Ich auch«, sagte Sissy.
    »Katie?«
    »Ah? Entschuldigung!« Katie war kreidebleich und benommen. »Brandy, das soll gut gegen

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