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Der Herr der Habichts - Insel

Der Herr der Habichts - Insel

Titel: Der Herr der Habichts - Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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schmerzhaft sein, das wußte sie. Und er hatte großen Spaß gehabt, daran zweifelte sie nicht.
    Es machte sie froh, ihn beglückt zu haben, ihn so sehr beglückt zu haben, daß er von ihr gerollt und in tiefen Schlaf gesunken war. Sie hatte einen mächtigen Krieger durch fleischliche Lust besiegt, und das als völlig unerfahrene Frau.
    Sie war stolz auf sich und fragte sich, ob sie diese Macht über ihn behalten würde. Sie dachte an Einars zwei Geliebte, die beide alberne Gänse waren. Diese Frauen hatten keine Macht über ihn.
    Als sie aufwachte, lag sie mit gespreizten Beinen auf dem Rücken. Er war auf die Hände gestützt über ihr und betrachtete sein und ihr Fleisch, während er sich in ihr auf und ab bewegte. Die Morgendämmerung sandte milchiges Licht in die Kammer. Sie begriff zuerst nicht, was geschah, doch dann wurde ihr klar, daß auch er nur halb wach war. Sein Körper senkte sich nun über sie, er schloß die Augen, und sein Geschlecht bewegte sich schneller in ihr. Sie wollte ihn küssen, doch er warf den Kopf zurück, bäumte sich auf und ergoß seinen Samen mit einem erstickten Laut in sie. Und dann war alles vorbei. Ohne Vorbereitung, ohne Kuß, hatte er sich auf sie gerollt, sie gestoßen und sich erleichtert.
    Sie runzelte die Stirn und festigte ihren Händedruck auf seinen Schultern.
    Im nächsten Augenblick war er ganz wach, blickte an sich herunter und zog seine erschlaffte Männlichkeit aus ihr heraus. Er sah ihr verwirrtes Gesicht und schüttelte den Kopf. Gefangen in einem lustvollen Traum, hatte er sie erneut genommen, im Halbschlaf und ohne auf sie Rücksicht zu nehmen. Und beim ersten Mal war er danach wie ein Mehlsack zur Seite gerollt und eingeschlafen. Er hatte sie zweimal genommen, ohne ihr etwas zu geben. Das war keine Heldentat.
    Rorik schwang sich aus dem Bett und streckte sich. »Ich hab dir heute nacht weh getan, und das tut mir leid. Hat es jetzt wieder weh getan?«
    »Ich habe geschlafen«, antwortete sie. »Als ich wach wurde, warst du gleich fertig mit mir. Es scheint ziemlich schnell zu gehen, Rorik. Ist es immer so schnell vorüber?«
    »Nein. Es tut mir leid. Normalerweise weiß ein Mann, was er tut, und freut sich darauf, weil jede Faser seines Daseins daran beteiligt ist, nicht nur seine Männlichkeit. Nein, ein guter Mann mit Beherrschung und Erfahrung kann seiner Frau viele Stunden Vergnügen bereiten, nicht nur in der kurzen Zeit, in der ich Befriedigung gesucht habe. Komm, wir gehen ins Badehaus. Ich bade dich. Der heiße Dampf wird dir guttun.«
    Als sie schwitzend auf der Holzbank in der dampfenden Hütte lag, wußte sie, daß er sie wieder begehrte, denn sein Geschlecht reckte sich keck nach vorn. Seine Gesichtszüge waren angespannt, er beherrschte sich, lag auf der gegenüberliegenden Bank und mied es, sie anzusehen.
    Irgendwann schüttete er einen Eimer kaltes Wasser über sie. Sie sprang kreischend hoch, dann lachte sie beglückt über das wundervolle Prickeln des kalten Gusses. Der nächste Eimer schwappte dann über ihn, und er schrie ebenso laut wie sie und schüttelte sich wie ein Hund.
    Asta hatte Haferbrei zum Frühstück bereitet. Entti hatte Brot gebacken, Utta das Butterfaß gedreht. Erna saß am Spinnrad, geschickt mit ihrem gesunden Arm und flinken Fingern hantierend. Kerzog hatte die ganze Nacht auf Rakis Bauch geschlafen und ihm ins Gesicht geschnarcht.
    Das erfuhr Mirana von der Alten Alna, als sie und Rorik aus dem Badehaus kamen. Die Männer waren noch im Haus und warteten auf Herrn Rorik. Und als Rorik und Mirana das Langhaus betraten, wurden sie zunächst von schweigenden Gesichtern und wissenden Blicken empfangen, ehe das Gelächter losbrach und das Brautpaar erneut mit Ratschlägen überhäuft wurde.
    Sein verdrießliches Stirnrunzeln wich einem Lächeln, und Rorik schlang eine ihrer feuchten Haarlocken um die Finger.
    »Wie schwarz dein Haar ist«, murmelte er. »Tiefschwarz wie die Nacht.« Er hob die Haarsträhne und strich sich damit schnuppernd über den Mund. »Und es duftet süß«, sagte er. »Ich mag keine Zöpfe. Trag dein Haar offen.«
    Sie lächelte zu ihm auf. »Wie du wünschst.«
    »Oh, sie wird sanft wie ein Säugling«, bemerkte Gurd, der an einem Kanten frischen Brotes kaute. »Aber Vorsicht, Rorik! Denk daran, sie ist imstande, einen Mann zu töten, auch wenn sie ihm ein Lächeln schenkt.«
    »Rorik versteht es, Frauen zu zähmen«, sagte Sculla und blickte von seinen nahezu zwei Metern Größe auf das Paar herab. »Und

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