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Der Henker will leben Kommissar Morry

Der Henker will leben Kommissar Morry

Titel: Der Henker will leben Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Erdrosselung nur als Sicherheitsbremse eingefügt hast."
    Porezzi packte den Agenten an der Schulter und schüttelte ihn heftig. „Wenn du nicht sofort den Mund hältst, werfe ich dich die Treppe hinab!"
    „Das würde deine Situation nur verschlechtern."
    Porezzi ließ die Arme fallen. Er schluckte und sein Gesicht rötete sich. „Jetzt läßt du also die Maske fallen!" sagte er heiser. „So armselig ist es um deine sogenannte Freundschaft bestellt..."  
    „Freundschaft ist gut", sagte Ferrick. „Aber sie darf keinen Mord decken."
    „Ich bin kein Mörder!"
    „Das sagt jeder Verbrecher. Wo ist die Pistole?"
    „Du siehst doch selbst, daß sie mir gestohlen wurde!"
    „Wer hätte sie stehlen sollen? Du hast doch niemand erzählt, daß du eine Waffe im Schlafzimmer aufbewahrst. Oder?"
    Porezzi schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich nicht. Aber du hast es gewußt..."
    „Gib dir keine Mühe!" sagte Ferrick scharf. „Ich habe die Kanone nicht. Ich hätte Angst, so ein Ding in die Hand zu nehmen. Außerdem hatte ich nicht den geringsten Grund, die arme Deila zu töten."
    Porezzi preßte die flache Hand gegen die Stirn. „Mir zerspringt der Schädel! Aber ich muß mich beruhigen. Es hat keinen Zweck, die Nerven zu verlieren. Klarheit tut jetzt not! Ich vermute, daß man die Pistole in der Nacht von Montag zum Dienstag gestohlen hat... einer der Gäste muß demnach der Täter sein!"
    „Das ist doch eine völlig unbeweisbare Annahme!" sagte Ferrick. „Du hast so oft Gäste im Haus... praktisch jeder, der hier ein- und auszugehen pflegt, kann es gewesen sein... falls man bereit ist, deine Theorie von dem Pistolendiebstahl zu akzeptieren!"
    „Es war am Montag", behauptete Porezzi. „Ich weiß es deshalb so genau, weil ich am Sonntag nach dem Konzert Kopfweh hatte und eine der Tabletten aus dem Röhrchen nahm. Da war die Pistole noch in der Schublade."
    „Wozu brauchst du überhaupt das Ding?"
    „Sie gab mir ein Gefühl der Sicherheit... das ist alles."
    „Warum hast du sie nicht registrieren lassen?"
    „Ich habe nicht daran gedacht. Ich war zu faul, zu nachlässig ... nenne es, wie du willst."
    „Warum hätte jemand die Pistole stehlen sollen, um Deila damit zu töten?"
    „Dafür gibt es zwei Erklärungen. Der Täter besaß entweder keine eigene Waffe, oder er war daran interessiert, mich zu belasten."
    „Das erklärt noch immer nicht, wie er erfahren haben soll, daß du hier im Schlafzimmer eine Pistole aufbewahrtest!"
    „Elliot wußte es . . . wahrscheinlich auch Mary, das Mädchen. Sie hat hier ja schließlich saubergemacht. Irgend jemand muß gequatscht haben!"
    „Du wirst zugeben, daß das nicht gerade überzeugend klingt."
    „Das ist mir völlig gleichgültig. Es ist jedenfalls die Wahrheit!" sagte Porezzi.
    „Du mußt zur Polizei gehen!"
    „Okay... ich werde Claremont anrufen. Ich sehe ein, daß das notwendig ist."
    „Du bist fest dazu entschlossen?"
    „Aber ja! Du hast es doch eben selber verlangt!"
    „Ich habe plötzlich Zweifel..."
    „Ich verstehe", spottete Porezzi. „Du denkst plötzlich an deinen Job ... an dein Geld. Du siehst deine Felle davon schwimmen, nicht wahr?"
    „Das ist es nicht. Aber ich habe gar nicht mehr an den Brief gedacht, an diesen anonymen Wisch, der die Aufforderung enthielt, daß ich mich im Central Park einfinden soll. Diese Zeilen waren doch klar dafür bestimmt, mir die Möglichkeit eines Alibis zu nehmen. Sie sollten mich belasten. Das wiederum vereinbart sich nicht mit der Annahme., daß es dem Täter darum ging, dich zu gefährden. Es ergibt keinen Sinn... wie man es auch betrachten mag! Nichts fügt sich ineinander."  
    „Ich gebe es auf, mir darüber den Kopf zu zerbrechen", sagte Porezzi. „Ich informiere die Polizei. Soll die doch herausfinden, was das alles zu bedeuten hat!"
    „Es wird einen Skandal geben."
    „Ich kann es nicht verhindern."
    „Du mußt an die Presse denken! Dein Name erscheint schon jetzt sehr viel häufiger in den Zeitungen, als uns lieb sein kann. Publicity ist fast immer gut... aber gewiß nicht im Zusammenhang mit einem Verbrechen."
    „Die Leute werden sich nicht davon abhalten lassen, meine Konzerte auch weiterhin zu besuchen."
    „Auch dann noch, wenn sie hören, daß du der Besitzer der Mordwaffe bist?"
    „Noch ist nicht bewiesen, daß Deila mit einer Kugel aus meiner Pistole getötet wurde."
    „Zweifelst du daran?"
    „Es kann eine zufällige Identität der Kaliber sein. In New York dürfte es ein paar tausend

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